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  • Wenn die eigenen Bilder zum Schreiben anregen
    Sep 27 2024

    Als Wolkenturner und Bilderträumer haben ihn die Niederösterreichischen Nachrichten einmal bezeichnet. Michael Roher ist Kinderbuchautor, Illustrator und Zirkuspädagoge und war zu Besuch im Ländle. Er ist Preisträger des Österreichischen Kinder und Jugendbuchpreises, des Mira Lobes Stipendiums, des Outstanding Artist Awards und des ersten Christine Nöstlinger Preises. Wenn er über Kinder und ihre Welten schreibt, dann kommt es einem so vor, als hätte er selbst diese nie verlassen, findet Jenny. Über seine verspielte Art die Welt zu sehen, seine kunstvollen Illustrationen, die ebenfalls ein Spiel der Formen und Materialien darstellen und über seine Arbeit als Geschichtenerzähler, sprechen beide in der aktuellen Podcast-Folge.

    Vielen Dank für das nette Gespräch, Michael Roher!

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    30 mins
  • Wenn das Zeichnen ein Suchen ist
    Sep 17 2024

    Barbara Yelin erzählt mit Bildern. Ihr Medium ist der Comic - mit all seinen unzähligen Möglichkeiten der vielschichtigen Verflechtung von Zeichnung, Dialog, Erzähltext und dem magischen Rhythmus der Panels. Ihr Zeichenstift ist ihr Forschungs-Werkzeug, die entstehende Skizze die Landkarte, um Fragen zu entdecken, Leerstellen zu erforschen und Geschichten aufzuspüren.

    In ihrer neuesten Graphic Novel Emmie Arbel. Die Farbe der Erinnerung spürt die Autorin, die zu den bekanntesten deutschen Comic-Künstler:innen zählt, den Erinnerungen der Holocaust-Überlenden, der Rebellin, der Mutter, der zunächst so schweigsamen und doch so starken Frau Emmie Arbel nach. Eine Frau die 30 Jahre nach dem Holocaust ihr Schweigen bricht und als Zeitzeugin von ihrer Kindheit in den Lagern Westerbork, Ravensbrück und Bergen Belsen und über ihr Leben danach zu sprechen beginnt.

    Was 2019 im Rahmen des Projektes “Survivor-Centred Visual Narratives“ mit einer vorsichtigen Begegnung zwischen Barbara Yelin und Emmie Arbel und einer 40seitigen gezeichneten Erinnerung beginnt, wird 2023 zu einem Buch, das eine eindringliche Lebensgeschichte sichtbar macht, das Erinnern selbst erkundet und reflektiert und gleichzeitig die Entstehung eines Kunstwerks und einer Freundschaft erzählt.


    Aktuell ist die Graphic Novel Emmie Arbel. Die Farbe der Erinnerung für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2024 in der Kategorie Sachbuch nominiert.


    Vielen Dank Barbara, für das tiefe und feine Gespräch!


    Yelin Barbara: Emmie Arbel. Die Farbe der Erinnerung, Reprodukt 2023.

    40 Seiten des Buches sind bereits 2022 erschienen:
    Barbara Yelin, Miriam Libicki, Gilad Seliktar: Aber ich lebe. Vier Kinder überleben den Holocaust. Nach den Erinnerungen von Emmie Abel, David Schaffer, Nico Kamp und Rolf Kamp, herausgegeben von: Charlotte Schallié, aus dem Englischen von Rita Seuß, C. H. Beck 2022, 2. Auflage.

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    54 mins
  • Von der Faszination der Vergangenheit in der Gegenwart
    Jun 28 2024

    Unter seinen Händen und denen seines Teams erwachen derzeit sämtliche Holzarbeiten der Villa Franziska und Iwan Rosenthal wieder zum Leben. Er entdeckt, erforscht, befundet und enttarnt. Dabei findet er auch ein Stück Neuschwanstein in dem denkmalgeschützten Gebäude. Sein Herz aber hängt an den alten für lange Zeit geheimnisvoll versteckten Fenstern der Villa und an einer alten Flügeltür, die dem Haus vor vielen Jahren verloren ging und die nun wieder gefunden werden wollte.

    Seit 1984 ist Helge Bartschs Familienunternehmen Bartsch-Restaurierungen in Immenstadt im Allgäu länderübergreifend in der Baudenkmalpflege, Möbelrestaurierung, der Bauforschung sowie der Möbel- Bau- und Beschlagsrekonstruktion tätig. 2015 wurde das Team für seine besonderen Leistungen mit dem Bundespreis für Denkmalpflege im Schreinerhandwerk ausgezeichnet. Heute spricht Helge mit Frauke in der Radetzkystraße 1 über seine umfassende Arbeit in der Villa, in die das Literaturhaus Vorarlberg einziehen wird und geht auch der Frage nach, wann ein Denkmal denn eigentlich ein Denkmal ist.

    Lieber Helge, wir freuen uns auf den Herbst, denn du musst unbedingt für eine zweite Folge zu uns kommen!


    Foto: ©Bartsch Restaurierungen

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    41 mins
  • Wie man Jugendliche für das Lesen begeistert
    Jun 14 2024

    Als Autor, Literaturvermittler und Verlagsgründer hat sich Stephan Sigg auf eine jugendliche Zielgruppe spezialisiert. Seine inhaltlichen Schwerpunkte sind Leseförderung, Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit. Er möchte Literatur, die sich mit den Themen der Jugendlichen beschäftigt, in einfacher Sprache fördern und gründete gemeinsam mit seinen Kolleg:innen Alice Gabathuler und Tom Zai in der Schweiz den „da bux“ Verlag. „Kleine Bücher – großer Inhalt“ lautet das Motto.

    In diesem Jahr begleitet Stephan Sigg die Volksschüler:innen der jüngsten writers:class des Literaturhauses Vorarlberg und kommt durch kleine Schreibimpulse mit ihnen ins Erzählen und Fantasieren. Kinder, die gerade erst das Schreiben gelernt haben, erhalten bei ihm die Möglichkeit, das Handwerk zu erforschen und sich mit einfachen Worten, aber viel Spaß, selbst besser kennenzulernen.

    In seinen Büchern vermittelt Stephan Sigg vor allem gesellschaftliche Grundwerte wie Respekt, Dankbarkeit und Toleranz und bietet Jugendlichen somit die Chance, Antworten auf ihre Fragen zu finden. Darüber, wie Stephan Sigg gerade Jugendliche, die das Lesen hassen, zum Lesen bringt und woran es liegt, dass die Lesekompetenz bei Jugendlichen aktuell abnimmt, spricht er mit Jenny in der Radetzkystraße 1.

    Vielen Dank für das nette Gespräch, Stephan Sigg.

    Foto © Matthias Frager / A Downstairs Affair

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    25 mins
  • Über die Sehnsucht, in Vergessenheit zu geraten
    May 31 2024

    Wer sich dem Debütroman Nincshof der jungen österreichischen Autorin Johanna Sebauer als Leser:in öffnet, dem öffnet sich nicht weniger als ein ganzes Dorf. Ein Dorf, das im Seewinkel im österreichischen Burgenland, am Rande zu Ungarn liegt. Ein Dorf, in dem sich die Grenzen zwischen Fakten und Fiktion, Mythen und Gegenwartsthemen auflösen. Ein Dorf, das die Sehnsucht hat, in Vergessenheit zu geraten, denn, davon sind einige Dorfbewohner fest überzeugt, wer vergessen ist, lebt endlich in Ruhe und absoluter Freiheit. Schnell zeigt sich jedoch, wie schwer es ist, ein Dorf von der Bildfläche verschwinden zu lassen, vor allem im Zeitalter von Internet und Wikipedia.

    In der Radetzkystrasse 1 spricht Johanna Sebauer mit Frauke über die Sehnsucht, in Vergessenheit zu geraten, über das Leben auf dem Dorf und in der Stadt, über den Moment, in dem ihr Buch für sie zum ersten Mal als Hörbuch ‘laut’ wurde, ihre Lektorin Annette Weber und über ihren Onkel Kurt, der für das frühe Manuskript von Nincshof eine nicht unerhebliche Rolle spielt.

    Vielen Dank für das so lebendige Gespräch, Johanna Sebauer!

    Danke auch an das Team der Stadtbibliothek Dornbirn, das uns nicht nur ihre Räumlichkeiten für die Aufnahme vor der Lesung zur Verfügung gestellt hat, sondern uns früh über Johanna Sebauers Lesung in Dornbirn informiert hat, so dass wir die Möglichkeit hatten, die Autorin um dieses Gespräch anzufragen. Schön war’s. Sehr sogar!

    Sebauer, Johanna: Nincshof, DuMont 2023.

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    39 mins
  • Von der Ewigkeit und dem richtigen Zeitpunkt
    May 17 2024

    Direkt beim Steinbruch Tiergarten und der Autobahn A3 in Mels im Kanton St. Gallen in der Ost-Schweiz steht es: ein kleines Häuschen. Laut dem Bundesamt für Straßen rauschen täglich rund 40.000 Motorenfahrzeuge an ihm vorbei, dazu kommen dutzende Züge. Eingebettet zwischen Straße und Schienenstrang und derart hoch frequentiert kämpft das kleine Häuschen auf dem Gelände eines 170 Jahren alten Steinbruchs seit vielen Jahren noch im Zerfallen tapfer gegen die Zeit.

    Die spannende Kunst- und Literaturinitiative «Oh, Darling, du zerfällst mir sehr» hat sich dem Häuschen, seinem Zerfall und dem alten Steinbruch mit leidenschaftlichem Forscherdrang hingegeben. In der Radetzkystrasse 1 spricht die Schweizer Autorin und Initiatorin des Projektes Andrea Keller mit Frauke darüber, was sich dabei alles unerwartet an die Oberfläche gespielt hat oder aus den Tiefen geborgen und freigelegt wurde. Ein kurzweiliges Gespräch über die Ruhe der Ewigkeit, das Vergängliche und den Gedanken, dass wir alle Zeit weder verlieren noch gewinnen können.

    Im Anschluss an das Gespräch hört ihr Gedichte von Tanja Kummer, Gabriella Alvaraz-Hummel, Barbara Schibli und Martina Caluori, die im Rahmen des Projektes entstanden sind.

    Vielen Dank für dieses so schöne Gespräch, liebe Andrea!

    Oh Darling, du zerfällst mir sehr!

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    34 mins
  • Wie man eine Dorfbibliothek aus dem Dornröschenschlaf weckt
    May 3 2024

    Eine kleine Dorfbibliothek hat andere Herausforderungen zu meistern, als eine Landesbibliothek. Als die Sozialpädagogin Margit Brunner Gohm vor zehn Jahren die Leitung der Bibliothek Satteins übernahm, nutzte sie die Gelegenheit hier eine eher antiquariatsmäßig geführte Bibliothek aus ihrem Dornröschenschlaf aufzuwecken und in eine moderne Bibliothek zu verwandeln. Es geht um Chancengleichheit, Antidiskriminierung, Nachhaltigkeit, Umweltschutz und ein gutes Miteinander. Auch eine Bibliothek am Land, die anders genutzt wird, als in der Stadt kann Wertehaltungen vermitteln und sozialpolitisches Engagement zeigen, findet Margit Brunner Gohm. Im Gespräch mit Jenny redet sie über die wichtige Rolle, die Bibliotheken als dritter Raum in der Gesellschaft einnehmen, über Leseförderung bei Kindern und Jugendlichen und über ihr Kindersachbuch „Anna und Paul entdecken Vorarlberg“, das sie mit großem Aufwand selbst publizierte.


    Vielen Dank für das schöne Gespräch, Margit Brunner Gohm!

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    30 mins
  • Warum es nicht schadet, die Fantasie zu trainieren
    Apr 19 2024

    Er hat 2024 den Hans Christian Andersen Award für sein Lebenswerk erhalten, den renommiertesten internationalen Kinderbuchpreis. Mit mehr als 150 Gedichten, Kurzgeschichten und Erzählungen für Kinder bereichert Heinz Janisch jung und alt. Weil sein Großvater stets mit ihm Wolkenbilder angeschaut hatte, wurde Heinz Janisch Geschichtenerzähler. Seine Ideen fliegen ihm zu, landen auf Zetteln und in eigens dafür hergerichteten Schatzkisten, bis sie schließlich in die Köpfe der Kinder fliegen. Heinz Janisch geht mit Buchstaben, Wörtern und Sprache so leichtfüßig und verspielt um, wie kaum ein anderer Kinderbuchautor. Mit seinem ORF Format „Menschenbilder“ hat er ungewöhnliche, berühmte und ausgezeichnete Menschen interviewt und genoss es, ihren Lebensgeschichten stundenlang zuzuhören. Als Autor liebt er es dagegen, wenn die Kinder ihm Fragen stellen: „Warum bist du alt? Hast du eine Katze und wieso hast du lange Haare?“ Über die Magie der Sprache und warum es nicht schadet, die Fantasie zu trainieren, redet Jenny mit Heinz Janisch in der Radetzkystrasse 1.

    Vielen Dank für das angenehme und inspirierende Gespräch, Heinz Janisch.

    Und vielen Dank der Stadtbücherei Bregenz, die uns ihre Räumlichkeiten und ihre Zeit für dieses Interview geliehen haben.

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    35 mins