Episodios

  • 26: Corona-Hochzeits-ABC: A wie …
    Dec 11 2021

    Liebe Bräute und Bräutigame, 

    in einem klassischen Hochzeits-ABC würdet ihr jetzt etwas über abgefahrene Accessoires erfahren, akzentuierte Abendgarderobe, außergewöhnliche Anträge für ein dahingehauchtes Ja-Wort. Aber das hier ist kein stinknormales Hochzeits-ABC aus der suchmaschinenoptimierten Google-Retorte. Es ist das Corona-Hochzeits-ABC. Und wenn wir eines im zurückliegenden Jahr gelernt haben, dann dass Corona und Hochzeit ein Tanz auf dem Vulkan der eruptiven Inzidenzen sind.

    Das Jahr 2021 war allenthalben geprägt vom Damoklesschwert des A wie Absagen. Da halfen, je nach Bundesland, auch keine AHA-Regeln, keine Abstandshochzeiten. Nein, der Amtsschimmel sorgte vielerorts für Katzenjammer. Braut und Bräutigam waren A wie am Arsch. 

    Die Welt steht Kopf – das macht auch vor diesem Hochzeits-ABC nicht halt. Und daher hat es bei Z angefangen, heute sind wir beim A. Auch wenn die Zeichen jetzt auf Abschied stehen, dann wollen wir nicht endgültig Adieu sagen (denn ich habe noch einiges in petto). Statt mit Wehmut schließen wir diese locker-launige Anthologie mit einem ordentlichen Tschingderassabum.

    Also: Reinhören, Liken, Weitersagen, Empfehlen und gerne auch Feedback. Was wollt ihr als nächstes Hören aus dem Leben eines Trauredners und Trauerredners?

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    5 m
  • 25: Corona-Hochzeits-ABC: B wie …
    Nov 19 2021

    Mit dem Beelzebub treiben wir Corona nicht aus, auch nicht mit bierernstem Blick auf die beinharten Infektionszahlen. Ja, da kann es einem schon blümerant werden, wenn wir an Hochzeiten und ausgelassene Familienfeiern denken. Ich als Trauredner hoffe auf fröhliche freie Trauungen im Jahr 2022, habe das Beinkleid schon herausgelegt und bin voller Begierde auf Menschen und ihre Geschichten.

    Diese Folge des Corona-Hochzeits-ABC behandelt den Buchstaben B. Als ich vor einigen Monaten mit dem Corona-Hochzeits-ABC anfing, habe ich alle Buchstaben kurz durchdekliniert. Eigentlich war für das B Baumarkt geplant; das Mekka der DIY-Hochzeiten Anfang des Jahres, als wir im Lockdown waren. Oder auch ein Abriss auf die geschlossenen Bordelle war naheliegend, weil manch einer eine Alternative für seine Bewegungspause suchen musste.

    Nach fast zwei Jahren Corona – die Börse, auch ein B, verzeichnet übrigens einen Bullenmarkt steigender Kurse – braucht es aber keine Wut-Bulemie, sondern einen Gute-Laune-Booster. Und daher widme ich mein B des Corona-Hochzeits-ABC dem schönen Wort bumsfidel. Das steht für ausgelassene Partys bis zum Morgengrauen, durchtanzte Nächte, sich in den Armen liegen, Lachen ohne angezogene Handbremse. Kurzum: Euer Hochzeitsfest. Den Auftakt dafür leiste ich gerne mit eurer freien Trauung.

    Und bis es soweit ist gilt die fast schon buddhistische Devise: Und wenn das Leben dir 100 Gründe zum Weinen gibt, zeige ihm, dass du 1000 Gründe zum Lächeln weißt. 

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    4 m
  • 24: Corona-Hochzeits-ABC: C wie …
    Nov 3 2021

    Gefühlschaos, Chaostage, Chaosmagie: Ganz schön viel Wirrwarr. In der naturwissenschaftlichen Chaostheorie ist das ganz nüchtern betrachtet die Unvorhersagbarkeit von Prozessen. Aber trotzdem: All das, was sich kein Brautpaar für die Hochzeit wünscht. Es soll doch schließlich alles perfekt sein.

    Aber gerade im Unperfekten liegt manchmal das Einzigartige. Einfach weil es echt und authentisch ist, nicht aus einem vorgefertigten Drehbuch stammt. Wo Braut und Bräutigam so sein können, wie sie sind, wo Gäste nicht in ein Korsett geschürt werden, sich nicht wie Statisten eines Märchenepos fühlen. Diese Atmosphäre macht den Charme einer freien Trauung aus. Was immer auch passiert, Hauptsache einer hat den Überblick. Ja, das bin ich. Euer Trauredner.

    Mit dem 360-Grad-Blick für eine gelungene Zeremonie, taff und tiefenentspannt (und hinter der Fassade auch nach vielen Trauungen immer wieder aufgeregt, schließlich geht es um euch!) und natürlich den richtigen Worten, einem Spaß auf den Lippen und Improvisationstalent. Also eigentlich wie zuhause, naja fast. Denn in unserer wachsenden Großfamilie komme ich selten so lange am Stück zu Wort und trage noch seltener feinen Zwirn. Aber der Alltag hat mich gelehrt: Hier läuft alles am Schnürchen, wenn auch nicht immer nach Plan. Pläne sind gut, aber das Leben ist besser, bunter, wilder. Einfach wir. 

    Und deswegen bleibe ich entspannt, wenn eure Kinder oder die Kinder eurer Gäste das mit der Hochzeitsparty so interpretieren, dass auf der Trauung getanzt wird, sie im Mittelgang Fangen spielen oder das Pampasgras sezieren. Sie wollen einfach nur feiern. Ich kenne das von Kinderwillkommensfesten, wenn die zunächst herrlich entspannten Babys als Hauptakteure just zu Beginn ihren Hunger laut artikulieren. So what!

    Für eine freie Trauung gibt es eigentlich nur eine Compliance-Regel: Genießen! Und darin sehe ich meinen Auftrag. Ich mache eure Feier zum Fest.

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    5 m
  • 23: Corona-Hochzeits-ABC: D wie …
    Oct 7 2021

    Die Liebe ist nichts Selbstverständliches. Und davon handelt diese Folge des Corona-Hochzeits-ABC.

    Wenn ihr vor dem Traualtar oder bei der freien Trauung JA zueinander sagt, dann seid ihr euch ganz sicher. Und das ist gut so. Der Status Quo von heute, kann morgen schon ganz anders sein. Schon in der Bibel heißt es im Hohen Lied der Liebe: "Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen."

    Ein gern und viel zitierter Satz, aber was steckt eigentlich dahinter? Einen Liebsten an seiner Seite zu haben, die Liebe zu leben so wie sie ist – ob Mann und Frau oder queer – ganz egal. Was für ein Geschenk!

    Und das lehrt einen auch Genügsamkeit. Demut wirkt wie eine Desinfektion (immer gut in Corona-Zeiten) vor dem Hochmut. Und ja, niemand ist unfehlbar. Daher lernt die kleinen Dinge schätzen, verzeiht Fehler. Vergebung ist kein Akt der Schwäche, sondern zeugt von Stärke, Mut und Weisheit. Und die Liebe ist etwas ganz Wunderbares, wenngleich nicht immer planbar.

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    4 m
  • 22: Corona-Hochzeits-ABC: E wie …
    Sep 23 2021

    Jetzt mal ehrlich: Oft geht es doch beim Thema Hochzeit um einen E wie Einheitsbrei aus romantisch, unvergesslich, persönlich. Im Corona-Hochzeits-ABC geht es stattdessen um die Einbahnstraße. Was in Corona-Zeiten eine praktikable Lösung sein mag, ist in der Beziehung eine No-Go-Area.

    Aber was ist Liebe? Kein Säen ohne Ernten, wissen die Gärtner unter uns. Alles geben, nichts verlangen, sagen die Altruisten. Aber nicht nur. Denn genauso ist es. Und die Profis schätzen genau das eine E, dem diese Podcast-Folge gewidmet ist. So simpel, aber so wichtig.

    Apropos: E wie Eheerneuerung. Eine tolle Form, um Danke zu sagen – und mit der gesamten Entourage zu feiern.

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    3 m
  • 21: Corona-Hochzeits-ABC: F wie …
    Sep 7 2021

    F wie Ferien liegt hinter uns (deswegen gab es auch länger keinen Podcast), das F wie Flitterwochen liegt vielleicht noch vor euch. Und das F wie festlich Feiern ohne FFP2-Masken wird wird hoffentlich wieder die Regel. Ihr seht, es gibt ganz viele Wörter, die im Corona-Hochzeits-ABC Einzug halten könnten. Doch mein F ist fernab des Tagesgeschehens. Ich möchte es den Menschen widmen, die mit euch euren großen Tag feiern: Euren Familien und Freunden. 

    Warum? Weil ihr sie bewusst eingeladen habt zu eurer Hochzeit, nicht nur zum Essen und Trinken, Tanzen und Partymachen. Sondern auch zur freien Trauung. Weil sie den Moment miterleben sollen, warum gefeiert wird. Das ist Lebensfreude pur, echte Emotionen und immer wieder aufs Neue das Faszinierende an der freien Trauung. Sie ist für euch und eure Herzensmenschen. Und da kommt es weniger darauf an, wo gefeiert wird. Sondern die Frage ist: Mit wem! Barfuß oder Lackschuh, Schloss oder Schrebergarten: Ganz egal, wenn ihr die richtigen Menschen um euch habt.

    Ich zitiere mal ein Silberhochzeits-Brautpaar, das nach 25 Jahren sein Eheversprechen erneuert hat. „Vor 25 Jahren haben wir einfach nur ja gesagt. Seither gab es Höhen und Tiefen. Jetzt haben wir ganz bewusst unser Ja gefeiert – und alle wissen dank deiner Rede, Tobias, warum.“ F wie füreinander da sein. Familie und Freunde eben. 

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    4 m
  • 20: Corona-Hochzeits-ABC: G wie …
    Aug 6 2021

    Was mir wichtig ist auf eurer freien Trauung? Dass ihr euch wohl fühlt. Wie mir das gelingt? Indem ich kein stoischer Vorleser bin, eure Gäste keine stummen Statisten und ihr als Brautpaar euch emotional berührt genauso wie unterhalten fühlt. Also eine Zeremonie fernab der Langeweile. Eine Zutat für mich sind dabei Wortwitz jenseits flacher Pointen. Ich liebe das Spiel mit Wörtern und Worten. Und gerne krame ich in der Wortschatzkiste. Den Buchstaben G meines Corona-Hochzeits-ABC habe ich daher dem Adjektiv "galant" gewidmet.

    Was für eine galante Überleitung, oder?

    Aber anders im allgemeinen Sprachgebrauch bringt dieses Wörtchen eine lange Geschichte mit sich, ein bisschen verrucht, ein Hauch Abenteuer und ganz viel Liebe. Daher passt es hier gut rein. Denn auch wenn es heutzutage eher selten verwendet wird, so spüre und beobachte ich in vielen Traugesprächen dieses galante Miteinander meiner Brautpaare. Ist das Galante der Feind des Sittigen (noch so ein altes Wort)? Das muss jeder wohl für sich selbst beantworten. Genauso wie die gegenwärtige Gretchenfrage nach den 3G:geimpft, getestet, genesen.

    Ich bin ja für 5G und ergänze daher ganz galant um: gut gelaunt. Und jetzt genießt den Podcast, am besten G wie gemeinsam.

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    4 m
  • 19: Corona-Hochzeits-ABC: H wie …
    Jul 16 2021

    Vorsicht, heute wird es ein bisschen philosophisch; aber keineswegs theoretisch. Die Eindrücke meiner heutigen Trauerfeier in Leipzig haben mich inspiriert zu diesem H meines Hochzeits-ABC. Eigentlich sollte es um den Highnoon der Trauung gehen – zwischen Hormonspiegel und Horror. Ich wollte euch erzählen, dass freie Trauungen nicht nur was für Heiden sind, von Hare Krischna weit entfernt ist und skeptische Bräutigame keine Angst vor einem Tränen-Harakiri haben müssen.

    Aber dann kam die heutige Trauerrede, vielmehr waren es aber die Gäste und die Atmosphäre, die mich beeindruckt und bewegt haben, als ich vor dem Mikro saß. Denn genauso wie in der Hochzeitsrede liegt meine Prämisse auch bei der Trauerrede immer auf dem Menschen, weniger auf einzelnen Daten und Jahreszahlen. Zahlen vergehen, konkrete Bilder im Kopf bleiben. 

    Daher geht es heute nicht um einen Jungspund, sondern um einen alten Herren im Hochzeitspodcast. Seine Geschichte hat eine Botschaft: Egal, wie alt du bist oder wirst, es gilt das Leben mit Freude zu leben, zu lieben, zu verzeihen und dafür jeden Tag das Beste zu geben. Es geht um Hedonismus, das Streben nach einem Leben, bei dem das Glück im Mittelpunkt steht, die Prämisse des Handelns ist. Gerade weil wir nur eine endliche Zeitspanne haben. Und das ist kein spiritueller Mumpitz, sondern das wussten schon die alten Griechen. Denn fernab von Platons Schattenreich fokussieren die Hedonisten das Diesseits. Wir Menschen sind ein Stück Natur und sollten unser Sein nicht mit Firlefanz verplempern. 

    Und darum geht es ja auch bei der Hochzeit. Es geht um die Lust, die Freude am Leben, aber auch um das Versprechen zueinander. Sorgsam miteinander umzugehen, aufeinander zu achten und sein Gegenüber zu achten. Ich finde, das ist eine schöner Ansatz, der in diesem einen Satz steckt: „Ja, ich will."

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    3 m