Episodios

  • Sahin Aydin - Der Imker, der kein Honig mag #75
    Jul 26 2024
    Imker sein und Honig nicht zu essen ist schon ungewöhnlich. Sahin Aydin ist nicht als Kind in einen Honigtopf gefallen, wie Obelix in den Zaubertrank. 1968 in der Türkei geboren, kam er mit seiner Familie aus dem Dorf Samiskan, Kreisstadt Arxa nach Deutschland. Der gebürtige Kurde wuchs in Gronau auf. Der Honig, der ihm irgendwann aus den Ohren kam, kaufte sein Vater in der Delikatessenabteilung der örtlichen Karstadt. Dennoch hat Sahin seitdem seine Liebe für die Bienen nicht aufgegeben. Er züchtet sie nach alter kurdischer Tradition, die ihm sein Großvater mitgegeben hat.Sahin Aydin ist ein besonderer Name. Sahin heißt Falke und Aydin Weisheit oder Herrlichkeit. Sahin hat schon einige grauweiße Haare, so kommt im Alter der Name nah dran. Ein Falke ist er nicht mehr, denn für seine Augen braucht er eine Brille. Seit Jahrzehnten wohnt er nun in Bottrop. Seine Hobbies sind neben seinen Forschungen zur Heimatgeschichte über Bottrop seine Bienen. Die Bienenstöcke sind unweit seiner Wohnung auf dem Gelände des Westfriedhofs in Bottrop aufgestellt. Die Stadt hat ihm diesen Platz gegeben. Der Honig, der aus den Blüten der Friedhofspflanzen gesammelt wird und den dort stehenden Bäumen, wie die Linde, schmeckt sehr natürlich und hat einen erfrischenden Minzgeschmack. Er zergeht förmlich auf der Zunge.Sahin erklärt, dass Bienen drei Wochen leben und jeden Tag fast ohne Pause für einen Löffel Honig arbeitet unter sehr schweren Umweltbedingungen. Wir kennen alle die Problematik der Wildbienen, die durch die zugepflasterten Straßen, Wege und Vorgärten, die in eine Steinwüste, statt bunten Kleeblüten umgewandelt werden. Auch die gezüchteten Pflanzen aus der Gärtnerei haben meist keine Honigblüte. Ich selbst habe den Klee in meinen Blumenkästen wachsen lassen. Jede Menge Bienen kommen, um den Honig zu ernten, denn ein weiteres Problem ist ja ebenfalls für alle Bienen sichtbar: Es wird viel zu oft der Rasen gemäht. Wo Roboter jeden Tag den Rasen kurz halten, wächst kein Gänseblümchen, kein Klee, kein Löwenzahn mehr und die Bienen haben kaum noch eine Chance sich aus der Nähe den Honig zu holen. Denn es ist ja nicht nur für den Menschen wichtig, sondern auch für den Erhalt eines Bienenstocks, wenn er nach herkömmlicher alter Tradition ohne Chemie betrieben wird.Wabenhonig wird gern gegessen mittlerweile. In vielen modernen Bienenstöcken, werden Plastikwaben genutzt, die dann nicht essbar sind. Das wird zur Honigproduktion unterstützend genommen. Wenn Sahin den Honig herausgenommen und bearbeitet hat, lässt er ein wenig zurück, damit die Bienen selbst die wichtigen B-Vitamine aus dem Honig zehren können und gestärkt in den Wintermodus gehen können.Ein deutscher Friedhof hat große Vorteile gegenüber polnischen und französischen Friedhöfen. Die Verstorbenen bekommen meist eine große Steinplatte aufgelegt. Darauf stehen entweder Schnitt- oder Plastikblumen. In Deutschland werden falls die verstorbene Person nicht verbrannt wurde und in eine Stele gestellt wird, noch oft genug Gräber mit Bepflanzung oder auf einer grünen Wiese, wie meine Eltern, begraben. Dort können die Wild- und Zuchtbienen noch reichlich Honig sammeln. Außerdem gibt es zahlreiche Wasserstellen, wo sie sich stärken können an heißen Tagen.So können Sahins Bienen sich den „Schnaps“, wie der Bergmann früher in der Kneipe, abholen, bevor der Tag sich zur Nacht neigt. Sie brauchen keine Stempelkarte. Sie fliegen einfach rein und raus. Sobald es wieder hell wird, gehen sie auf die Stempel der nächsten Blumen.Wenn wir die kleinen Beinchen mit Pollen voll sehen, dann wissen wir nicht, dass es für die fliegende Biene umgerechnet viele Kilos sind, die sie tragen müssen. Sie brauchen keinen Muskeltraining in den bekannten Fitnessstudios. Sie trainieren drei Wochen unentwegt.Sahin war früher in einem Imkerverein, wie es normal ist, wenn man mit dem Imkern anfängt ohne große Ahnung zu haben. Er hat dem Verein erzählt, wie sein Großvater früher die Bienen auf natürliche Art und Weise gehalten. Von zehn Rähmchen aus seinem Bienenstöcken, läßt Sahin drei oder vier mit Honig übrig, damit die Bienen im Winter eigenen Honig essen können. Diese Variante kommt bei einem Verein nicht gut an. So hat es aber schon sein Großvater erfolgreich angewendetDie Bienenkönigin legt Eier. Sie wird gefüttert. Die Bienen sammeln sich. Sechs bis Sieben Stück kauen dann den Honig und füttern die Königin. So kann sie vier bis fünf Jahre leben. Bildlich und unvorstellbar für einen Menschen ist, dass eine Biene einmal um die Erde fliegt, dabei Honig sammelt und dann stirbt. Der Nektar wird auf bis zu 4 km gesammelt. Wildbienen können solche große Entfernungen nicht schaffen. Sie sterben allerdings auch früher.Sahin hat als Tipp das Anpflanzen von Melisse bekommen, die zwischen seinen Bienenhäusern gedeihen. Der Geruch ähnelt der von Bienenköniginnen. Das regt die Arbeiterbienen dazu an, dass sie sich ...
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    1 h y 23 m
  • Vorbild Garteninitiative in Bochum - Goldhamme I Alternative zu wilde Müllkippe I Interview mit Christoph Bast #74
    Jul 20 2024
    Zwischen den Häuserschluchten in Goldhamme wurde ein Stück verwildertes vermülltes Grün mit einer gemeinschaftliche Kraftanstrengung der „Garteninitiative“ in eine wunderschöne kleine nachbarschaftliche Gartenoase für Alle umgewandelt. Ich spreche mit Christoph Bast und der Soziologin „Jenny“, die sich der losen Nachbarschaftsgruppe angeschlossen hat, über die Geschichte und der heutigen Gartenlandschaft. Das sogenannte Urban-Gardening-Projekt stammte als Idee des Bochumer städtischen Grünflächenamt. Die triste Grünfläche sollte in ein bürgerschaftliches Gartenprojekt umgewandelt werden. Interessierte wurden schnell gefunden in der Anwohnerschaft, aus Vereinen und Institutionen aus dem Stadtteil. Auch eine Frauengruppe aus dem Seniorenheim an der Bayernstraße half tatkräftig mit. Durch eine Förderung über die Bezirksvertretung Mitte konnte in Eigenarbeit ein Staketenzaun aufgebaut werden. Die meisten Utensilien stammen kostenlos aus Ebay Kleinanzeigen. Nachbarn spendeten Samen, Pflanzen und Kräuter zum Anpflanzen. Regentonnen, Kompost, Totholzhaufen, selbstgebastelte Hochbeete, auch eins aus dem Förderprogramm der Stadt Bochum und eine Sitzecke mit Tisch und Stühlen sind nun auf der kleinen Grünfläche zu sehen. Wo anfangs Zweifel waren, dass es klappt, ist heute Anerkennung und Freude in strahlende Gesichter zu sehen.Im Zuge meiner Projektwoche bei der von der Stadt Bochum aus dem Westend-Fonds geförderten Ausstellung „Flaschengefühle“ im Juli 2023 im Schaubüdchen an der Ursulastraße bekam ich den Tipp die Garteninitiative zu dieser tollen Gartengeschichte aufzusuchen. So konnte ich das Gegenteil von „Vermüllung der Stadt“ im Video zeigen. Nun ein Jahr danach entschied ich nicht nur das Video auf Youtube zu zeigen, sondern es als Podcast hochzuladen, um eine höhere Reichweite für diese besondere Aktion zu bieten. Damit möchte ich diese wunderbare gemeinschaftliche Arbeit zeigen und mitteilen, dass alles geht, wenn man es nur will. Wenn viele an einem Strang ziehen, dann geht noch viel mehr. Die Garteninitiative hat hier definitiv gezeigt, dass eine besondere Idee, das gemeinsame Zusammenarbeiten einen gemeinschaftlicher schöner Garten entstehen kann, den alle nun nutzen können.Christoph Bast, sozusagen der Sprecher der Gemeinschaft, tätig bei der IFAK e.V., und die Soziologin Jenny erzählen den Werdegang der wilden Müllkippe, die auch als Parkplatz „missbraucht“ wurde. Bevor der Garten in seiner jetzigen Form entstehen konnte, mussten auch zwei Bäume leider gefällt werden. Die Stadt unterstützte das Vorhaben.Unterschiedlichster Müll wurde ausgeräumt. Viele Glasflaschen und Kronkorken, Betonplatten und viel „Kleinmüll“ wurden gefunden. Beim Umgraben kam sogar bitumenhaltiger Bauschutt hervor. Die Vermutung liegt nahe, dass es vor langer Zeit dort hingekommen sein muss. Entweder zur Zeit des Wiederaufbaus oder noch viel früher, als die Jahrhunderthalle dort entstand. Ob das alter Müll aus der Zeit ohne Umweltschutzregeln ist, kann nicht nachvollzogen werden.Das unansehnliche Stück Natur wurde mit Hilfe der Nachbarschaft in einer großen Kraftanstrengung umgegraben und umgestaltet, so dass dort nun wirklich eine schöne Gartenoase zum Ausruhen und Gärtnern entstand zwischen den hohen Mietskasernen von Goldhamme.Goldhamme besitzt als kleiner Stadtteil nicht viel Grün. Die Straßen innerhalb Goldhamme – Mitte sind eng bebaut durch Mietskasernen aus der Jahrhundertwende (1900) und Neubauten aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Straßen sind eng und besitzen nur wenige Bäume, die den Staub der Autoabgase der Hauptverbindungsstraßen zwischen Bochum Innenstadt und Wattenscheid plus den Autobahnen A448 und A40 filtern können. Die meisten Häuser besitzen keine Balkone, geschweige denn einen Garten. Interessierte Anwohner und Anwohnerinnen, die den wilden Garten nicht mehr so dahinvegetieren sehen wollten, nahmen nun selbst die Initiative in die Hand.Eine große gemeinschaftliche Kraftanstrengung von über einem Jahr war nötig, um es so herzurichten, wie es nun aussieht. Es hat sich aber gelohnt. Ich konnte auf den Fotos die Bauphase sehen, wie es vorher war, währenddessen und nun abschließend entstanden ist.Nur wenige 100 Meter von der Jahrhunderthalle entfernt, gibt es nun einen kleinen Garten für Jung und Alt. Jeden Sonntag um 15 Uhr ist ein offener Treff im Garten für die Nachbarschaft. Die Kinder können im Sandkasten spielen und die Älteren tauschen sich aus über Gott und die Welt. Aus dem nahe gelegenen Seniorenheim kommen gelegentlich auch die ein oder anderen, um etwas mit anzupacken, zu plaudern oder Tipps für die Gartenarbeit zu geben.Wer möchte, kann sich aus den Hochbeeten Tomaten, verschiedene Beerensorten, Salate, Gemüse, Bohnen, Gurken und Kräuter für die eigene Küche mitnehmen oder auch anbauen und entsprechend pflegen. Alles basiert auf Freiwilligkeit. Es gibt keinen starren Verein mit Satzungen...
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    42 m
  • Stolperstein Ernst Ender I Interview mit Sahin Aydin - Initiator, Stadthistoriker & Autor I Podcast #73 I Sonderfolge #3
    Jul 15 2024
    Podcast zum Stolperstein des ehemaligen Oberbürgermeisters der Stadt Bottrop Ernst Ender. Der Ruhrpottologe André Brune ist mit Sahin Aydin im Gespräch mit dem Initiator, Lokalhistoriker und Buchautoren der Biographie des besonderen Politikers.

    Der 1881 in Thüringen geborene Ernst Ender war nach dem Zweiten Weltkrieg der erste Oberbürgermeister von Bottrop. Den Nationalsozialisten war er ein Dorn im Auge. Der linksgerichtete SPD- und SAP-Politiker ist in seiner politischen Laufbahn immer als Schlichter, Vermittler und Redner unterwegs gewesen.
    Der Thüringer aus Haina wurde ein richtiger Ruhrgebietler. Arbeitete in Duisburg-Hamborn, Herne-Sodingen, Gladbeck-Butendorf und Oberhausen-Osterfeld.
    In Osterfeld hat er auch den 1912 großen Bergarbeiterstreik mit angeführt und versuchte das Beste für die Arbeiter herauszuholen. Dieser wurde jedoch mit Waffengewalt durch Anweisung des Deutschen Kaisers niedergeschlagen. Ernst Ender kam dann von Osterfeld nach Bottrop auf Zeche "Rheinbaben" und fuhr dort als Hauer ein.
    Nach dem ersten Weltkrieg hat er sich dem Arbeiter- und Soldatenrat angeschlossen und wurde beim Rathaussturm, wo mehr als 120 Menschen umgekommen sind, verhaftet.
    Anschließend war er als USPD-Politiker für die Stadt Bottrop aufgestellt worden, die er in Bottrop 1918 mitgegründet hatte. 1931 gründete er mit Alois Saffert die SAPD - Ortsgruppe in Bottrop.

    1932 wurde er als Invalide von der Zeche entlassen. 1933 nach der Machtergreifung der NSDAP ging er in den Widerstand. Er wurde wegen Hochverrat 1936 verhaftet und für 1 Jahr und 8 Monate Zuchthausstrafe verurteilt. Kurz nach seiner Entlassung kam er als Politischer Häftling ins KZ Buchenwald, das er zum Glück 1941 lebendig entlassen konnte.

    1945 wurde er von den Alliierten als erster Oberbürgermeister der Stadt Bottrop eingesetzt. Seine Eigenschaften als Vermittler, Schlichter und besonnener linker Politiker waren wichtig, um die Stadt neu zu koordinieren. Durch einen Unfall konnte er das leider nicht lange durchhalten.
    1958 bekam er das Bundesverdienstkreuz für seine Haltung gegen die Nationalsozialisten und seiner politischen Arbeit in der Stadt Bottrop.
    1963 starb er.

    Sahin Aydin hat für einen großen Politiker und Gewerkschafter, der auch außerhalb der Stadt Bottrop seine Kreise gezeichnet hat, einen wichtigen Stolperstein legen lassen an seiner letzten Wohnstätte, Fuchsstraße 2. Die Stadt Bottrop widmete 1978 die Querstraße um von Raiffeisenstraße in "Ernst-Ender-Straße".

    Dieser Videopodcast / Podcast würdigt ihn auf eine besondere Art in der Reihe der Stolpersteine in der Rubrik bei meinem Blog www.ruhrpottologe.de/stolpersteine

    Glück auf
    Ruhrpottologe André Brune
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    1 h y 21 m
  • Wandern mit Eselliebe mit Lisa Hoffmann in Recklinghausen #72
    Jun 23 2024
    Das Wandern mit Eseln bei Lisa Hoffmann in Recklinghausen-Suderwich war nicht allein das besondere Erlebnis an dem Tag. Denn anschließend bekamen die Teilnehmer alle noch einige spannende Informationen zu Kräutern von Nicole Heppert von Happy Heppert rund um die Bauspielfarm von zu hören, sehen und schmecken. Zwei Teilnehmerinnen hatten den Tag durch eine Verlosungsaktion von mir geschenkt bekommen, die ich mit Nicole zusammen gemacht habe. Es zeigt sich wieder, dass wir nicht aus dem Ruhrgebiet raus müssen, um tolle Dinge zu sehen und zu erleben. Die guten Dinge im Ruhrpott liegen ganz in der Nähe. Wir haben reichlich Naturerlebnismöglichkeiten. Der Dreck der Industrie ist sozusagen schon lange vom Efeu verschlungen worden. Der Erlebnistag machte allen Teilnehmern Spaß. Er endete mit mehr Respekt für Tiere, die wir nicht jeden Tag sehen und für Kräuter, die wir jeden Tag sehen, aber nicht wahrnehmen, wenn wir an einer einfachen Grünfläche vorbeigehen.Unweit vom Ortskern Suderwich gibt es die Bauspielfarm. In dieser Farm leben Hühner, Hennen und Esel!Während die Hühner im Hintergrund einiges zu erzählen haben, konzentrierten wir uns auf Lisas Erklärungen, wie ein Esel den Zaum bekommt. Alle Anwesenden bekommen einen Esel zugeteilt.Wir haben den ältesten bekommen: Paul. Lisa weiß nicht, wie alt er ist. Er hatte keinen Ausweis als er zu ihnen kam. Für Impfungen brauchen Esel auch einen Pass. Genau, wie beim Hund, müssen Esel einem Besitzer zugewiesen werden können.Sibylle Bärsch war die erste Gewinnerin der Verlosungsaktion zweier Gutscheine für das Wandern mit Eselliebe und Kräuterwandern mit Nicole Heppert. Sie ist mit Peach unterwegs.Annika Baltrusch war die zweite Gewinnerin der Verlosungsaktion. Sie freute sich dabei zu sein. Sie hatte allerdings den lahmsten der Esel. Umso mehr hat sie die Tour durch Suderwich genießen können. Paul wollte erstmal essen, bevor wir gehen. In der Zwischenzeit wo Paul isst, wird er von uns gestriegelt. Dann bekommen Esel zutrauen. Wir bürsten unter Hahnengesschrei und machen die Hufen auch ein wenig sauber. Wichtig ist, dass er ihr ältere Hosen anzieht. Denn es kann sein, dass nicht nur Paul seine Nase an den Hosen abwischt. Scheinbar war es ein Akt der Anfreundung. Er hat sich auf jeden Fall gefreut!Nicole Heppert ist anschließend für den Kräuterbereich zuständig, denn die Tour sollte beide Naturerlebnisse verbinden. Lisa macht die Eselwanderungen jetzt seit 2021. Sie ist Tiermedizinische Fachangestellte. Auf der Bauspielfarm arbeitet sie nebenbei als Tierpflegerin. Man sieht, wieviel Spaß sie daran hat. Von Frühjahr bis Herbst ist sie zwei bis drei Mal pro Woche unterwegs in Suderwich mit Paul, Peach und Co. Sie passt auf, dass die Esel keine Koliken bekommen. Eicheln können das verursachen. Das kann sehr schlimm ausgehen für einen Esel, sogar tödlich werden. Am Gürtel schwingt ein Kehrblech mit, damit die Haufen nicht auf der Straße oder Bürgersteig liegen bleiben. Sie hält die Gruppe zusammen und begleitet diejenigen intensiver, die mit ihren Eseln nicht klar kommen. Ihre Eseliebe ist so groß, dass sie den Namen dann auch für das Unternehmen genommen hat.Manche Esel kommen aus schlechter Tierhaltung und fühlen sich mit Sicherheit sehr wohl hier auf der Bauspielfarm, die für Kinder und Jugendliche eine ganz besondere Spielfläche ist.Wieviele Personen können bei einer Wanderung dabei sein? Es gibt fünf Esel. Zwei Personen an einem Esel ist üblich. Es gingen auch schon Schulklassen mit. Das ging immer irgendwie lösen, wenn da ein oder zwei mehr an einem Esel mitwandern. Außerdem gibt es auf der Bauspielfarm unterschiedliche Sorten an Hühner und können gestreichelt werden. Eier können auch gegen Spende mitgenommen werden. Davon wird wiederum die ein oder andere Arztrechnung bezahlt. Ich frage mich natürlich, was ich bräuchte, wenn ich Eselwandern anbieten würde. Für Eselwanderung muss nur ein Gewerbe angemeldet werden. Aber das ist ja nicht alles, denn da kommt noch die Hufpflege, Tierarztrechnungen, Futter, Freilauf etc. Die Gründe eine Eselwanderung anzubieten müssen schon gut bedacht sein. Bei schlechtem Wetter können Eselwanderungen auch abgesagt werden. Und im Winter ist das für alle Beteiligten nicht immer eine tolle Sache. Recklinghausen-Suderwich Suderwich ist ein kleines Örtchen von Recklinghausen. Wir gehen durch die kleine Altstadt, vorbei an einer alten Mühle, Fachwerkhäusern und Jahrhundertwendehäuser,Lisa hat mit ihren Eseln auch das nah gelegene Seniorenheim und den Kindergarten zum Streicheln besucht. Alle waren begeistert. Und hin und wieder wird das bestimmt wiederholt werden.Wer alleine mit dem Esel wandern möchte bezahlt 39 €. Die Bauspielfarm selbst ist ein kleiner Geheimtipp für Kinder und Jugendliche von 6 bis 14 Jahren. Unter 6 Jahren müssen begleitet werden. Sie ist von Montags bis Freitag nachmittags geöffnet. Es gibt keinen Eintritt. Hier können sie ...
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    27 m
  • Stolperstein Paul Borek I Interview mit Schülern der Willy-Brandt-Gesamtschule Bottrop I Podcast #71 I Stolpersteine Ruhrgebiet #2
    May 3 2024
    Im Gespräch mit den Schülern und Schülerinnen der Willy-Brandt-Gesamtschule habe ich mit den textlichen Ausführungen und meiner Stolperstein-Saubermach-Aktion dem 1941 von den Nazis ermordeten Paul Borek bei der sogenannten "Aktion T4" eine besondere Ehrung geben wollen.

    Alle Informationen, Videos und Links gibt es auf meiner Homepage:
    https://ruhrpottologe.de/stolpersteine
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    46 m
  • Aktion Canchanabury - 63 Jahre Afrikahilfe aus Bochum - Gerd Stegemann im Interview I Podcast #70
    Apr 25 2024
    Aktion Canchanabury - 60 Jahre Afrikahilfe aus Bochum - Gerd Stegemann im Interview I Podcast #70Bei einem Straßenfest im „Kortländerviertel“ in Bochum habe ich zufällig auf einem Hinterhof beim Grillen Henriette Roos kennengelernt. Sie erzählte mir kurz vom Verein und ich bot ihnen einen Podcast an.Einige Monate später rief Gerd Stegemann, der Geschäftsführer des Vereins Aktion Canchanabury, an und machte mit mir einen Termin.Ich war sehr neugierig, was das für ein Verein ist. Ich wußte, trotzdem ich seit 1995 in Bochum wohne, nichts über einen Verein im Ruhrgebiet, der sich für Afrika einsetzt.Zu meiner Überraschung ist der Verein schon seit dem 10.10.1961 aktiv. Der Gründer Hans Reinhardt, der mit Kinderlähmung selbst genug Leid erfahren musste in seinem Leben, wollte anderen helfen, denen es noch dreckiger ging. Lepra war damals eine üble Seuchenkrankheit, die erst in den 1990er Jahren durch den Fortschritt in der Medizin eingedämmt werden konnte.„Im Mai 1960 kam mir der Gedanke, den Aussätzigen (Anmerkung: Leprakranke) zu helfen. Niemand gab mir den Rat, kein Buch und kein Film regte mich dazu an. Es lag wohl daran, dass ich selber krank war. Der beste Dolmetscher für das Verstehen des Leides seiner Mitmenschen ist das Leid, das man selbst ertragen musste.“ Das war das Motto von Hans Reinhardt.So wurde Verein „Aktion Leprakrankenhaus Canchanabury“ gegründet. Zwei Jahre wurden Spenden gesammelt, um ein Krankenhaus für Leprakranke in Thailand am Fluß Kwai zu bauen. Doch die Regierung Thailands wollte in der Nähe des Touristenzentrums das nicht sehen und verbot den Bau des Hospitals.Hans Reinhardt gab aber nicht auf. Er nahm Kontakt mit Afrikamissionaren auf, den „Weißen Vätern“ in Köln. Sie benötigten Geld für die Behandlungen von Leprakranken im Kongo. Ao entsteht in Badiya die Leprastation für 100000 DM. Und ist damit das erste erfolgreiche Projekt der Aktion Canchanabury. Der Vereinsname des thailändischen Ortes wurde beibehalten, weil man aus Niederlagen nur lernen kann, so Hans Reinhardts Meinung als Vorsitzender. Bis heute blieb der Name und ist über die Grenzen Bochums auch bekannt.Mehr über die Geschichte des Vereins: Gründung und Geschichte - Aktion Canchanabury e.V.Danach wurde in vielen afrikanischen Staaten bestimmte Projekte erfolgreich durchgeführt. Immer ist Transparenz für Mitglieder und Aussenstehende wichtig für den Verein gewesen. Im Kongo musste der Verein sich jedoch durch den Bürgerkrieg Ende der 1990er Jahren zurückziehen und übergab die Tätigkeit an eine belgische Stiftung ab, die dort weiterhin ihre Arbeit weiterführt.Politisch ist Afrika 1961 noch nicht komplett vom Kolonialismus befreit. Heute ist Afrika ein Kontinent, das die ganze Welt ernähren könnte, wenn da nicht Korruption, ständige Kriege und Hungersnöte durch Klimawandel entstanden wären durch willkürliche Grenzziehungen der europäischen Kolonialmächte im 19. Jahrhundert und die Ausbeutung der Rohstoffe, die noch heute in gewisser Form durch die mächtigen Wirtschaftsunternehmen weitergeführt wird.Heute bekommt Afrika hier und da von ehemaligen Kolonialländern, wie auch Deutschland, Entwicklungshilfen, die hier und da wirkungsvoll sind, aber insgesamt ein Tropfen auf dem heißen Stein sind.Gerd Stegemann spricht mit mir über das Ziel des Vereins sich aufzulösen, sobald es in Afrika „normal“ zugehen würde, denn wirtschaftlich und politisch ist der Kontinent bleibend schwierig für die Bewohner und Bewohnerinnen. Für den Geschäftsführer Gerd Stegemann ist Afrika kein Sehnsuchtsort. Für ihn ist es wichtig, etwas Sinnstiftendes zu machen. So ist der studierte „Filmwirt“ durch Zufall beim Kellnern auf den Verein gekommen.Er machte einen Imagefilm und dann wurde eine Halbtagsstelle angeboten auf die er sich bewarb. Dann war der Geschäftsführer in Rente gegangen und so lag es nahe, das er diesen Weg gehen wollte für den Verein. Denn es gab keinen passenden Bewerber. Heute ist er neben Henriette Roos, die schon über 20 Jahre dabei ist, eine große Stütze im Verein. Für Gerd Stegemann ist die Vereinstätigkeit sinnvoller als das Filmen eines Schokoriegels, wie er seine Erlebnisse aus der Filmwirtschaft mitteilte. Beide checken die Projekte ab, prüfen die Gelder, machen die Transparenz für Mitglieder und auch nach Außen und entscheiden auch bei geldlichen Spendenabgaben.Im Moment ist Uganda ein Schwerpunkt und hier ein Beispiel der Arbeit von Aktion Canchanabury. Ein Land, dass zur Coronazeit 2 Jahre lang die Schulen geschlossen hatte. Ein Land, das durch AIDS, Ebola und anderen Krankheiten immer wieder heimgesucht wird und mit Pandemien innerhalb der Grenzen „gute“ Erfahrungen hat. In den Orten Masaka und Mushanga haben viele Kinder ihre Eltern durch AIDS und andere Krankheiten verloren. Sie selbst sind z.T. sogar mit AIDS geboren worden. Durch Präventionsarbeit im Rhamen des „Community Based Health Care“ sollen die Quoten ...
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    1 h y 47 m
  • Mit Giampiero Piria auf Kiosk-Spuren in Bochum Ehrenfeld I Podcast #69
    Apr 13 2024
    Mit Giampiero unterwegs auf Kiosk - Spuren in Bochum-EhrenfeldDer gebürtige Oberhausener Schauspieler, Intendant und -Regisseur vom Theater der Gezeiten ist in Bochum schon ein bekannter bunter Hund. Auf dem Weg durch Ehrenfeld kommt er aus dem Grüßen nicht raus. Heute am 13.4. wurde er 60 Jahre alt. Damit ist es der beste Tag das Video und den Blogbeitrag über ihn und seine besondere touristische Wanderung durch den Stadtteil Ehrenfeld herauszubringen. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!Seit 15 Jahren bietet er die ein oder andere Kiosktour an, die auch schon im Fernsehen gelandet ist. Unser gemeinsames Video ist letztes Jahr im August entstanden, wo er die Ausarbeitung zu nächsten Kiosktour durch Bochum – Ehrenfeld mir und mein Publikum exklusiv vorstellt, was nun ab dem Tag seines Geburtstags auf meinem Youtube-Kanal zu sehen ist:https://youtu.be/CR6smDkHjxQSeine ersten Touren in Bochum gingen durch Wattenscheid, durch die sogenannte „Speckschweiz“ in Hamme und nun auch in Ehrenfeld.Wo geht die Tour entlang?Sie startet an der U-Bahn-Station Schauspielhaus, geht über die Alte Hattinger Straße rüber auf die Kronenstraße, vorbei an einem Rotkehlchen-Wandgemälde. Über die Oskar-Hoffmann-Straße geht’s zur Weiherstraße, wo das ein oder andere Hauswandgemälde uns erwartete, dann kommen wir am netten kleinen Kiosk „All In“ vorbei.Wir kamen über die Saladin-Schmitt-Straße südlich vom Schauspielhaus Bochum, wo der Besitzer vom Kiosk 41 gerade einem Backgammonspiel von seinen Besuchern zuschaute. Wir gingen dann in die Christstraße am REWE – Markt biegen wir auf die Pieperstraße zum Romanusplatz, dem ersten Kreisverkehr Bochums ein und enden an der Drusenbergstraße an dem Kiosk „Zum Philosophen“.An der Drusenbergstraße steht auch eine „Rote Bank“. Wer den QR-Code auf der Bank mit seinem Smartphone ablesen lässt, kann eine Erzählung von Sabine Reich hören. Die „Roten Bänke“ waren ein Literaturprojekt der Stadt Bochum vor einigen Jahren. Die Erzählungen haben immer mit dem Ort zu tun, wo die Bänke stehen.Das ist nur eine kurze Wegbeschreibung. Alle Hintergründe zu Wandmalereien und Kioske hat Giampiero Piria für die besondere touristische Bochum-Ehrenfeld-Kiosk-Wanderung parat und werden hier nicht erwähnt. Die Tour kann sich auch jederzeit ändern und angepasst werden. Kioske sind das Kernthema, sowie auch das Betrachten der Hauswandgemälde, die auf der Tour zu entdecken sind. Ehrenfeld hat eine besondere Geschichte. Der Stadtteil Bochums hat vieles zu bieten, wie auch den kleinsten „Naherholungspark“ der Stadt, an dem der interessierte Tourist vorbeigeführt wird. An der Hattinger Straße liegt die „Kleene Tocke“. Die beiden Betreiber der Trinkhalle „Zum Philosophen“, die der Endpunkt werden wird, haben die ehemalige Pizzeria übernommen. Zum Zeitpunkt des Videos wurde es gerade neu eingerichtet. Asche auf mein Haupt, denn ich habe es noch nicht ausprobiert und da ist ständig voll, wenn ich vorbeifahre. Was in Paris die Straßencafes sind, sind im Ruhrgebiet die Kioske. Ursprung seiner Kiosktouren-Idee war vor 25 Jahren. Er sieht die Trinkhallen als immaterielles Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen an. Nirgendwo sonst ist diese Art von Kiosk noch präsenter als im Ruhrgebiet. Die einzigen Städte, die zu nennen wären, wäre Berlin mit den „Spätis“ und auch Köln, aber das ist nicht überregional geprägt, so wie hier im Ruhrpott. In den Stadtteilen aller Städte sind die Trinkhallen verteilt. Viele wurden im Zuge des Strukturwandels zwar geschlossen, aber nicht wenige besinnen sich auf Neuartigkeit, Individualität, schicke Tiktok-Videos und sogar Internet-Geschäft und erhalten sich mit den der Modernität geschuldeten Veränderungen trotzdem. Auch Kioske mussten sich den Umstand der Supermarktketten an jeder Ecke und die Eröffnungen von Verkaufsbereichen an den Tankstellen. Die Hauswand-Malereien von z.B. Kevin Schott oder Dennis Klatt sind eine Besonderheit der Tour. Die Stadtverschönerungen sind ebenfalls eine wichtige Mitteilung in seiner Tour. Kunst auf den Straßen zu entdecken, wo man normalerweise nur schaut, dass man von A nach B kommen will, erhellt nicht nur den Horizontblick auf die Stadt, sondern zeigt, dass Ruhrgebietsstädte nicht nur grüner sind als so mancher Besucher denkt, sondern auch bunter.In der Schmechtingstraße 38 im Stadtteil Hamme befindet sich das „Theater der Gezeiten“, dass Giampiero mit dem Verein betreut. Über Hamme hinaus bekommt die Nachbarschaft der sogenannten „Speckschweiz“ an Theaterstücken für Kinder und Erwachsene oder Musikkonzerte und Literaturlesungen eingeladen.Einige Schritte weiter von der ehemaligen Eckkneipe entfernt befindet sich der „TinyRoom“, das für Kunstausstellungen und ebenfalls für diverse Veranstaltungen genutzt werden kann.Die „Hutkonzerte“ und Theaterstücke sind frei von Eintritt. Am Ende zahlt man in einen Hut eine „Trinkgeld“ für ...
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    46 m
  • Blumige Wa(h)limpressionen bei Catharina Lindeskov Nielsen I In Sachen Kunst unterwegs #68
    Apr 7 2024
    In Sachen Kunst unterwegs empfehle ich den Namen Catharina Lindeskov Nielsen sich in Zukunft zu merken. Denn die gebürtige 33jährige dänische Bochumerin hat eine ganz besondere Art Gegenwartsprobleme in ihren Kunstwerken darzustellen. Ihre Werke spiegeln die moderne Zivilisation und ihre menschlichen Abgründe wider. Umweltprobleme, Mobbing oder Bodyshaming tauchten als wichtiges Element ihrer ersten eigenen Vernissage „Art Exhibition“ vom 18.-27. August 2023. Im Rahmen der Endhaltestelle der Kulturlinie 308/318, die nach Corona wieder neu belebt wurde mit Literatur, Musik und Kunst beeindruckte sie vor allem in der Wartehalle mit dem großen Buckelwal, der blau leuchteteIn der Fahrkartenausgabestelle waren Bilder von Männern mit Blumenumrandung aufgehängt. Diese wurden im Dezember mit dem Publikumspreis mit dem 1. Platz bei der „Revierkunst“ – Ausstellung in der Hattinger Henrichshütte ausgezeichnet. Im Buckelwal konnten durch die Beleuchtung Plastikgegenstände entdeckt werden, die das Kunstwerk so besonders macht, wenn der Ernst der Lage in den Weltmeeren nicht so extrem schlimm wäre.Sie hörte die Nachricht von einem an einem Strand verendeten Jungwal, der über 100 kg Plastik in sich trug. Weitere Informationen, wie die 1,6 Mio km2 große Müllinsel im Meer machten ihr Bauchschmerzen. Diese Informationen vereinte sie in dem einzigartigen Kunstwerk. Der in naher Zukunft in einem Foyer einer Firma hängen wird.Auf einer großen Leinwand hinter der großen Walflosse sind Menschen wie in einem Wollknäuel miteinander verwoben. Die Videoinstallation zeigt den „Togetherness“-Gedanken von Catharina Lindeskov Nielsen. Jede Person steht nach und nach auf und sucht sich einen Standpunkt weit entfernt von dem Knäuel. Jeder muss seine Position im Leben finden, aber andererseits müssen alle zusammen arbeiten, um einen Wandel gemeinsam zu erreichen, erzählt sie mir im Gespräch. Niemand geringerer als Mahatma Ghandi mit dem Zitat: „Wer einen Fluss überqueren will, muss das eine Ufer erst verlasse“, war ihre Inspirationsquelle.Allein schon der Gang durch den historischen Bahnhof von Bochum Dahlhausen kurz vor dem Eisenbahnmuseum, war es als Kulisse schon wert diese Ausstellung zu besuchen. Der Bahnhof bot in meinen Augen den besten Hintergrund für die Ausstellung von Catharina Lindeskov Nielsen. Ihre moderne Kunst mit den jeweiligen wichtigen „Gegenwartsproblemen“ bricht die Historie auf, obwohl im 19. Jahrhundert damals die gleichen Probleme herrschten, wie heute, nur auf eine andere Art und Weise.Als Kunst sah man eher Landschaftsbildern und Porträts, aber der Wandel zum Ende des Jahrhunderts kam mit dem Aufbrechen von Strukturen in der Malerei. Der Impressionismus kam auf und erste Skulpturen tauchten auf, die sich nicht mehr an alte Meister hielten, sondern die Zeit auf ihre Art und Weise interpretieren sollten.Umweltprobleme, wie die Verschmutzung von Luft und Gewässer, die hier im Ruhrgebiet zur damaligen Zeit sehr extrem war, oder die familiären Probleme unter dem starken religiösen oder sozialen Eindruck, der hier vorherrschten, tauchten in der Kunst kaum auf. Catharina bricht mit ihren Kunstwerken auch mit noch heute verkrusteten Strukturen im Denken und Handeln der Menschen, die immer noch nicht erkannt haben, dass wir nur auf einer Erde wohnen, die wir zu unseren Lebzeiten geliehen haben und sie verdrecken und verseuchen. In dem Gesamtkunstwerk der „Daphne“-Mythologie zeigt die Künstlerin auch menschliche Abgründe, wie sie aber wie Phönix aus der Asche, daraus herauskommen und ein neues oder anderes Leben beginnen, als die Eltern es zum Beispiel vormachen oder gelebt sehen wollten.Da sind die drei starken Frauen, die ihre Schicksalsschläge haben, die Catharina in einer einzigartigen fotografischer Weise auf Papier zeigt. Die einzelnen Fotos der Frauen sind eine Abfolge mit dem aus dem oberhalb des Herzens herauswachsenden Blume ihres Charakters, die auf dem Papier mit einem Beamer gezeigt werden. Gleichzeitig können Besucher die Geschichten der Frauen mit einem Kopfhörer hören, was sie für Schicksalsschläge haben und welchen Einfluss sie unterstanden, und wie sie das Leben neu begonnen haben.Basiernd auf die jeweilige weibliche Figur hat Catharina die Form auf weißem Papier herausgeschnitten, wo die Fotoabfolge mit der oberhalb des Herzens herauswachsende Pflanze, den neuen Weg im Leben zeigt, das sie selbst erkoren haben.Sie stehen um einem „Lebensbaum“ wie zufällig. Auf seinen Zweigen hängen Blätter hinter „Glas“ mit einem sinnigen Spruch verschiedener Persönlichkeiten, wie Albert Einstein. Fast wie ein wunderbarer positiver und nachdenklich stimmender Weihnachtsbaum steht er da im sanften blauen Licht eingehüllt. Wer ein „Blatt“ erwirbt für 30 € tut auch etwas Gutes. 5 € gehen an das Tierheim in Bottrop.2020 als die Welle der Fridays for Future – Demonstrationen für mehr weltweiten Klimaschutz kurz vor der ...
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    56 m