• Das Politikteil Live zur Ukraine: "Für viele sind die, die nicht kämpfen, Verräter"
    May 3 2024
    Wie ist es, jeden Morgen vom Luftalarm aufzuwachen? Was heißt es wirklich, zwei Jahre an der Front zu sein? Und was macht es mit einer Gesellschaft, in der die einen kämpfen und die anderen in Cafés gehen können? Darüber sprechen wir diese Woche in "Das Politikteil" mit Olivia Kortas, seit zwei Jahren Korrespondentin der ZEIT in Kiew. Kortas berichtet von ihren Besuchen an der Front, von der Verbitterung vieler Soldaten über die, die nicht kämpfen, sie beschreibt, wie notwendig die Mobilisierung ist – und wie sie das Land gleichzeitig spaltet. Kortas erzählt, wie es ist, in einem Land zu leben, in dem vielerorts scheinbar ein ganz normaler Alltag herrscht und in dem der Krieg doch jede Minute präsent ist. Sie erzählt von Soldaten, die manchmal nicht schießen können, weil sie keine Munition mehr haben. Sie erklärt, warum die Militärhilfen der USA vielleicht zu spät kommen, und berichtet, dass sie trotzdem eine positive Vision von einer Ukraine in 20 Jahren hat. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören. Hosts: Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing Gast: Olivia Kortas, Kiew-Korrespondentin der ZEIT. Recherche und Töne: Carlotta Wald Aufnahme: Felix Böhme, Pool Artists Aufgezeichnet am 24. April 2024 live auf dem EuropaCamp der Zeit Stiftung Bucerius auf Kampnagel, Hamburg [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
    Show more Show less
    1 hr and 3 mins
  • "Trump gibt den amerikanischen Nawalny"
    Apr 26 2024
    Eine Pornodarstellerin, ein Playmate oft the Year, ein rechtsextremer Agitator, ein dubioser Verleger – und mittendrin Donald Trump. Im New Yorker Strafprozess gegen den amerikanischen Ex-Präsidenten, der erneut nach dem höchsten US-Amt greift, geht es um gefälschte Geschäftsunterlagen, 130.000 Dollar Schweigegeld, eine Affäre Trumps mit einer Darstellerin aus Erwachsenenfilmen, einen Kronzeugen der Anklage, der mehrfach des Meineids überführt wurde – und vieles mehr, was Stoff für eine Kultserie bei Netflix bieten könnte. Zum ersten Mal in der US-Geschichte muss sich ein Ex-Präsident wegen einer Straftat vor Gericht verantworten – drei weitere Prozesse warten auf ihn. Entscheiden die Richter, wer nächster US-Präsident wird? In der aktuellen Ausgabe von "Das Politikteil" sprechen Ileana Grabitz und Peter Dausend mit der langjährigen US-Korrespondentin der ZEIT, Kerstin Kohlenberg, über den Einfluss der Prozesse auf die US-Wahlen im kommenden November. Kohlenberg hat die ersten Verhandlungstage in New York live mitverfolgt und beschreibt, wie sie sich nachts um vier Uhr in eine Schlange einreihen musste, um einen Platz im Gerichtssaal zu ergattern – und was sie dann vor Ort erlebte. Sie analysiert die Strategien der Anklage und der Verteidigung, ordnet das Auftreten Trumps ein und erklärt, warum das Lager des US-Präsidenten zwar mit einer Verurteilung rechnet, sich darüber aber wenig besorgt zeigt. Zudem schildert sie, was von den drei weiteren Prozessen zu erwarten ist. Jenseits der Gerichtssäle geht Kohlenberg noch auf zwei weitere Ereignisse ein, die den US-Wahlkampf aktuell prägen. Zum einen zeigt sie auf, welche Motive hinter der überraschenden Billigung eines 60-Milliarden-Dollar-Hilfspaket für die Ukraine durch den Kongress stehen. Und zum anderen beschreibt sie, warum der gegenwärtige US-Präsident Joe Biden die ausufernden Unruhen an den amerikanischen Eliteuniversitäten fürchten muss. Kerstin Kohlenberg hat in Marburg, Berlin und New York Soziologie, Volkswirtschaft und Politikwissenschaften studiert und arbeitet seit 2004 für DIE ZEIT. Von 2014 bis 2021 war sie als US-Korrespondentin tätig, aktuell gehört sie dem Ressort Dossier an. Die gebürtige Koblenzerin wurde für ihre Texte vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Theodor-Wolff-, dem Herbert-Riehl-Heyse- und dem Georg-von-Holtzbrinck-Preis für Wirtschaftspublizistik. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Neben Ileana Grabitz und Peter Dausend sind auch Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing als Gastgeber zu hören. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
    Show more Show less
    56 mins
  • "Wir brauchen eine planetarische Müllabfuhr"
    Apr 19 2024
    2023 war das wärmste Jahr seit 1850. In Barcelona muss jetzt schon Wasser gespart werden. Die Zielmarke von 1,5 Grad Erderwärmung ist längst überschritten. In Deutschland sind die Emissionen gesunken – aber hauptsächlich wegen der Wirtschaftsschwäche. Kann es dem Klima nur gut gehen, wenn es der Wirtschaft schlecht geht? Ist die Lage so schlimm, dass eh nichts mehr hilft? Oder vielleicht besser als gedacht? Darüber sprechen wir in Das Politikteil diese Woche mit dem Chefökonomen am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Ottmar Edenhofer. Edenhofer erklärt, warum wir eine City-Maut brauchen, warum Sonnensegel im Weltall unsere Probleme nicht lösen werden – die amtierende Bundesregierung aber leider auch nicht. Der Ökonom, der als Mitglied des Weltklimarat IPCC an der Erarbeitung des 1,5-Grad-Ziels beteiligt war, sagt, warum er vor allem, auf Preise setzt und auf die bislang in Deutschland verbotene CO₂-Speicherung CCS. "Wir haben die letzte Dekade versemmelt", bilanziert Edenhofer und erzählt, was ihm beim Blick aufs Klima Hoffnung macht. Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören. Hosts: Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing Gast: Ottmar Edenhofer, Chefökonom am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung Mitarbeit: Katja Gerland Aufnahme: Felix Böhme, Pool Artists Aufgezeichnet am 17. April 2024 [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
    Show more Show less
    1 hr and 1 min
  • "Benjamin Netanjahu – ein kluger Kopf mit einem Fucked-up-Charakter"
    Apr 12 2024
    Die Kritik an Israel wird immer schärfer – und gleichzeitig kommt Dynamik in den Konflikt in und um Gaza. Während sich mittlerweile fast die gesamte Weltgemeinschaft gegen das schonungslose Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen stellt und der Regierung von Benjamin Netanjahu Völkermord vorwirft, sind dort neue Entwicklungen zu beobachten, die zum Teil widersprüchlich verlaufen. Einerseits hat Israel einen Großteil seiner Truppen aus dem Süden Gazas abgezogen, anderseits erwarten Experten eine Großoffensive auf die letzte Hochburg der Hamas, die Grenzstadt Rafah. Hoffnungsvollen Berichten über einen bevorstehenden Deal in der Geiselfrage stehen Befürchtungen gegenüber, der Iran könne infolge des Anschlags auf seine Botschaft in Syrien militärisch in den Konflikt eingreifen. Steht die Region also vor einer Wende im Gaza-Krieg hin zum Besseren – oder vor einer Eskalation? Und welche Rolle spielt in dieser Lage eigentlich Israels (Noch-)Premier Netanjahu? In der neuen Folge von Das Politikteil sprechen Ileana Grabitz und Peter Dausend mit dem Israel-Korrespondenten der ZEIT, Jan Roß, über die hochdynamische Situation rund um den Gazastreifen und in der israelischen Regierung. Roß berichtet zunächst über den Alltag in einer Ausnahmesituation – und wird dann politisch. Mit dem Anschlag auf die iranische Botschaft, so analysiert er, wolle Israel die Botschaft aussenden, dass es nicht nur "die Subunternehmer des Terrors" ins Visier nehme, sondern auch die Zentrale. Roß sieht Premier Netanjahu – unter dem Druck der USA – auf eine neue Kriegsstrategie einschwenken, erläutert, warum er das Bild von Israel als einem gespaltenen Land mit einer gespaltenen Gesellschaft nicht teilt, und erklärt, warum man den Begriff "Sieg" nicht verwenden sollte. Von Netanjahu zeichnet Roß ein differenziertes Bild. Ihn als "israelischen Trump" zu bezeichnen, werde ihm intellektuell keineswegs gerecht, im Kern sei Israels umstrittener Premier eher ein "Zögerer und Zauderer" und nicht der Bulldozer, als der er oft beschrieben werde. "Mehr Clinton als Trump." Zum Schluss beschreibt Roß noch, das größte Defizit in der Debatte um die Zukunft des Gazastreifens – und verrät, was ihm trotz allem Hoffnung macht. Jan Roß, Jahrgang 1965, war Feuilletonredakteur bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sowie der Berliner Zeitung, bevor er vor mehr als 20 Jahren zur ZEIT wechselte – und damit auch zur Politik. Zwischen 2013 und 2018 berichtete er als Korrespondent aus Indien. Roß, Autor mehrere Bücher, reist regelmäßig nach Israel und beschreibt die politische und gesellschaftliche Entwicklung dort. Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
    Show more Show less
    1 hr and 12 mins
  • 30 Jahre seit dem Völkermord in Ruanda: Was hat der Westen aus seinem Versagen gelernt?
    Apr 5 2024
    30 Jahre ist es her, dass sich vor den Augen der Weltöffentlichkeit ein unfassbares Verbrechen abspielte: Zwischen April und Juli 1994 wurde Ruanda Opfer eines systematisch geplanten Völkermords, bei dem 800.000 Menschen starben. Und während die Täter mordeten und töteten, tat die internationale Gemeinschaft: nichts. Die UN, die USA, auch Frankreich und Deutschland schauten einfach weg. Jahre vergingen, bis überhaupt eine Aufarbeitung dieses Versagens begann. In der neuen Folge von "Das Politikteil" sprechen wir mit Andrea Böhm, Politikredakteurin und Afrika-Expertin der ZEIT, über Ruanda – damals und heute. Wir beleuchten die Wurzeln des Konflikts, der zu dem Völkermord führte. Wir sprechen über die Motive der Täter und fragen, warum der Westen tatenlos blieb – und ob aus diesem Komplettversagen richtige Lehren gezogen wurden. "Nach dem Schock folgte viel Verschleierung", sagt Andrea Böhm. "Die USA haben sich wochenlang geweigert, das Offensichtliche beim Namen zu nennen: den Völkermord als Völkermord zu bezeichnen." Die Afrika-Kennerin, die selbst mehrfach in Ruanda war, berichtet zudem darüber, wie der Völkermord das Land bis heute prägt, wie es dennoch gelernt hat, mit dem Trauma umzugehen. Und wie es kommt, dass ausgerechnet Ruanda heute das Land in Afrika ist, das westliche Staaten wie Großbritannien als aussichtsreichen Partner für Asylabkommen betrachten. Geht es nach dem britischen Premier Rishi Sunak, wird sein Land demnächst Geflüchtete im großen Stil nach Ruanda abschieben. Wie blickt die dortige Regierung unter Präsident Paul Kagame auf solche Pläne? Und was würden sie für das afrikanische Land bedeuten? Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
    Show more Show less
    1 hr
  • „Ich glaube nicht, dass wir ein demokratisches Russland erleben werden“
    Mar 29 2024
    Was haben zwei Jahre Krieg in der Ukraine und der jüngste Terroranschlag in Moskau mit der russischen Gesellschaft gemacht? Wie populär ist Wladimir Putin, wie sehr stehen die Menschen in Russland hinter ihm und seiner immer brutaleren Politik? Darüber sprechen wir diese Woche in Das Politikteil, dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT Online.Zu Gast bei Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing ist Sabine Adler vom Deutschlandfunk, eine der besten Osteuropa-Kennerinnen des Landes. Sie hat viele Jahre aus Moskau berichtet, später aus Warschau und Kiew, und gerade ein neues Buch geschrieben: „Was wird aus Russland? Über eine Nation zwischen Krieg und Selbstzerstörung“. Die Sendung wurde live auf der Buchmesse in Leipzig aufgezeichnet. Hinter Putin stehe ein „kollektiver Putin“, sagt Sabine Adler, eine Gruppe von Männern, die ganz auf den Präsidenten fixiert seien, bei dem die Kontrolle über die Institutionen zusammenlaufe: „Das macht den Mafia-Charakter des Staates aus. Die Clique um ihn herum vereinigt die Regierungsmacht, alle bewaffneten Organe, die Medienmacht und Wirtschaftsmacht.“ Und sollte Putin je stürzen, so Adler, „würde jemand aus seiner Clique der neue Putin werden." Derweil seien die Menschen durchaus nicht alle geschlossen für die Invasion in der Ukraine, aber es herrsche ein verbreiteter Stolz, in einer nuklear gerüsteten Nation zu leben, die in der Welt respektiert und gefürchtet werde. "Putin wirkt in eine Gesellschaft der Gleichgültigkeit hinein, eine politisch sedierte Mitte... , die sich der Obrigkeit unterordnet und die sich nicht politisch äußert." Sabine Adler erklärt in Das Politikteil, Putin brauche mittlerweile den Krieg, seine Herrschaft sei komplett um den Krieg herum organisiert. Deshalb habe er auch kein Interesse an einem Waffenstillstand oder einem „Einfrieren“ des Krieges, wie es sich manche Politiker in Deutschland wünschen: "Putin geht erst dann an den Verhandlungstisch, wenn Kämpfen nicht mehr lohnt. Davon ist er weit entfernt." Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören. Hosts: Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing Gast: Sabine Adler, Deutschlandfunk Recherche und Töne: Carlotta Wald Aufnahme: Felix Böhme, Pool Artists Aufgezeichnet am 24. März 2024 live auf der Buchmesse in Leipzig [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
    Show more Show less
    59 mins
  • "Die AfD wird immer radikaler – und immer erfolgreicher"
    Mar 22 2024
    Anfang des Jahres gab es überall in Deutschland große Demonstrationen – gegen die AfD und für die Demokratie, wie das häufig gelabelt wurde. Auch in vielen Städten in Ostdeutschland, in denen die AfD bei Wahlen besonders stark abschneidet. Wie ist die Lage jetzt, einige Wochen später: Haben die Demos etwas verändert, in der Stimmung, in den politischen Kräfteverhältnissen? Ist die AfD kleinlauter geworden, gerade in Ostdeutschland? Was sagen die AfD-Funktionäre, was sagen die AfD-Wähler, ein paar Monate vor den Landtagswahlen in drei ostdeutschen Ländern? Und wer sind diese Wählerinnen und Wähler überhaupt? Darüber sprechen wir diese Woche in Das Politikteil, dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE. Zu Gast bei Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing sind August Modersohn, Leiter des Leipziger Büros der ZEIT, außerdem Christian Endt, Datenjournalist bei ZEIT ONLINE, und Sasan Abdi-Herrle, leitender Redakteur bei ZEIT ONLINE. August Modersohn erzählt, dass die Demonstrationen weitergehen, gerade in Kleinstädten und Dörfern. Es hätten sich neue Netzwerke gebildet, die sich der gefühlten Dominanz der AfD auf der Straße entgegenstellten: "Jetzt gibt es zum ersten Mal eine Gegenwehr gegen die rechte Mobilisierung im Osten." Auch in den Umfragen gibt es aktuell einen leichten Rückgang für die AfD. August Modersohn aber warnt davor, das allein auf die Demonstrationen zurückzuführen. Eine große Rolle spiele vermutlich auch die Präsenz des neuen Bündnis Sahra Wagenknecht, das zum Teil ähnliche Wähler anspreche wie die AfD. "Wagenknecht kommt in AfD-Milieus sehr gut an", sagt August, man dürfe das BSW "als Gefahr für die AfD in Ostdeutschland nicht unterschätzen". Außerdem erklären Christian Endt und Sasan Abdi-Herrle in Das Politikteil, wer die Wählerinnen und Wähler der AfD sind. Sie stützen sich dabei auf umfassende Daten der Deutschen Gesellschaft für Wahlforschung und des Leibniz-Instituts für Sozialwissenschaften, die sie exklusiv für die ZEIT und ZEIT ONLINE auswerten konnten. Danach sind viele gängige Klischees über die Anhänger der AfD überholt, die Partei findet mittlerweile Unterstützung in fast allen Regionen und Milieus der Republik, sie ist weiblicher, westlicher und städtischer, als bislang angenommen wurde. "Die AfD ist keine Männer- und Prekariatspartei mehr. Sie ist eine Mehrmilieupartei auf dem Weg zur Volkspartei", sagt Christian Endt. "Die neuen AfD-Wähler sind gemäßigter", erklärt Sasan Abdi-Herrle: "Viele verorten sich selbst in der politischen Mitte, nicht am rechten Rand. Die sind für die Demokratie noch nicht verloren." Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
    Show more Show less
    1 hr and 3 mins
  • "Wir sind die Demokratie": "Politikteil" live mit Marina Weisband
    Mar 15 2024
    Politikteil on the road: Für die aktuelle Ausgabe haben wir uns auf den Weg gemacht – und sind in Münster gelandet. Vor 500 Zuschauerinnen und Zuschauern im voll besetzten Fürstenberghaus am Domplatz sprachen Heinrich Wefing und Peter Dausend mit der ukrainisch-deutschen Publizistin und einstigen Netzaktivistin Marina Weisband über die dramatische Lage in der Ukraine und die Versäumnisse der Bundesregierung, über die sozialen Medien als Katalysator der Propaganda von Autokraten, Populisten und Ultrarechen sowie über die Frage, was der Einzelne tun kann, um die Demokratie zu stärken. Entstanden ist dabei ein Politikteil XXL: 90 statt der üblichen 60 Minuten. Vor dem Hintergrund des aktuellen Vormarschs russischer Truppen in der Ukraine kritisiert Weisband ein zu zögerliches Handeln des Westens und geht insbesondere mit dem Bundeskanzler hart ins Gericht. Olaf Scholz wolle keine Verantwortung übernehmen, fliehe geradezu vor ihr – und das könne in Zukunft noch dramatische Folgen haben. Sie beklagt zudem das Fehlen jeder Strategie der Regierung gegen die russische Propaganda und wirft den etablierten Parteien vor, soziale Netzwerke nicht rechtzeitig und nicht zielgruppengerecht bespielt zu haben – nur so habe TikTok zu einer Hauptbühne der AfD-Propaganda werden können. Weisband, eine Diplom-Psychologin und Beteiligungspädagogin, beschreibt auch, wie im Rahmen des von ihr entwickelten Aula-Projektes an ausgewählten Schulen demokratisches Verhalten gelernt und eingeübt wird – und sie verrät, wie man mit großen Mengen selbst gekochter Suppe die Demokratie in Deutschland stärken kann. Gegen Ende des Podcasts beantwortet sie Fragen aus dem Publikum – auch eine sehr persönliche über den Umgang mit Ihren Ängsten. Marina Weisband wurde 1987 in Kiew geboren und kam 1994 mit ihrer Familie nach Deutschland – als sogenannter jüdischer Kontingentflüchtling. An der Westfälischen Wilhelms Universität in Münster studierte sie Psychologie. 2009 trat sie der Piratenpartei bei, stieg zur politischen Geschäftsführerin und zum Mitglied des Bundesvorstands auf. 2015 trat sie aus der Piratenpartei aus, als Grund nannte sie, der progressive Flügel sei vertrieben worden. Seit 2018 ist sie Mitglied der Grünen. Weisband hat mehrere Bücher verfasst, im April erscheint ihr neuestes: Die neue Schule der Demokratie – wilder denken, wirksam handeln. Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Neben Heinrich Wegfing und Peter Dausend sind auch Ileana Grabitz und Tina Hildebrandt als Gastgeber zu hören. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
    Show more Show less
    1 hr and 29 mins