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Deep Technology Podcast

By: Manuel Stagars
  • Summary

  • Im Deep Technology Podcast spricht Manuel Stagars mit Menschen in der Schweiz über den Einfluss neuer Technologien wie Digitalisierung, Apps, künstliche Intelligenz, Robotik, Drohnen, Cleantech oder Biotech auf ihr Leben. Sie teilen ihre Ansichten, Hoffnungen und Zweifel am Einfluss von Technologie auf den Alltag und die Gesellschaft. Dieser Podcast ist möglich dank Unterstützung der Stiftung Mercator Schweiz, der Ernst Göhner Stiftung und Kultur Wetzikon. Produktion: 8GR8.
    Manuel Stagars
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Episodes
  • Wie denken eine 5. Gymiklasse und ihr Mathilehrer über neue Technologien?
    Dec 12 2021

    Die Gymi-Klasse C5c der Kantonsschule Zürich Oberland (KZO) und ihr Mathematiklehrer Patrik Gasser sprechen darüber, wie sich die Schule verändert, wie Technologie ihr Leben und die Gesellschaft beeinflusst, und was sie sich von Politiker*innen wünschen.

    Kernaussagen:

    Der Unterricht ist besser geworden, seit ich in die Schule gegangen bin. Die Schüler*innen bringen ihren eigenen Laptop mit ab der dritten Klasse. Die Hellraumprojektoren sind verschwunden.

    Ich lerne oft Leute online kennen, zum Beispiel, um über Bücher zu sprechen. Es ist online einfacher, Leute kennenzulernen, die gleich denken.

    Ich koche gerne in der Freizeit, und da kommt auch sehr viel Technologie zum Einsatz, zum Beispiel im Thermomix. Es ist sehr krass, was das mittlerweise kann. 

    Ich male und poste oft meine Bilder auf Instagram, doch es gibt viele Kommentare, die mich extrem runterziehen. Das vertrage ich manchmal gar nicht. Online hat man viel mehr Mut, man beleidigt Leute viel leichter, als im richtigen Leben.

    Wir sind fauler geworden, doch wir können es uns auch leisten, da wir effizienter sind. So können wir mehr Zeit verschwenden.

    Wir werden abhängig von Technologie. Was macht man ohne sein Handy draussen? Das kann man sich gar nicht vorstellen.

    Die Bandbreite der Interaktionen auf dem Internet ist viel breiter, doch es hat viel weniger Tiefe. Früher hatte man ein paar Kollegen und kannte niemand von einem anderen Land, mit dem man online gechattet hat.

    Das Gesellschaftliche geht verloren, man spielt lieber ein Game zu Hause als sich mit Kollegen zu treffen.

    Technologie und Homeschooling bedeuten Stress. Es gibt keine räumliche Trennung mehr, man ist eigentlich immer in der Schule, und einige Lehrer*innen geben einem noch Aufgaben um zehn Uhr abends. 

    Ich lese bei den meisten Apps die Datenschutzrichtlinien. TikTok beispielsweise, das geht gar nicht, ich will meine Daten nicht der chinesischen Regierung geben. 

    Es posten doch so viele Millionen Menschen pro Tag, da kommt es doch gar nicht darauf an, wenn jemand Daten sammelt. Was will Facebook schon machen mit meinen Daten? Ich interessiere die doch nicht. 

    Der einzige Grund, warum Firmen Daten über dich sammeln, ist, diese gegen dich zu verwenden. Sie wollen einfach nur soviel Profit machen wie möglich. Es lohnt sich doch nicht, dass man seine Daten verkauft, nur dass man ein paar Memes ansehen kann.

    Die Schweiz ist das Schlaraffenland der Welt, wir haben genug Mittel, und wenn nicht, dann kommt der Staat und hilft.

    Die Politiker*innen sollten auch mal den Mut haben, zu sagen, dass eine grosse Firma etwas nicht gut macht. Man darf nicht sagen, "die sind so gross, gegen die kann man nichts machen".

    Die Menschen sollten die Anonymität des Internets nicht länger ausnutzen, man kann sich die meisten Kommentare auch sparen, weil sie nichts bringen.

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    Im Deep Technology Podcast sprechen Menschen in der Schweiz über die Rolle neuer Technologien in ihrer Arbeit und ihrem Leben.

    Projekt- und Medienpartner dieser Episode: Digitale Gesellschaft (www.digiges.ch) und nau.ch (www.nau.ch). Dieser Podcast ist möglich dank Unterstützung der Stiftung Mercator Schweiz, der Ernst Göhner Stiftung und Kultur Wetzikon. Konzept und Produktion: 8GR8 Story-Driven Science, Manuel Stagars. Mehr Infos zum Projekt und neue Episoden sind abrufbar auf www.deeptechnology.ch.

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    30 mins
  • Wie denkt ein Cybersecurity-Spezialist über neue Technologien? Max Klaus
    Dec 5 2021

    Max Klaus ist stellvertretender Leiter Operative Cybersicherheit OCS am Nationalen Zentrum für Cybersicherheit NCSC in Bern. Wir sprechen über mögliche Cyberangriffe in der Schweiz, wie man diese erkennt und sich schützen kann und welche Technologien er aus Sicherheitsgründen selbst lieber nicht benutzt.

    Kernaussagen:

    Es gab 2020 rund 10,000 Meldungen für Cyberangriffe in der Schweiz. Das beinhaltet aber auch beispielsweise Meldungen, dass das Internet nicht mehr geht, also keine eigentlichen Cyberangriffe. Es besteht aber auch noch keine Meldepflicht für Cyberangriffe, deswegen ist es schwierig zu sagen, wieviele es tatsächlich sind.

    Meistens geht es um Betrug bei Cyberangriffen, also Phisching, Aufforderungen, seine Bankkontodaten einzugeben. Mit gesundem Menschenverstand ist das aber relativ einfach durchschaubar.

    Hackermails erkennt man daran, dass sie den Empfänger nicht persönlich ansprechen und dass eine Drohung im Email enthalten ist. Wenn einem beispielsweise ein grosser Lottogewinn versprochen wird, man aber gar nicht Lotto gespielt hat, dann muss man einfach seinen gesunden Menschenverstand brauchen.

    Es gibt sogenannte "Script Kiddies", die einfach zeigen wollen, wie gut sie mit Code umgehen können, und dann Sicherheitslücken aufdecken und das melden. Das sind sogenannte White Hats. Viele Angriffe kommen aber von professionellen kriminellen Organisationen, die aufgestellt sind wie normale Firmen mit Ferienplaung und so weiter. Im Dark Net kann man Sicherheitslücken kaufen und verkaufen, das ist extrem professionell.

    Der schlimmste Fall mit einem Hackerangriff wäre ein flächendeckender Stromausfall. Dann bricht alles zusammen, es geht viel weiter als dass Facebook einfach nicht mehr funktioniert. Ein paar wenige Tage nach einen Stromausfall bricht die Anarchie aus, das belegen Studien. Das ist das worst case scenario für einen Hackerangriff.

    Ich selber würde mir nie ein selbstfahrendes Auto kaufen. Theoretisch möglich ist es schon, dass ein Hacker selbstfahrende Autos kontrolliert, und beispielsweise die Bremsen ausschalten kann, aber da müsste man die Systeme sehr gut kennen. Ohne Insiderwissen geht das kaum.

    Das Internet der Dinge wird kommen, jedes Gerät wird einen Chip drin haben. Fernseher mit Sprachsteuerung hören oft immer mit, aber man weiss nicht, wer mithört am anderen Ende der Leitung. Ich finde, es geht niemanden etwas an, was in den eigenen vier Wänden geredet wird. Man kann sich dagegen schützen, indem man die Standardpasswörter ändert. Die wenigsten Leute machen das aber.

    Technologische Entwicklungen, die ich lieber nicht mitmachen möchte, wenn ich freie Wahl hätte, sind selbstfahrende Autos und Cloud. "A cloud ist somebody else's computer", das heisst, mein weiss nie, was andere mit den Daten auf einer Cloud machen. Vertrauliche Daten sollte man auf keinen Fall in eine Cloud hochladen.

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    Im Deep Technology Podcast sprechen Menschen in der Schweiz über die Rolle neuer Technologien in ihrer Arbeit und ihrem Leben.

    Projekt- und Medienpartner dieser Episode: Digitale Gesellschaft (www.digiges.ch) und nau.ch (www.nau.ch). Dieser Podcast ist möglich dank Unterstützung der Stiftung Mercator Schweiz, der Ernst Göhner Stiftung und Kultur Wetzikon. Konzept und Produktion: 8GR8 Story-Driven Science, Manuel Stagars. Mehr Infos zum Projekt und neue Episoden sind abrufbar auf www.deeptechnology.ch.

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    36 mins
  • Wie denkt eine Filmproduzentin über neue Technologien? Anne Walser
    Nov 28 2021

    Anne Walser ist Filmproduzentin in Zürich. Wir sprechen darüber, wie sich das Filmemachen durch neue Technologien entwickelt hat, wie sich Erzählformate verändern (oder auch nicht), und warum der Zauber von Geschichten Bestand haben wird.  

    Kernaussagen dieser Episode:

    Filmemachen hat sich sehr verändert und vereinfacht durch Technologie. Früher musste man immer sehr viel Papier kopieren und niemand hatte beispielsweise ein Handy. Teures Filmmaterial ist auch nicht mehr das Problem, früher hatte man noch Negative, die waren richtig wertvoll und gingen auch oft verloren. 

    Drehen ist günstiger geworden, und auch junge Filmemacher*innen haben so die Chance, etwas zu machen. Man hat sich früher aber mehr überlegt, bevor man einfach mal loslegt. Mit digitalen Kameras kann man auch mit mehreren Kameras gleichzeitig drehen, das ging früher nicht, und spart jetzt sehr viel Zeit. Es kann aber auch bei Daten Schäden geben, man muss auch da aufpassen, dass man nichts verliert.

    Man entwickelt sich mit der Technologie weiter. Der Prozess des Filmemachens hat sich auch nicht von heute auf morgen verändert, da bekommt man es nicht so mit. Ich sehe es jeweils, wenn junge Praktikant*innen bei uns anfangen, die ticken ganz anders und stürzen sich oft gleich aufs Umsetzen, ohne das Grosse und Ganze dahinter zu verstehen. Früher war die Herangehensweise anders, heute ist alles etwas zack zack. Das ist nicht unbedingt schlechter, einfach anders.

    Das Publikum ist grösser geworden, es gibt für Zuschauer*innen viele neue Möglichkeiten, Filme zu sehen. Aber viele Leute gehen noch immer traditionell ins Kino. Ich arbeite gerne mit Streamingdiensten, doch Kino ist immer noch die Meisterdisziplin. Es ist ein ganz anderes Gefühl, als auf einem kleinen Screen einen Film zu schauen. Die digitale Welt ermöglicht aber viel, auch hinsichtlich Gratis-Content und für experimentellere Erzählformen.

    Beim Fernsehen sagte man früher, nach spätestens acht Minuten muss der springende Punkt kommen, sonst schalten die Leute um. Beim Kino war das bei fünfzehn Minuten. Das ist heute nicht mehr so, alles vermischt sich, man hat weniger Zeit. Man muss heute umso mehr schauen, dass man spannende Einstiege hat in Geschichten.

    Die Auswertung ist wesentlich für Filme, da ist das Beste aber nach wie vor die Mund-zu-Mund-Propaganda. Social Media ist sehr wichtig, aber Mund-zu-Mund funktioniert immer noch am besten, weil wir auf Social Media übersättigt sind. Das hat auch etwas Gutes, weil die guten Sachen so mehr auffallen.

    Selbst halte ich mich auf Social Media zurück, ich mache privat viel mit Freunden im direkten Kontakt. Gerade Instagram mache ich gar nicht, es interessiert mich einfach nicht. Ich muss nicht alles von anderen Leuten wissen und sie nicht von mir. 

    Filmemachen ist nicht mehr wie früher aber irgendwie doch. Der Zauber von Geschichten wird Bestand haben.

    Ich bin gewissen Technologien gegenüber skeptisch, finde aber, es hat eine Berechtigung, wissenschaftlich relativ frei zu forschen. Klar gibt es Grenzen, beispielsweise bei den Persönlichkeitsrechten, oder bei moralischen Grenzen, die zu verletzen geht für mich gar nicht. 

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    Im Deep Technology Podcast sprechen Menschen in der Schweiz über die Rolle neuer Technologien in ihrer Arbeit und ihrem Leben.

    Projekt- und Medienpartner dieser Episode: Digitale Gesellschaft (www.digiges.ch) und nau.ch (www.nau.ch). Dieser Podcast ist möglich dank Unterstützung der Stiftung Mercator Schweiz, der Ernst Göhner Stiftung und Kultur Wetzikon. Konzept und Produktion: 8GR8 Story-Driven Science, Manuel Stagars. Mehr Infos zum Projekt und neue Episoden sind abrufbar auf www.deeptechnology.ch.

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    28 mins

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