Episodios

  • S3 E12: Wrap Up Gerechtigkeit - Rückblick auf 11 Episoden
    Apr 30 2024

    11 Episoden und mehrere Stunden Audiomaterial - was haben wir daraus zum Thema Gerechtigkeit mitgenommen? Welche Fragen sind offen geblieben oder vielleicht erst durch die tiefgehende Beschäftigung mit einzelnen Themen aufgekommen?

    Tim Emmel und Sophie Haring überlegen gemeinsam, welche Ansätze, Theoretikerinenn und Theoretiker, Fragen und Lösungsvorschläge sie besonders interessant finden. Sie stellen dabei besonders die Frage in den Mittelpunkt, was das Nachdenken über Gerechtigkeit leisten kann und muss. Sie sind sich einig, dass man keine endgültige für alle bindende Antwort auf die Fragen der Gerechtigkeit finden kann - und das auch, weil die Ansätze immer wieder neu diskutiert und den zu lösenden Herausforderungen angepasst werden müssen.

    Einig sind sie sich darin, dass Gerechtigkeitsfragen keine realitätsfernen Debatten abbilden, sondern Grundlagen für pragmatische Lösungen von realweltlichen Problemen liefern sollten. Und beide sind sich einig, dass es noch viel zu diskutieren gibt, was gut ist.

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    30 m
  • S3 E11- Global Justice. Ein Überblick über Gerechtigkeitsdiskussionen in globalen Zusammenhängen
    Apr 23 2024

    Können wir in der Welt des 21. Jahrhunderts Gerechtigkeitsdiskussionen auf den nationalen oder regionalen Rahmen beschränken? Wie können wir über Grenzen von Gemeinschaften hinweg Ansätze entwickeln, die die Frage, wem was warum zusteht klären, ohne Begrenzungen aufgrund von Inklusion und Exklusion zu denken? Eben diese Fragen beschäftigen Philosophinnen und Philosophen, die sich mit Fragen der Globalen Gerechtigkeit (Global Justice) auseinandersetzen.

    In dieser Episode stecken wir das Feld dieser Debatten ab. Dazu machen Tim Emmel und Sophie Haring eine Reise durch die Extreme: Antworten, die für eine unbegrenzte Hilfe für Benachteiligte weltweit eintreten, werden solchen Modellen entegegengestellt, die globale Hilfe ablehnen. Zu diesem Zweck werden die beiden einen Blick auf die Argumente von J. H. Carens, P. Singer, G. Hardin und - in Romanform verarbeitet - D. Quinn. Abschließend werden die Ideen David Leslie Millers als Mittelweg dargestellt, der kontextbezogen und kultursensibel umsetzbare Lösungen formulieren will, und damit den Ideen von I.M. Young, die in der letzten Episode im Mittelpunkt standen, nahe stehen.

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    37 m
  • S3 E10 - Iris Marion Youngs Ansatz Struktureller Ungerechtigkeit. Gespräch mit Annekatrin Meißner
    Apr 16 2024

    "Sie legt den Finger in die Wunde der unzureichenden Zurechenbarkeit von Ungerechtigkeiten", sagt Annekatrin Meißner über Iris Marion Young und den von ihr entwickelten Ansatz der Gerechtigkeitstheorien.

    Young stellt die Idee Struktureller Ungerechtigkeit in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen. Was genau das bedeutet, erläutert Annekatrin Meißner am Beispiel der globalen Telxtilindustrie und zeigt auch auf, welche Gegenmittel Young unter dem Schlagwort der Solidarischen Verantwortung behandelt.

    Annekatrin Meißner gibt einen umfassenden Überblick über den Ansatz und die verschiedenen Aspekte der amerikanischen Philosophin Iris Marion Young und spricht darüber, was sie an deren Ideen besonders überzeugt und inwiefern sie findet, dass Young auch für globale Fragen der Gerechtigkeit Lösungsansätze bietet.

    Annekatrin Meißner studierte Sprachen, Wirtschafts- und Kulturraumstudien an der Universität Passau. In Ihrer Promotion im Fach Philosophie setzte sie sich, ausgehend von dem Ansatz von Amartya Sen, mit der Frage der Verantwortung von globalen Unternehmen für Armutsminderung über Bildung auseinander und ergänzte diese normativen Studien mit einer qualitativ-empirischen Studie dazu, wie multinationale Unternehmen in Brasilien einen Beitrag zur Bildungsgerechtigkit leisten können.

    Seit 2017 ist Annekatrin Meißner am Institut für Angewandte Ethik in Wirtschaft, Aus- und Weiterbilung (Ethik WAW) der Universität Passau als wissenschaftliche Mitarbeiterin und seit 2018 als Geschäftsführerin tätig und beschäftigt sich in Forschung und Lehre u.a. mit Themen der Wirtschafts- und Unternehmensethik sowie ethischen Grundlagen nachhaltigen Wirtschaftens.

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    25 m
  • S3 E9 Gerechte Digitalisierung? - Gespräch mit Karoline Reinhardt
    Apr 9 2024

    "Ich bin professionelle Optimistin", sagt Karoline Reinhardt als Antwort darauf, ob man sich Hoffnung machen dürfe, dass wir mit den Herausforderungen, die Künstliche Intelligenz an unsere Gesellschaftsordnung stellt, produktiv umgehen können.

    Diese Überlegungen stellt sie an vor dem Hintergrund der Fragen, inwiefern eine Verknüpfung technischer Fragen wie der der Digitalisierung und der Künstlichen Intelligenz mit solchen ethischer Herkunft zur Möglichkeit gerechten Einsatzes und Umgang mit diesen Technologien möglich ist, und auch nach deren Sinnhaftigkeit.

    Welche Aspekte digitalisierter Lebensumstände dringend einer solchen Reflexion anhand von Gerechtigkeitsvorstellungen bedürfen legt Karoline Reinhardt nachvollziehbar dar. Sie denkt auch laut darüber nach, an welcher Stelle technischer Entwicklung Ethikkommissionen sinnvollerweise eingebunden werden sollten und plädiert dafür, solche Instanzen nicht als Hemmschuh zu verstehen, sondern als Quelle von Innovationskraft.

    Informationen zu Karoline Reinhardt und ihrer Arbeit:

    https://www.geku.uni-passau.de/angewandte-ethik

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    32 m
  • S3 E8 Klima, Umweltschutz und Gerechtigkeit - Gespräch mit Markus Vogt
    Apr 2 2024

    Fragen der Nachhaltigkeit, Herausforderungen des Klimawandels, notwendige Maßnahmen des Klimaschutzes - Themen, die viele beschäftigen und immer wieder im öffentlichen Diskurs verhandelt werden. Dabei stehen oft "technische" Aspekte im Vordergrund. Aber können wir solche Fragen diskutieren, ohne Aspekte der Gerechtigkeit zu bedenken? Wie sind Lösungsansätze und Fragen von Gerechtigkeit verbunden? Und welche Vorschläge machen die Gerechtigkeitkstheorien für die Herausforderungen?

    Mit Markus Vogt erörtern wir diese Fragen und kommen auch darauf zu sprechen, wie Marktmechanismen unsere Lösungsansätze beeinflussen und welche Anpassungen diese Interdependenzen verändern können. Markus Vogt geht auf die größten Herausforderungen der kommenden Jahre ein und gibt uns auch einen optimistischen Blick auf die Dinge, die wir positiv beeinflussen können.

    Prof. Dr. Markus Vogt studierte Theologie und Philosophie in München, Jerusalem und Luzern. Anschließend war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Sachverständigenrat für Umweltfragen der Bundesregierung und in der Redaktion "Handbuch der Wirtschaftsethik" und "Lexikon der Bioethik" tätig, bevor er 1998 bis März 2007 Professur für Christliche Sozialethik an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Salesianer Don Boscos in Benediktbeuern innehatte, wo er zugleich die Clearingstelle „Kirche und Umwelt“ leitete. Zwischen 2000 und 2006 koordinierte er den Fachbereich Umwelt beim Rat der Europäischen Bischofskonferenzen. Seit 2007 ist Markus Vogt Inhaber des Lehrstuhls für Christliche Sozialethik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 2011/12 hatte er eine Forschungsprofessur am Rachel Carson Center for Environment and Society, an dem er seither permanent fellow ist. Seit 2012 betreut er gemeinsam mit Marianne Heimbach-Steins die Fachredaktion Sozialethik des Staatslexikons und gibt steht uns als Redaktion immer mit wichtigem Input und Hilfe zur Seite. Darüber hinaus ist er seit 2016 Mitglied war zeitweise Sprecher des Sachverständigenrates Bioökonomie der Bayerischen Staatsregierung. All diese Stationen weisen schon auf die Schwerpunkte seiner Forschung und Lehre hin: Markus Vogt beschäftigt sich vor allem mit sozialphilosophischen und theologischen Grundlagen der Ethik, mit Fragen der Wirtschaftsethik und Gerechtigkeitstheorien, mit Friedensethik und mit Fragen der Mensch-Umwelt-Beziehung.

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    53 m
  • S3 E7 Von Utilitarismus bis Global Justice - Ethische Grundlagen der Gerechtigkeitsdebatten
    Mar 26 2024

    Gerechtigkeit und Ethik sind untrennbar miteinander verbunen - oder? Kann man die Gerechtigkeitsdebatte aus der Ethik herauslösen? Sollte man das überhaupt?

    Tim Emmel und Sophie Haring werfen einen konzentrierten Blick darauf, was die ethischen Grundlagen der bisher aufgeworfenen Debatten sind. Sie versuchen dabei in erster Linie, einzelne Ansätze herauszuheben und detaillierter zu beleuchten und so einen Überblick über die Landschaft der Ansätze zu bieten.

    Schlaglichter sind dabei der Capabilites Approach von A. K. Sen und M.C. Nussbaum, die Gerechtigkeitstheorien von J. Rawls und dessen Auseinandersetzung mit den Utilitaristen, der pragmatische Ansatz von R. Rorty und die Ideen von Lao Tse und K. Wiredu.

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    38 m
  • S3 E6 Recht(swissenschaft) und Gerechtigkeit - Gespräch mit Dietmar von der Pfordten
    Mar 19 2024

    Sind Fragen nach Gerechtigkeit ein zentrales Thema in der juristischen Ausbildung und der Praxis der Rechtsprechung? Sollte man sich mehr entsprechende Inhalte im Studium wünschen?

    Wie konnte man nach den Diktaturerfahrungen Deutschlands im 20. Jahrhundert ein solides Rechtssystem auf philosophischen Grundfesten aufbauen? Und welche Gerechtigkeitsvorstellungen haben die Aufarbeitungen geschehenen Unrechts im Rahmen der damaligen Rechtssysteme angeleitet?

    Sind die Grundlagen unseres Rechtssystem gut zu vermitteln, auch über die Universitätsgrenzen hinaus?

    Prof. Dr. Dr. Deitmar von der Pfordten ist Professor für Rechts- und Sozialphilosophie an der Georg-August-Universität Göttingen - und damit ein herausragender Experte für die Fragen, die uns in dieser Serie beschäftigen. Mit ihm konnten Sophie Haring und Tim Emmel über die Zusammenhänge zwischen Gerechtigkeit und Recht, juristischer Ausbildung und Vermittlung philosophischer Grundlagen diskutieren. Auch über die Aufarbeitung von Unrechtssystemen wie dem Nationalsozialismus haben wir gesprochen, und haben dabei u.a. die Radbruchsche Formel kennengelernt.

    Mehr Informationen zu Dietmar von der Pfordten und zu einschlägiger Literatur gibt es in den Shownotes.

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    35 m
  • S3 E5 Aristoteles und John Rawls. Gerechtigkeit zwischen Antike und Moderne
    Mar 13 2024

    Kann man die Gerechtigkeitsvorstellungen von Aristoteles und John Rawls sinnvoll vergleichen? Tim Emmel sagt „Ja, absolut“. Denn: „Zuerst einmal kann man alles mit allem vergleichen“.

    Er hat sich in seiner Masterarbeit genau dieser Aufgabe angenommen, indem er die Logiken beider Gerechtigkeitstheorien in sich nachvollzogen hat und anhand der Menschenbilder beider Denker als archimedischen Punkt genutzt hat, um zu einer neuen Lösung zu gelangen.

    Sophie Haring konnte mit Tim Emmel über dessen Masterarbeit sprechen und so tief in die moderne Forschung zu antiken und modernen Ideen der Gerechtigkeit eintauchen. Sie reden über die Möglichkeit der Arbeit mit verschiedenen Theorien, die Bedeutung dessen, was ein archimedischer Punkt ist und was er leistet, Menschenbild bei Aristoteles und bei John Rawls und über die sich daraus ergebenden Gerechtigkeitsvorstellungen bei den Denkern.

    Das Maximin-Prinzip erläutert Tim Emmel eingehend anhand von Beispielen und kommentiert auch, dass Rawls wohl auch durchaus den Anspruch gehabt haben könnte, politische Entscheidungsträger*innen durch seine Überlegungen zu beeinflussen – was ihm sicherlich auch gelungen sein dürfte. Auch reden die beiden Hosts darüber, wie Martha C. Nussbaum mit den Theorien gearbeitet hat und wieso das Ergebnis seiner Arbeit Herrn Emmel von den Ideen Paul Feyerabends überzeugt hat.

    Tim Emmel gewährt auch Einblick in die Forschungswerkstatt, wenn er darlegt, was seine größte Herausforderung in der Arbeit war und eröffnet, was die wichtigsten Punkte sind, die jede*r aus seiner Arbeit mitnehmen kann.

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    42 m