• Forschung praktisch: Warum ist traumasensibles Training so wichtig?

  • Jul 24 2024
  • Duración: 8 m
  • Podcast

Forschung praktisch: Warum ist traumasensibles Training so wichtig?  Por  arte de portada

Forschung praktisch: Warum ist traumasensibles Training so wichtig?

  • Resumen

  • Langzeitstress und Gewalterfahrungen durch Klient*innen sind für Mitarbeitende psychosozialer Berufe leider meist keine Seltenheit. In diesem Video aus unserer Reihe "Forschung praktisch" stellen wir dir eine Studie vor, die untersucht, wie sich traumaspezifische Fortbildungen darauf auswirken können.

    Untersucht wurde der Zusammenhang zwischen traumasensiblen Training, dem Langzeitstress und körperlichen Gewalterfahrungen von Mitarbeitenden in psychosozialen Berufen.

    Methode:

    47 Teilnehmenden, Mitarbeitende aus ingesamt 14 unterschiedlichen Institutionen aus der deutschsprachigen Schweiz. Die meisten Teilnehmenden waren Sozialpädagog*innen.

    In den Institutionen wurden hauptsächlich Kinder, Jugendliche & junge Erwachsene (im Alter von 7-25 Jahren) betreut. 80% dieser Klient*innen berichteten über traumatische Lebensereignisse in der Kindheit im Childhood Trauma Questionnaire (CTQ) und 76% erreichten den klinischen Grenzwert in der „Child behaviour checklist“ (CBCL Total Score). Über 1/3 hatten ein Vorstrafenregister oder Anzeichen von schweren Defiziten im Sozialverhalten.

    In manchen Institutionen hat man die Mitarbeitenden 3 Jahre lang im traumasensiblen Umgang geschult (Gruppe 1), in den restlichen Institutionen hat man keine traumaspezifischen Fortbildungen durchgeführt (Gruppe 2).

    Das traumasensible Training beinhaltete:

    • Spezielle Fallsupervisionen (min. 1x pro Monat), in denen Interaktionen analysiert werden. Fokus auf Sicherheit, Selbstwirksamkeit und Stressreduktion der Mitarbeitenden
    • Psychoedukation über den Zusammenhang von traumatischen Lebensereignissen und Problemen mit der Emotionsregulation, Dissoziationen und Selbstwirksamkeit
    • min. 1x pro Monat 1 zu 1 Situationen mit Klient*innen mit Fokus auf positive Interaktionen und Resilienz
    • 8 Fortbildungen über den traumasensiblen Umgang mit Klient*innen, die jeweils 2,5 Tage dauerten

    Messungen beider Gruppen:

    • 4 Messzeitpunkte mit jeweiligem Abstand von 1 Jahr
    • Messung des Langzeitsstresses (Cortisol-Level in den Haaren)
    • Befragung der Mitarbeitenden bzgl. körperlicher Gewalt durch Klient*innen

    Ergebnisse:

    Die Forscher fanden zum 4. Messzeitpunkt einen signifikanten Gruppenunterschied bzgl. des Cortisol-Levels. Die traumageschulte Gruppe 1 wies einen geringeren Langzeitstress als Gruppe 2 auf.

    Zum 4. Zeitpunkt wurde auch ein signifikanter Gruppenunterschied für die körperlichen Gewalterfahrungen durch Klient*innen entdeckt. Gruppe 1 gab keine Gewalterfahrungen an, während in Gruppe 2 noch 24% der Mitarbeitenden Gewalterfahrungen berichteten.

    Fazit:

    Nach dem 3-jährigen traumasensiblen Training ist sowohl der Langzeitstress der Mitarbeitenden, als auch die Aggressivität der Klient*innen in Gruppe 1 signifikant gesunken.

    Quelle:

    Schmid, M., Lüdtke, J., Dolitzsch, C., Fischer, S., Eckert, A., & Fegert, J. M. (2020). Effect of trauma-informed care on hair cortisol concentration in youth welfare staff and client physical aggression towards staff: results of a longitudinal study. BMC public health, 20(1), 1-11.

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