Auf Trab

By: Der Pferdepodcast von Julia Kistner
  • Summary

  • Der Podcast für alle Pferde-verrückten Freizeitreiter und Kutschenfahrer. Hier geht es um alles mit Stallgeruch -Pferdebeziehungen, Pferdefutter, Stall- und Bodenarbeit, Pferdepflege, Pferdezucht, sämtliches nötiges und unnötiges Pferdezubehör und last but not least um ambitioniertes Freizeitreiten und Fahren.
    Der Pferdepodcast von Julia Kistner
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Episodes
  • Jesse Drent: Mehr Freiheit und Vertrauen durch gebissloses reiten
    Oct 19 2024

    Hier gibt es die Fraktion der klassischen Trense mit Gebiss, dort die Gruppe der Verfechter gebisslosen Reitens. Das sollte nicht so sein, meint der talentierte Show-Reiter und Show-Jumper Jesse Drent aus den Niederlanden, der sich dafür einsetzt, dass gebissloses Reiten selbst in den hohen Reitbewerben mehr akzeptiert wird, ohne dass Reiten mit Gebiss deshalb verteufelt wird. „Wichtig ist eine harmonische Verbindung und gewaltfreie Zügel-Hilfen, mit oder ohne Gebiss“, betont Jesse.

    Am Gebiss bekäme man die Maulbewegungen als Rückmeldung mit, wofür man sich beim gebisslosen Reiten mehr sensibilisieren müsse. Jesse setzt beim gebisslosen sowie beim Halsring-Reiten mehr die Gewichts- und Stimmhilfen ein. Er hat kein Verständnis dafür, dass die Stimme als feine Kommunikation im Profireitsport verpönt ist.

    Gebisslos sei nicht gebisslos, weshalb Jesse in seinem Buch „Gebisslos Reiten“, erschienen im Kosmos-Verlag, die Wirkungen der einzelnen Zäumungen bis ins kleinste Detail erklärt. Hier, sowie auch in der aktuellen AUF TRAB-Podcastfolge gibt er nützliche Tipps für den Umstieg von der klassischen Trense zur gebisslosen Zäumung. Dabei nutzt er auch die Bodenarbeit.

    Jesse selbst reitet nur noch gebisslos und hier am liebsten mit dem Glücksrad. „Es wird von meinen Pferden sehr gerne angenommen, weil die Hilfen ganz klar verständlich sind und man dem Druck sehr schnell nachgeben kann.“ Je nachdem wie man das Glücksrad durch die Verschnallung einstelle, wirke es mehr über die Nase oder über den Nacken. Es wirke jedenfalls nicht so stark wie etwa eine Hackamore. Aber hört Jesse über die Vorteile von gebisslosen Zäumungen am besten selbst in einem sehr netten Podcast-Gespräch.

    Viel Hörvergnügen wünschen Julia und Ihre Welshies, die sich sehr freuen, wenn ihr AUF TRAB liked, kommentiert, abonniert und/oder weiter empfiehlt.

    Musik- und Soundrechte: ⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠https://auftrab.eu/index.php/musik-und-soundrechte/

    ⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠#Pferde #Bidless #bridle #Halsring #Losgelassenheit #Freiheit #Harmonie #Podcast

    Foto: Jesse Drent

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    21 mins
  • Dr. Gerd Heuschmann: Die richtige, so wichtige Kopfhaltung
    Oct 11 2024

    „Die Deutschen und die Holländer sagen die Nase muss runter und ziehen dem Pferd die Nase vor die Brust. Die Franzosen sagen, nein, den Hals muss man hochstellen. Jede künstliche Halsposition geht aber auf Kosten des Pferdes, denn Hals und Kopf sind die Balance-Stange“, kritisiert der prominente deutsche Tierarzt und Trainer Gerd Heuschmann in der aktuellen AUF TRAB-Podcast-Folge.

    Jeder sei bestimmt einmal mit einem Rucksack auf einen Berg gegangen und hat ihn vielleicht etwas schwerer bepackt als es vernünftig ist: „Wir Menschen haben einen sehr kurzen Hals aber wir haben einen relativ schweren Kopf. Also neigen wir Kopf und Hals in der Körperachse im Verlauf der Wirbelsäule nach vorne, quasi gegen den Berg damit wir das Gewicht auf dem Rücken kompensieren und ausbalancieren können. Genau das Gleiche macht das Pferd in dem Moment, wo wir als Ballast auf seinem Rücken sitzen und ihn in der Mitte belasten. Das Pferd wird natürlicherweise seinen Hals in die Position bringen, die wieder eine neutrale entspannte Rumpfmuskulatur zulässt oder wo das Pferd diese entspannte Rumpfmuskulatur bekommen kann, wenn sich der Reiter richtig verhält.“

    Der zweite Begriff in unserer Ausbildungsskala sei bekanntlich Losgelassenheit, betont Gerd Heuschmann, „dies beschreibt einen geschmeidig schwingenden Rücken im Trab. Einen nicht verspannten Rücken, der im Idealfall dazu führt, wenn der Takt und die Losgelassenheit zusammenfinden, dass das Pferd Anlehnung sucht. Dann fängt der Rücken an zu schwingen und das gelingt mir halt nur, wenn die Kopf-Hals-Haltung eine ganz natürliche ist. Wenn ich sie hingegen dogmatisch betrachte und irgendwo das Pferd hinstelle, dann werden sich Rücken, Rumpf und die Muskelatur verspannen und dann habe ich immer ein Problem.“
    Wichtig sei die Anatomie des Pferdes zu kennen, dass die Wirbelsäule nämlich nicht am Mähnenkamm entlang läuft. Tatsächlich beginnt sie mit dem ersten Halswirbel Atlas hinter den Ohren im Genick, dort wo das Genickstück der Trense liegt. „Macht man die Hand ganz breit auseinander dann kann man die Atlas Flügel fühlen. Der zweite Halswirbel taucht dann schon so ein bisschen runter und der dritte, vierte, fünfte, sechste Halswirbel kann man quasi dann unten, oberhalb der Luftröhre fühlen, wenn man den Unterhals in die Hand nimmt.“ Oben auf dem Widerrist setzt das Nackenband an.

    Warum die Anatomie so wichtig ist, erklärt Gerd Heuschmann in der aktuellen AUF TRAB-Podcastfolge, vor allem auch, was man tun kann, wenn der Rücken des Pferdes bei falscher Halshaltung durch fehlerhaftes Reiten völlig verspannt ist.

    So viel kann ich spoilern: Einem Rumpf-verspannten Pferd das sich den Reiterhilfen entzieht, indem es den Kopf in die Höhe streckt und wegrennt oder sich auch einrollt muss man durch Dehnungsübungen die Nase wieder nach vorne bringen. Dazu muss man mit sehr kurzen Steigbügeln reiten und den Zügel am Ende an der Schnalle halten und am langen Zügel lange im Schritt reiten. Vorsicht, dazu braucht es gute reiterliche Kenntnisse, weil rumpf-verspannte Pferde erst einmal losbuckeln können.

    Viel Hör- und Lernvergnügen wünschen Julia und die Welshies, die sich über Likes, Abos und Kommentare freuen.

    Musik- und Soundrechte: ⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠https://auftrab.eu/index.php/musik-und-soundrechte/

    ⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠#Pferdehals #Rumpf #Verspannung #Takt #Losgelassenheit #Pferde #Podcast

    Foto: #GerdHeuschmann

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    44 mins
  • Pferde-Leid aus Unwissenheit
    Oct 5 2024

    „Habt ihr Euch mal überlegt, warum die Pferde, wenn sie den ganzen Tag auf der Weide grasten auf dem Weg zum Stall immer noch ständig zum Gras ziehen? Nicht weil sie dominant oder verfressen sind, sondern weil sie sich nicht selbst regulieren können“ erklärt Pferdetrainer Timo Ameruoso, „sie bauen über das Grasen Druck oder Stress ab.“

    Es sei auch nicht Neugierde, wenn das Pferd den Kopf zum Sattel dreht, sondern ein Abwehrmuster. „Vieles ist reine Interpretationssache des Pferdebesitzers, wenn eine Person sagt, ihrem Pferd macht das Reiten im Gelände oder auf dem Dressurplatz Spaß. Woher weiß sie das?“, will Timo damit nur alle Reiter anregen ihr Wissen und ihre Handlungen ständig zu hinterfragen und vor allem auch das ihrer Trainerinnen.

    Ob ich mein Pferd nur konditioniere oder mit ihm kommuniziere sei ein großer Unterschied. Die feine Kommunikation sei so wichtig, weil Pferde alltägliche Gewalt erfahren, die man nicht sieht. Das geschieht unbemerkt aufgrund falscher überlieferter Narrative in der Reitkultur und der Haltung, weil wir sie zu wenig beobachten, zu wenig Zeit mit ihnen abseits des Reitplatzes verbringen oder einfach auch aus Unwissenheit.

    „Ein Beispiel ist die Zucht, wo man die Fohlen schon mit sechs Monaten von ihren Müttern trennt und nur zu Gleichaltrigen stellt. Dafür gibt es in der Natur kein Vorbild, in der Fohlen von der Mutter erst mit einem Jahr über mehrere Wochen sukzessive abgesetzt werden. Von Null bis einem Jahr besitzt das Fohlen keine Selbstregulation und wenn es sich erschreckt kann es sich nicht selbst beruhigen, braucht die Mama und trinkt oder stellt sich nah zum Vater.


    Ein weiteres Beispiel von angewandter alltäglicher Gewalt, die man nicht sieht sei etwa das falsche Gurten, so Timo, „ich sollte meinem Pferd das Gefühl geben, das Reiten belanglos ist. Ansonsten versucht das Gehirn nur krampfhaft Lösungen zu finden. Beim Satteln sollte man eigentlich so weit sein, dass man dabei das Pferd nicht anbinden muss und sollte dabei auf die Atmung des Pferdes achten. Beim Einatmen wird der Bauch des Pferdes dick, beim Ausatmen zieht er sich zusammen und wir ziehen dabei den Gurt vorsichtig an.“ Damit werde das Gurten zwanglos und belanglos.
    Weitere Beispiele für Gewalt am Pferd, die man nicht sieht, nennt Timo in dieser AUF TRAB-Podcast-Folge, die diesmal tiefer in die Psychologie der Pferde eintaucht.
    Viel Hörvergnügen wünschen Julia und ihre Welshies
    Praktische Tipps von Timo findet ihr auch auf seinem Insta-Kanal ameruoso_official, wo ihr ihn auch immer wieder Fragen live stellen könnt. AUF TRAB könnt ihr natürlich auch jeder Zeit Fragen stellen. Wir freuen uns auf eure Kommentare, bzw. schreibt uns an julia@auftrab.eu

    Musik- und Soundrechte: ⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠https://auftrab.eu/index.php/musik-und-soundrechte/

    ⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠#Gewalt #Psychologie #Kommunikation #pferde #Pferde #Podcast

    Foto: Timo Ameruoso

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    50 mins

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