Episodios

  • “Trans Europa Express” – Kraftwerk (Deutschland, 1977)
    Jun 17 2024

    Die Band Kraftwerk war populäre Avantgarde. Die Band aus Düsseldorf hat vor allen Dingen konzeptuell gearbeitet und so eine visionäre Zukunft entworfen, die gleichzeitig zurückblickt auf jene Moderne, die durch die Gräuel des Nationalsozialismus ein jähes Ende fand. Das Album "Trans Europa Express" handelte von Parks und Palästen, die man ohne lange Grenzkontrollen bereisen konnte, und einem Kontinent, der langsam zusammenwuchs. Kraftwerk verwendeten dafür elektronische Klangmaschinen, sie verfremdeten die menschliche Stimme und brachten ihren Liedern beispiellosen Rhythmus bei. Der Titelsong "Trans Europa Express" wurde dabei insbesondere für Hip Hop und für Techno bahnbrechend. Diese Dokumentation wurde in Ö1 am 17. Juni 2024 gesendet. Die Playlist und Literaturliste zum Podcast finden Sie in den Shownotes

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    18 m
  • “9 to 5” - Dolly Parton (USA, 1980)
    Jun 17 2024

    Dolly Parton erging es Ende der 1970er Jahre so wie vielen Millionen Frauen weltweit, die sich ihren Weg in die Arbeitswelt bahnen. Sie wollte gleiches Geld für gleiche Arbeit. Und eine gerechte Entlohnung. Das galt in den Vereinigten Staaten theoretisch seit 1963. In Boston gründete sich die Basisorganisation "Nine To Five" für arbeitende Frauen. Eine der Gründerinnen kannte die Schauspielerin Jane Fonda, sie produzierte 1980 einen gleichnamigen Film, der von den täglichen Diskriminierungen handelt, die sie in ihrem Umfeld regelmäßig beobachtet hat. Dolly Parton und Lily Tomlin spielten die weiteren Hauptrollen. Die Komödie "Nine To Five" wurde zum Überraschungshit. Er wird zu einem Kampfsong nicht nur der Gleichstellung, sondern der Gleichbehandlung. Diese Dokumentation wurde in Ö1 am 18. Juni 2024 gesendet. Die Playlist und Literaturliste zum Podcast finden Sie in den Shownotes

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    19 m
  • “I Am From Austria” - Rainhard Fendrich (Österreich, 1989)
    Jun 17 2024

    1989 war Rainhard Fendrich in seinem Haus in Florida für etwas Ruhe und Entspannung. Die Nachbarn waren ebenfalls Österreicher, gaben sich allerdings als Schweizer aus. Denn die Waldheim-Affäre hinterließ international einen enormen Image-Schaden. Der ehemalige UNO-Generalsekretär und nunmehr österreichische Bundespräsident konnte sich an seine Mitgliedschaft in der nationalsozialistischen SA nicht erinnern und wurde von den meisten Weltmächten geächtet. Rainhard Fendrich plagte dennoch Heimweh. Und er schrieb die klandestine österreichische Bundeshymne schlechthin: "I Am From Austria". Der Sänger erinnerte sich darin an die "Dummheit, die zum Himmel schreit." Gleichzeitig wird Heimatliebe als etwas Naturwüchsiges gerahmt, der man sich schlechthin nicht entziehen kann. Diese Dokumentation wurde in Ö1 am 19. Juni 2024 gesendet. Die Playlist und Literaturliste zum Podcast finden Sie in den Shownotes

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    20 m
  • “Alors On Danse” - Stromae (Belgien, 2009)
    Jun 17 2024

    Im September 2008 musste die Investmentbank Lehman Brothers die größte Insolvenz der US-Geschichte anmelden. 100 Milliarden Schulden blieben offen, Armut und Hunger nahmen mit der Finanzkrise weltweit zu. Der belgische Musiker Stromae verband die historische Krise mit dem Schicksal eines einzelnen Lohnarbeiters. Ein Jahr nach der großen Bankenpleite veröffentlichte er einen Song mit einem höchst tanzbaren Beat und einem hintersinnigen Text. Zwischen Arbeit, Kredit und Krise blieb nur noch übrig zu tanzen, um die Sorgen zu vergessen. Das Video führt in einer Endlosschleife das Schicksal eines modernen Sisyphos vor Augen - Und täglich grüßt der Arbeitsplatz. Mit der Finanzkrise sind das gute Leben und die Aufstiegschancen für die Working Poor in weite Ferne gerückt. Diese Dokumentation wurde in Ö1 am 20. Juni 2024 gesendet. Die Playlist und Literaturliste zum Podcast finden Sie in den Shownotes

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    19 m
  • “Chega de Saudade” - João Gilberto (Brasilien, 1958)
    May 20 2024

    João Gilberto fing die neue Leichtigkeit der Moderne ein, die in Brasilien an den Stränden von Rio de Janeiro in der Luft lag, mit seinen neuen Flugzeugen, Fotokameras und fast endloser Freizeit. João Gilberto hatte zuvor seine Gitarrentechnik für einige Monate im Badezimmer seiner Schwester verfeinert, dort, wo in der Kolonialzeit wie im Rausch nach Gold und Diamanten geschürft wurde. "Chega de Saudade" gilt heute als erster Song einer neuen brasilianischen Welle, einer Bossa Nova. Der Song gibt dem Gefühl der "Saudade", einer unerklärlich wehmütigen Sehnsucht, eine bleibende Gestalt. Diese Dokumentation wurde in Ö1 am 21. Mai 2024 gesendet. Die Playlist und Literaturliste zum Podcast finden Sie in den Shownotes

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    20 m
  • “Pressure Drop” - The Maytals (Jamaika, 1968)
    May 20 2024

    1968 sprangen Toots & The Maytals auf einen neuen Tanz auf, der in der Hauptstadt von Jamaika getanzt wurde. Der Tanz "Reggay" ist bald vergessen, doch ein jamaikanisches Label, das von einem Briten gegründet wurde, exportierte den Sound früh nach Großbritannien, wo seit dem Zweiten Weltkrieg eine wachsende Zahl von Personen aus der Karibik hin migriert ist. Reggae machte die Welt mit den Ideen und dem Look der Rastafari bekannt. Diese war es noch nicht gewohnt, dass man über revolutionäre Gefühle in hellen, munteren und entspannten Melodien singt. Wie auf "Pressure Drop", das laut Bandleader Frederick "Toots" Hibbert von karmischer Rache handelt, wenn nämlich der Druck über einer Person hereinbrechen soll. Diese Dokumentation wurde in Ö1 am 22. Mai 2024 gesendet. Die Playlist und Literaturliste zum Podcast finden Sie in den Shownotes

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    18 m
  • “Paper Planes” - M.I.A. (UK, 2008)
    May 20 2024

    Mathangi "Maya" Arulpragasam verbrachte die ersten elf Jahre ihres Lebens auf der Flucht vor der Armee von Sri Lanka. Ihr Vater war Teil des tamilischen Widerstands und später Vermittler im Konflikt. In London schlug sie eine Musikkarriere ein. Ihr Debütalbum wirbelte weltweit verstreute Stile durcheinander: Bhangra, Baile Funk, Miami Bass, Grime und Dancehall. Die Rhythmen einer globalisierten Diaspora waren durch die technologische Verfremdung gegangen, die Sounds waren oft "halbakustisch" - synthetisierte Alltagsgeräusche und Straßenlärm, die wild collagiert wurden. Der Song "Paper Planes" von 2008 arbeitete sich kurz nach Ausbruch der Finanzkrise an dem Versprechen ab, es in der westlichen Welt mit allen notwendigen Mitteln nach oben zu schaffen. Bis zuletzt blieb offen, ob das Ziel von M.I.A. damit Politik oder Kunst ist. Diese Doku wurde in Ö1 am 23. Mai 2024 gesendet. Playlist und Literaturliste finden Sie in den Shownotes

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    19 m
  • "Pata Pata” - Miriam Makeba (1967)
    Apr 25 2024

    Miriam Makeba - bekannt als Mama Africa - brachte Südafrika zurück auf die Landkarte globaler Pop-Musik. Bereits in den 1950ern gründete sie eine rein weibliche Gesangsgruppe, sie engagierte sich gegen die Apartheid - die gesetzliche Trennung nach Hautfarben -, 1960 musste sie im Exil bleiben, wo ihr bald schon die südafrikanische Staatsbürgerschaft entzogen wurde. In den USA gewann sie mit Harry Belafonte als erste Frau aus Afrika einen Grammy Award und sprach vor den Vereinten Nationen gegen das südafrikanische Regime. 1967 fügte sie ihrem weitgehend auf Xhosa gesungenen "Pata Pata" einige englische Passagen hinzu und veröffentlicht damit einen Welthit. Trotz seines scheinbar unbedeutenden Texts - zwei Menschen tanzen und betatschen sich - wurde "Pata Pata" immer mehr zu einer Hymne an die Freiheit stilisiert. Diese Doku wurde in Ö1 am 18. März 2024 gesendet. Playlist und Literaturliste finden Sie in den Shownotes

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    17 m