Mutige Frauen braucht das Land  By  cover art

Mutige Frauen braucht das Land

By: Elisabeth Leitner & Raffaela Lackner
  • Summary

  • Ein Podcast von Frauen über Frauen, die für das Land leben und lustvoll ihre Perspektiven erweitern. Übers Land, Thesen, Krisen, Lebensmodelle bis hin zu Zukunftsvisionen und Strategien.
    CC BY NC ND
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Episodes
  • 046 – Ines Schiller: Gestalten und Spuren hinterlassen
    Jun 30 2024
    Ines teilt in unserem Gespräch ihre bewegende Lebensgeschichte und ihren Weg in die Politik, der von persönlichen Herausforderungen und beruflichen Erfolgen geprägt ist. Aufgewachsen in einer sozial schwachen Familie, stand sie ab dem 15. Lebensjahr auf eigenen Beinen. Sie arbeitete in verschiedenen Jobs, darunter im Gastgewerbe, um ihren Lebensunterhalt zu sichern und ihren Traum, eine höhere Schule zu besuchen, zu verwirklichen. Sie erzählt uns über den damaligen Bürgermeister, der sie unterstützte und meinte, dass sie heute ohne ihn vielleicht nicht da wäre, wo sie ist. Sie begann ihre Ausbildung in zwei Schulen, bevor sie ein Praktika im Pflegeheim absolvierte. Anfangs war sie total überfordert, aber zwei Monate später so begeistert, dass sie sich für diese Ausbildung entschied. Sie berichtet uns mit voller Begeisterung wie schön dieser Beruf ist und wie viel man von den Menschen zurückbekommt. Für ihre nächste Station absolvierte Ines ein berufsbegleitendes Studium, um Lehrerin zu werden. Dazwischen sind ihre zwei Kinder gekommen. In der Zeit als Lehrerin wurde Ines gebeten, sich in der Stadtpolitik zu engagieren. Sie wurde Stadträtin und widmete sich der Jugend- und Sozialpolitik. Dabei sind ihr die Jugendlichen bis heute ein wichtiges Herzensthema. Sie meint, wenn sie nur einem von zehn ein wenig helfen kann, ist es den Aufwand wert. Jugendliche sind unsere Zukunft und gehören deshalb in die Mitte unserer Gesellschaft. Zu Beginn hat ihr die Frauenakademie des Renner Instituts in Wien geholfen, sich zu vernetzen und Themen der Führung besser zu lernen. Heute holt sie sich eine Coachin zur Seite, die sie auf unterschiedlichen Ebenen begleitet. Das Amt der Bürgermeisterin trat Ines im Jahr 2020 an. Der Beginn ihrer Amtszeit war besonders schwierig. Nicht nur wegen der Pandemie, sondern auch weil sie zu Beginn ihren Lehrerberuf weiter ausübte und weil sie niemanden hängen lassen wollte. Eine besondere Herausforderung war und ist es bis heute, dass ihr Lebensgefährte ihr Vorgänger war. Sie wird ständig mit ihm verglichen, was sie anspornt zu beweisen, dass sie ihren eigenen Weg geht, aber auch manchmal ärgert. Besonders schwierig war für sie, dass sie gleich zu Beginn ihrer Amtszeit nicht mit den Menschen in Kontakt kam. Dafür waren die Rückmeldungen für das Projekt "Ein Sommer in Bad Ischl" ausgesprochen positiv. Die Bevölkerung nimmt nun wahr, dass Ines ihren Weg geht und spannende Projekte umsetzt. Das Gestalten ist auch das schönste an ihrem Job, meint sie. Ihr Alltag ist geprägt von guter Organisation. Sonntags wird die Woche geplant und sie betont die Bedeutung eines guten Frauen-Netzwerks, die sich gegenseitig unterstützen. Einen Nachmittag in der Woche hält sie sich frei, um Zeit mit ihren Kindern zu verbringen. Eine Tochter und ein Sohn sind schon erwachsen, ein Sohn ist im Schulanfangsalter und dann gibt es seit zwei Jahren noch zwei Pflegekinder. Ines könnte nie 25 Jahre lang den gleichen Job machen. Auch das Amt der Bürgermeisterin sollte man nicht ewig machen. „Wenn man es ernst meint, dann hängt man sich voll rein und das kann man nicht ewig machen. Dann wird es Zeit etwas Neues anzugehen,“ erzählt sie uns. Irgendwann möchte sie in die Schule zurückkehren und schließt nicht aus, politisch auf nationaler Ebene tätig zu werden. Ihr oberstes Ziel bleibt jedoch, sich selbst treu zu bleiben, einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft zu haben und Spuren zu hinterlassen.
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    59 mins
  • 045 – Daria & Muriel & Tanja: Studieren am Land
    May 31 2024
    Wir haben uns mit drei jungen Frauen in einer leerstehenden Schule in Ebensee getroffen. Sie nehmen an einem neuen Studienprogramm teil, in dem Studierende ihr akademisches Wissen im ländlichen Raum anwenden. Rurasmus ist ein Auf's-Land-Semester, bei dem Studierende in einer Gemeinde im europäischen ländlichen Raum leben und arbeiten. Dort werden sie von „Buddies“ unterstützt und bekommen Wohn- und Arbeitsraum kostenfrei zur Verfügung gestellt. Rurasmus im Salzkammergut ist Teil des Programms anlässlich der Kulturhauptstadt Europas 2024, aktuell arbeiten dort sechs Studierende an Projekten zum Thema „Neues Wohnen im ländlichen Raum“. Daria Kariakina: Bad Ischl Daria kommt aus St. Petersburg, hat eine deutsche Schule besucht und ist vor 5 Jahren nach Berlin gezogen. In der Millionenstadt St. Petersburg ist Daria gemeinsam mit ihren Eltern, ihrem Bruder, der Uroma und einer Schildkröte in einer Wohnung im 16. Stock aufgewachsen. Der Umzug war die bisher größte Entscheidung in ihrem Leben, die ihr trotzdem verhältnismäßig leichtgefallen ist. Sie studiert Stadtplanung und will mit dem Rurasmus-Semester ihre Wissenslücke zum Planen im ländlichen Raum schließen. In Bad Ischl beschäftigt sie sich mit dem Stadtteil Roith und untersucht Methoden zur sozialen Durchmischung. Sie wohnt in einem der Wohnbauten und betreibt Feldforschung. Der Austausch mit der Bürgermeisterin und Präsentationen vor dem Bauausschuss sind neue Erfahrungen für sie. Daria möchte am Ende des Semesters eine Art Zukunftsanleitung hinterlassen, die als Inspirationsquelle für zukünftige Entwicklungen dienen kann. Tanja Stapelbroek: Ebensee Tanja ist in einem Einfamilienhaus in Nordrhein-Westfalen groß geworden. Architektur hat sie immer schon fasziniert, und über mehrere Entwicklungsschritte kam sie schließlich zum Urbanistik Studium an der Bauhaus Uni in Weimar. In Ebensee beschäftigt sie sich mit dem Leerstand der Marktgasse. Sie hat die Möglichkeit unterschiedliche Methoden auszuprobieren und versucht durch Gespräche, Workshops und Veranstaltungen ein Netzwerk zu knüpfen, da sich Leerstand nur gemeinsam bekämpfen lässt. Vor Ort ist sie Teil eines Lokale-Agenda-Prozesses und arbeitet in einem der leerstehenden Geschäftslokale. Dort hat sie schon unzählige Gespräche, die sie als sehr wertschätzend und wertvoll beschreibt. Ende Juni möchte sie ihre Erfahrungen und ihr Wissen in einer Zukunftsanleitung zusammenfassen, die auch Grundlage ihrer Masterarbeit sein wird. Muriel Beringer: Grundlsee Muriel ist in einem Mehrgenerationenhaus in Niederbayern aufgewachsen. Ihr Opa hatte einen Malerbetrieb, und sie hat viel Kreativität in ihrer Familie mitbekommen. Sie hat eine soziale, gestalterische und handwerkliche Ader und studiert deshlab Architektur und Stadtplanung in Stuttgart. Muriel hat sich für ein Rurasmus-Semester entschieden, weil sie das Bearbeiten von Lebensgrundlagen im ländlichen Raum spannend findet. Grundlsee kennt sie seit ihrer Kindheit, da sie dort ihre Ferien verbringt und als sie entdeckte, dass Grundlsee am Rurasmus Programm teilnimmt war das wie ein Schrei an sie. Sie beschäftigt sich mit mindergenutzten Gebäuden und denkt neue Wohnmodelle. Muriel wohnt bei einer Gastfamilie und schätzt den Austausch und die vielen Gespräche. Sie bringt sich bei Brauchtums- und Freizeitangeboten ein und hofft, langfristig bleiben zu können. Das Rurasmus-Semester ist für sie ein Umbruch und sie macht Erfahrungen, die sich auf den Rest ihres Lebens auswirken werden. RURASMUS verknüpft das Wissen und die Gedanken einer jüngeren Generation mit dem Bedarf des ländlichen Raums. Die Schlusspräsentation im Salzkammergut findet am 30. Juni statt. Wir wünschen Daria, Muriel und Tanja viel Erfolg und hoffen, dass noch viele Gemeinden und Studierende an diesem Programm teilnehmen werden.
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    1 hr
  • 044 – Anna Sophie Pirtscher: Der Wald ruft
    Apr 30 2024
    Anna Sophie stammt ursprünglich aus Ferlach, der berühmten Büchsenmacherstadt und wuchs dort als Einzelkind auf. Ihr Bildungsweg führte sie vom Gymnasium in Klagenfurt über einen Aufenthalt in Amerika bis hin zum Studium der Technischen Mathematik in Graz. Obwohl sie Mathematik mochte musste sie feststellen, dass es auch ihr Denken und Tun veränderte. Als sie dann in den Sommerferien auf einer Umweltbaustelle des Alpenvereins merkte, dass ihr das Arbeiten in der Natur und mit Menschen mehr Spaß bereitete als ihr Ferialjob, wechselte sie kurzentschlossen das Studium. Sie wechselte nach Wien und studierte dort an der Boku Forstwirtschaft. Die Zeit in Wien hat sie geliebt, denn sie schätzt neben dem vielseitigen Studium das kulturelle Angebot sehr. Vor Abschluss entschied sie sich dazu über den österreichischen Tellerrand zu blicken und absolvierte ein ERASMUS Studium an der ETH Zürich. Nach ihrem Abschluss war sie hochmotiviert fand aber zunächst keine passende Stelle und begann, Schokolade auf einem Weihnachtsmarkt zu verkaufen, da es ihr wichtig war eine Schritt Richtung Unabhängigkeit zu gehen. Schließlich bekam sie ein Praktikum bei der Internationalen Alpenschutzkommission CIPRA und Liechtenstein. Es folgte eine weitere Saison des Schokoladeverkaufs in Wien bevor sie bei den Österreichischen Bundesforsten engagiert wurde. Mit nur 27 Jahren zog sie ins Ausseerland, um ein großes LIFE-Projekt zu leiten, dessen Ziel es war Lebensräume für geschützte Arten zu schaffen. Sie kannte damals weder das Ausseerland noch irgendwelche Menschen in der Region, konnte aber rasch Anschluss finden. Zum einen berichtet Anna Sophie, dass die Forstwirtschaft wie eine kleine Familie ist. Zum anderen gibt sie den Tipp sich in der Freizeit einen Kurs zu suchen oder einem Chor anzuschließen. In fünf Jahren hat sie gemeinsam mit fünf Kolleg:innen und insgesamt bis zu 50 Personen das Projekt erfolgreich abgewickelt. Ihre Aufgaben reichten vom Projektmanagement und Monitoring bis zur Öffentlichkeitsarbeit aber auch das praktische Arbeiten auf den Almen oder mit Tieren. Nach dem Projekt ging es in den Forstbetrieb Abtenau als Betriebsleiterstellvertreterin. Sie ist übersiedelt nach Hallein und hat die Nähe zu Salzburg und das kulturelle Angebot wieder sehr genossen. Nach drei Jahren entdeckte sie die Ausschreibung für die Leitung der FAST – einer Forstlichen Ausbildungsstätte in Ossiach – und konnte sich unter sieben Bewerber:innen durchsetzen. Die FAST bietet eine Vielzahl von Kursen und Weiterbildungen an, die nicht nur für Waldbesitzer, sondern auch für Interessierte ohne eigenen Wald von Bedeutung sind. Internationale Verbindungen und ein breites Angebot machen die FAST zu einem wichtigen Akteur in der Forstwirtschaft. Zum Abschluss des Gesprächs verrät uns Anna Sophie noch, dass ein selbst gebackener Kuchen und Zeit bei der Leitung von Gruppen und das gemeinsame Arbeiten wichtig sind. Wir wünschen viel Erfolg und gratulieren dir zum Auszeichnung „Kopf des Jahres“ der Kleinen Zeitung.
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