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  • 12. Oktober 1492: Christopher Columbus und seine Mannschaft erreichen Amerika
    Aug 30 2023

    Zum Inhalt: Die Reise von Christoph Columbus nach Amerika eröffnet eine entscheidende Ausweitung des europäischen Horizontes. Columbus selber stand noch weitgehend in der Tradition des späten Mittelalters, und er war bis zu seinem Tod überzeugt, einen Seeweg nach Asien entdeckt zu haben. Doch seine Reise öffnete eine Tür für nachfolgende Entdecker, Abenteurer und Eroberer.  Sie erschlossen und eroberten die Küsten und das Landesinnere von Mittel- und Südamerika für die europäische Herrschaft und die Ausbeutung des Kontinents. Columbus stand auf der Schwelle zwischen dem lückenhaften spätmittelalterlichen Wissen von der Welt und der rücksichtslosen Aneignung durch die frühneuzeitlichen Konquistadoren

     

    Unser Literaturtipp

    Christoph Columbus, Das Bordbuch: Leben und Fahrten des Entdeckers der Neuen Welt 1492, Edition Erdmann, Wiesbaden 2013, 2. Aufl. 2017.

     

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    32 mins
  • Um 1450: Johannes Gutenberg beginnt den Buchdruck mit beweglichen Lettern
    Aug 23 2023

    Zum Inhalt: Der Buchdruck mit beweglichen Lettern erlaubte die Vervielfachung von Textvorlagen mit einer deutlich höheren Geschwindigkeit, als dies selbst spezialisierten Schreibern möglich war. Dabei erzielten die Druckwerkstätten eine sehr gute Qualität. Auf diese Weise ermöglichte der Buchdruck eine schnellere und kostengünstigere Verbreitung des geschriebenen Wortes, wobei sich die Texte durch die Art ihrer Vervielfältigung allmählich an einheitliche Standards annäherten. Der Buchdruck machte ganze Wissensbereiche, die in der handschriftlichen Überlieferung des Mittelalters Spezialisten vorbehalten waren, einer größeren Öffentlichkeit zugänglich. Quellentechnisch endete mit diesem Einschnitt das Mittelalter.

     

    Unser Literaturtipp

    Stephan Füssel, Johannes Gutenberg (Rowohlts Monographien 50610) Reinbek bei Hamburg 1999, 4. Aufl. 2007.

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    29 mins
  • 1429: Jeanne d’Arc trifft auf Karl (VII.)
    Aug 16 2023

    Zum Inhalt: Im Februar 1429 befand sich die französische Krone in einer schweren Krise. Die Gegner schienen übermächtig und der Thronfolger Karl (VII.) hatte nach dem Tod seines Vaters auf die Krone verzichten müssen. Da suchte ihn ein junges Mädchen auf, das von der Mission erfüllt war, den Thronfolger zur Königskrönung zu führen und dem Kampf gegen die Gegner der Krone neuen Elan zu verleihen. Dies gelang ihr und bevor Johanna 1431 einem politischen Inquisitionsprozess zum Opfer fiel, war das französische Königtum wieder zu einer eigenständigen Kraft geworden, die schließlich die englischen Truppen wieder aus Frankreich vertreiben konnte.

     

    Unser Literaturtipp:

    Georges Duby / Andrée Duby: Die Prozesse der Jeanne d’Arc (Les procès de Jeanne d'Arc) (Wagenbachs Taschenbuch 129), Berlin 1985.

     

    Quellenempfehlung:

    Jeanne d'Arc. Dokumente ihrer Verurteilung und Rechtfertigung 1431–1456, Köln 1956.

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    35 mins
  • 1378: Das Große Abendländische Schisma
    Aug 9 2023

    Zum Inhalt: Der Ausbruch des Großen Schismas 1378 ließ die inneren Spannungen der lateinischen Christenheit nach dem gut 70-jährigen „Exil“ in Avignon deutlich hervortreten. Die Kirchenspaltung blieb kein kurzlebiger Unfall, sondern verfestigte sich entlang der politischen Konfliktlinien in Europa. Zwar blieb das Einheitsideal der Kirche und der Führungsanspruch der Päpste erhalten, doch war für die Zeitgenossen unübersehbar, dass es während des fast 40-jährigen Schismas mehrere Päpste zur gleichen Zeit gegeben hatte, die jeweils die Rechtmäßigkeit ihrer Position behaupteten – und die Kirche konnte für dieses Problem lange Zeit keine Lösung finden. Es trat ein Gewöhnungseffekt ein, und nicht jeder Zeitgenosse litt unter der Situation. Das Schisma wurde erst durch das Konzil von Konstanz mit der Wahl Martins V. zum allgemein anerkannten Papst überwunden.

     

    Unser Literaturtipp:

    Heribert Müller: Die kirchliche Krise des Spätmittelalters. Schisma, Konziliarismus und Konzilien (Enzyklopädie deutscher Geschichte 90), München 2012.

     

    Quellenempfehlung:

    Michael Seidlmayer: Die Anfänge des großen abendländischen Schismas, Münster 1940 – mit ausführlichem Textanhang, in dem einschlägiges Archivmaterial in lateinischer Sprache abgedruckt ist.

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    31 mins
  • 1348: Die Pest kommt nach Europa
    Aug 2 2023

    Zum Inhalt: Zwischen 1348 und ca. 1351 fielen ca. 30 % der europäischen Bevölkerung der Pest zum Opfer. Die Krankheit kam aus Asien und breitete sich entlang der Handelswege schnell aus. Eine medizinische Therapie gab es nicht. Bis weit in das 15. Jahrhundert hinein suchte die Pest nun in regelmäßigen Abständen die Menschen heim und tötete häufig die Jungen, die noch keine Pestwelle erlebt und keine Abwehrkräfte entwickelt hatten. Die Pest trug erheblich zum krisenhaften Gepräge des späten Mittelalters bei. Allerdings zwang der enorme Verlust an Menschen auch zu einer neuen sozialen Organisation, die es erlaubte, die Verluste aufzufangen. So spricht manches dafür, dass die Krise der Pest die technischen und sozialen Innovationen der Frühen Neuzeit mit vorbereitete.

     

    Unser Literaturtipp:

    Klaus Bergdolt: Der Schwarze Tod in Europa: die Große Pest und das Ende des Mittelalters, 4. Auflage, München 2017.

     

    Quellenempfehlung:

    Klaus Bergdolt (Hg.): Die Pest 1348 in Italien. Fünfzig zeitgenössische Quellen, Heidelberg 1989.

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    34 mins
  • 1346: Die Schlacht von Crécy
    Jul 26 2023

    Zum Inhalt: Nachdem der englische König Edward III. 1340 aufgrund seines Erbrechts den französischen Thron beanspruchte, war die englische Strategie zunächst weniger erfolgreich. Der König hatte auf Verbündete gesetzt, die er mit viel Geld bezahlte. Der Feldzug von 1346 markierte einen Strategiewechsel. Nun führte der König den Kampf mit englischen Truppen, und durch den deutlichen Sieg über die französischen Ritter bei Crécy erhielt sein Anspruch politischen Nachdruck. Der militärische Erfolg erhöhte die Akzeptanz in England, wo man dem Feldzug anfangs skeptisch gegenübergestanden hatte.

     

    Unser Literaturtipp:

    Joachim Ehlers: Der Hundertjährige Krieg, 2., durchges. Auflage, München, 2012.

     

    Quellenempfehlung:

    Geoffrey le Baker: Chronicle, in: English Historical Documents 1327–1485, ed. A. R. Myers, London 1969, S. 77–82 (engl. Übers.).

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    33 mins
  • 7. September 1303: Das Attentat von Anagni
    Jul 19 2023

    Zum Inhalt: Der Konflikt zwischen den Herrschaftsansprüchen des Papsttums und der Selbstbehauptung der königlichen Macht erreichte in der Amtszeit von Bonifaz VIII. einen Höhepunkt. Mit aller Schärfe forderte Bonifaz VIII. all jene Autorität ein, die in der kirchlichen Tradition bislang eher vage formuliert worden war. Dieser päpstliche Führungsanspruch in der christlichen Welt erhielt durch den Handstreich von Anagni, bei dem Männer des französischen Königs gemeinsam mit italienischen Feinden Bonifaz’ VIII. den Papst überfielen und für kurze Zeit gefangensetzten, eine scharfe und nachhaltige Zurückweisung. Im 14. Jahrhundert geriet das Papsttum in Avignon unter den starken Einfluß der französischen Krone.

     

    Unser Literaturtipp:

    Kaspar Elm: Das Attentat von Anagni. Der Überfall auf Papst Bonifaz VIII. am 7. September 1303, in: Alexander Demandt (Hrsg.), Das Attentat in der Geschichte, Köln 1996, S. 91–105.

     

    Quellenempfehlung:

    Bericht des William Hundleby, in: Monumenta Germaniae Historica, Scriptores 28, Hannover 1888, S. 622–626.

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    30 mins
  • 1272–1295: Die Reisen Marco Polos
    Jul 4 2023

    Zum Inhalt: Die Reisen der Polos in Asien sind ein bedeutendes Zeugnis europäischer Kontakte mit Asien. Diese Kontakte setzten in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts ein und veränderten die Weltsicht der lateinischen Christenheit. Die Rolle der katholischen Christen in der Welt war geringer als erhofft. Militärische Herausforderungen außerhalb Europas überforderten die Kräfte, was sich in der Kreuzzugsgeschichte zeigte.

     

    Unser Literaturtipp:

    Jürgen Sarnowsky: Die Erkundung der Welt. Die großen Entdeckungsreisen von Marco Polo bis Humboldt, München 2015, S. 15–42.

     

    Quellenempfehlung:

    The book of Ser Marco Polo, the Venetian, Cocerning the Kingdoms and Marvels of the East, ed./transl. H. Yule, 2 Bde. London 1871, zahlreiche Nachdrucke; verschiedene (i. d. R. gekürzte) deutsche Ausgaben.

     

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    33 mins