• #45 Postpartale Depression

  • May 31 2024
  • Length: 1 hr and 8 mins
  • Podcast

#45 Postpartale Depression  By  cover art

#45 Postpartale Depression

  • Summary

  • In dieser Podcastfolge sprechen wir über ein Thema, das viele Eltern betrifft und dennoch oft im Verborgenen bleibt: peri- und postnatale Erkrankungen. Etwa 10-15% der Frauen erleben solche Krisen und doch wird in der Öffentlichkeit kaum darüber gesprochen. Für Betroffene können alltägliche Dinge zu riesigen Herausforderungen werden: das Anziehen der Kinder oder das Abzupfen einer verwelkten Rose. Es fühlt sich an, als müsste man einen ganzen Berg erklimmen.

    Diese Zeit ist besonders schwierig, weil im Gehirn etwas passiert, das die Kontrolle über die eigenen Gedanken erschwert. Man spürt, dass etwas nicht stimmt und trotz aller Anstrengung ist es nicht steuerbar. Das damit einhergehende Gefühl von Hilflosigkeit und Verzweiflung kann überwältigend sein. Angst wird zum ständigen Begleiter. Es scheint eine unüberwindbare Situation. Der Wunsch, diesen Gefühlen zu entkommen, kann so groß werden, dass Suizid oft der einzige Ausweg scheint.

    Doch es gibt Hilfe und Unterstützung, auch wenn es sich manchmal so anfühlt, als wäre man ganz allein. Wo können sich Betroffene hinwenden:
    • Erste Hilfe Ambulanz in jedem Krankenhaus rund um die Uhr
    • Zentrum für psychische Gesundheit: Hier kann man ohne Einweisung hingehen und erhält Unterstützung für eine entsprechend passende Hilfe
    • Hausarzt:ärztin: Eine gute erste Ansprechperson, wenn man unsicher ist und eine erste Abklärung benötigt
    • Hebammen oder andere medizinische, psychologische oder psychotherapeutische Fachpersonen: Sie bieten Unterstützung und Beratung, sei es im stationären sowie im ambulanten Bereich wie z. B. im Gesundheitssprengel oder bei Mutter-Kind-Beratungsstellen.
    Werden Postpartum- oder andere Depressionen über einen langen Zeitraum nicht behandelt, können sie chronisch werden. Zu den Symptomen gehören:
    • Einfache Alltagsaufgaben scheinen unbewältbar
    • Anhaltende Ängste oder Panikgefühle
    • Über einen Zeitraum von mehr als zwei Wochen anhaltende Überforderung
    • Kraftlosigkeit, die es bereits am Morgen schwierig macht aus dem Bett zu kommen
    • Chronische Stimmungsschwankungen ohne Besserung, im Gegensatz zum vorübergehenden Baby-Blues
    • Schlafstörungen
    • Konzentrationsschwierigkeiten
    • Anhaltende Appetitlosigkeit
    • Erledigen von Alltagsroutine nur oder die einfache Versorgung der Kinder erfolgt nur noch mit großer Kraftanstrengung
    • Die Planbarkeit von Dingen wird enorm wichtig, weil alles außerplanmäßige Stress verursacht.
    Hier einige mögliche Hilfestellen
    Für eine erste Selbsteinschätzung empfehlen wir den Bogen „Schatten und Licht“, der über diesen Link abrufbar ist: https://schatten-und-licht.eu/Selbsttest/Fragebogen-Selbsteinschaetzung-BFAG.pdf

    Hier einige Kontaktadressen für Südtirol:
    • Zentrum für psychische Gesundheit (ZPG), Krisentelefon für Hilfe bei psychischen Notfällen: 800 101 800
    • Bruneck: 0474 586340
    • Brixen: 0472 812 960
    • Bozen 0471 305810
    • Meran 0473 263600
    Für Kinder betroffener Eltern gibt es ansprechende Bücher zum Thema, damit auch Angehörige Worte finden, für das, was gerade erschüttert:
    • Luka der traurige Blauwal - ab 3 Jahre
    • Als Mama nur noch traurig war - ab 4 Jahre
    • Molly und das große Nichts - ab 6 Jahre
    • Papas Seele hat Schnupfen - ab 6 Jahre
    • Sonnige Traurigtage - ab 8 Jahre
    Und hier einige Links zu Liedern und Texten, die der Depression eine Sprache geben:
    • Sarah Conner: Stark https://youtu.be/8P84rrWlTrE
    • Findling: https://youtu.be/6KToQL1AlbM
    • Torsten Sträter "Die acht am wenigsten hilfreichsten Phrasen bei einer Depression: https://www.youtube.com/watch?v=GXQ90Bo_Oz0

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