• Der überfällige, unumgängliche Blogbeitrag (+Podcast) über Twitter aka Gavin Karlmeier schließt den Kreis.
    Dec 24 2022
    Da sind wir also. In Musks Mahlstrom, täglich neu angerührt, überwürzt und halbroh. Als ich Mitte November einen Blogbeitrag begann, der vor allem eine emotionale Momentaufnahme sein sollte, war mir nicht klar, wie chaotisch die kommenden Tage und Wochen in der Causa Twitter noch werden sollten. Jeden Tag, teilweise mehrfach, schreibt Musk selbst ein neues Kapitel der Seifenoper rund um dieses Medium/diese Website/dieses Social Network und inszeniert sich selbst irgendwo zwischen Troll, unbeholfenem Möchtegernkomiker und eiskalt kalkulierendem Geschäftsmann. Das Ganze ist so faszinierend und verstörden, dass Dennis Horn und Gavin Karlmeier sich in einem (nahezu?) täglichen Podcast ausschließlich mit diesem Thema befassen: „Haken dran – das Twitter-Update“ wurde dank dieser simplen wie anstrengenden Mission zu einem viel zitierten und verdienten Erfolg. Grund genug, Gavin Karlmeier spontan via Twitter (obviously) zum Gespräch zu laden, das den Hauptteil der zu diesem Blogpost gehörenden Audioebene bildet. Es war mir ein Anliegen und ein Vergnügen mit Gavin über diesen Clusterfuck an Gesamtsituation zu sprechen und ich hoffe Ihr genießt das Gespräch ebenso. Hier nun aus historischen Gründen der Originalblogpost: Calm your tits, Dominik. It’s just a website. Guten Morgen Kinners. Ich bin heute Nacht gegen 2 Uhr morgens aufgewacht. Keine Ahnung ob es die Verdauung, die Harnblase, Existenzangst oder die Gesamtsituation war. Es ist 2022 und ich bin Ü40, es ist ein Wunder, dass ich überhaupt schlafen kann. Vielleicht war es aber auch mein sechster Sinn für Social Media: Was sich seit dem Kauf von Twitter durch Elon Musk abgezeichnet hatte, kickt langsam in den Super Pursuit Mode: Musk nimmt Kurs auf den Eisberg um zu schauen wie unsinkbar das Schiff Twitter ist. Also: Seine eigentliche Absicht ist seit Kurzem „Twitter 2.0“ umzusetzen und da man dafür „sehr hardcore“ sein muss, hat er Mitarbeitern das tolle Ultimatum gestellt, doch härter und mehr zu arbeiten (vermutlich bei gleichem Gehalt) oder gegen Abfindung das Unternehmen zu verlassen. Keine Ahnung in welchem Alphamalebullshitberaterseminar er solche Verhandlungstaktiken gelernt hat aber seine Motivationsdiarrhö kam bei einigen Hundert der noch verbliebenen Mitarbeiter (er hatte zuvor schon circa die Hälfte gefeuert) nicht so gut an. Mittlerweile sind so viele Arbeitskräfte weg oder werden es bald sein, dass einige ehemalige Mitarbeiter überzeugt sind, dass die Technik der Platform bald anfangen wird zu bröckeln. (Ich habe hier bisher größtenteils diesen sehr guten Artikel von The Verge paraphrasiert und kommentiert: https://www.theverge.com/2022/11/17/23465274/hundreds-of-twitter-employees-resign-from-elon-musk-hardcore-deadline) Die Tatsache, dass die Nutzer von Twitter aktuell natürlich vermehrt auf Twitter den potentiellen Untergang von Twitter vertwittern wird die Twitter-Server nicht gerade weniger stressen. Es könnte also sein, dass wir einmal mehr dabei zusehen werden, wie ein soziales Netzwerk zerrissen wird. Da Twitter für mich seit geraumer Zeit eine Art zweite digitale Heimat ist, ist dies wohl Anlass genug für einen kurzen Rückblick. Das wird heute in Teilen ein wenig überemotional. Verzeiht es mir, ich bin ein alter Mann ohne Schlafrhythmus. Wer mir auf Twitter folgt, kann dort nachlesen, dass ich bereits seit September 2009 auf der Microblogging-Platform (hahaha) unterwegs bin. Nur stimmt das so nicht. Meinen ersten Account hatte ich schon im März des gleichen Jahres, der war und ist aber ausschließlich englischsprachig. 2009 war auch das Jahr in dem Kevin Körber und ich gemeinsam mit dem Podcasten anfingen. Die MedienKuH war von Anfang an ein Podcast, der neben seinen Hauptthemen (Film, Funk und Fernsehen) auch Twitter thematisierte und dessen Twitter-Account wir immer wieder nutzten um klassische Medien zu kommentieren und um mit Hörern in den Austausch zu treten. Da auch die Accounts diverser Fernsehsender mit uns interagierten wirkten wir schnell relevanter als wir vielleicht sind. Naja, nicht unsere Schuld, da seid Ihr selbst seit Jahren drauf reingefallen. Ganz persönlich hatte ich einfach Freude daran, ohne Fallhöhe sehr schlechte bis mäßig witzige Kurztexte auf Twitter zu schreiben, GIFs zu posten (GIFs sind das wichtigste Medium des 21 Jahrhunderts und egal was Stephen Wilhite gesagt hat, man spricht es mit einem harten G aus. Außerdem: Der Blog. Don’t at me.) und mit Menschen zu quatschen. Den Außenstehenden Twitter zu erklären, hat bis heute nicht richtig funktioniert. „If you have to ask, you will never know“ ist hier wie so oft die Wahrheit. Was natürlich auch damit zusammenhängt, dass man von 10 unterschiedlichen Menschen 27,5 absolut andere Antworten auf die Fragen „Was ist Twitter?“, „Wie funktioniert es?“, „Was magst Du daran“ und „Wie nutzt Du es?“ bekommt. An dieser Stelle drücke ich auch meine ewige Hassliebe für Nutzer der Platform ...
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    1 hr and 21 mins
  • Ich adaptiere Neil Gaiman - keine positive Panik bitte, es geht um ein Rezept für Porridge
    Jan 10 2022
    Ich adaptiere Neil Gaiman – keine positive Panik bitte, es geht um ein Rezept für Porridge Und Porridge ist nicht der Titel eines Romans, Comics, Kinderbuchs, Hörspiels oder Theaterstücks von Neil Gaiman, sonderen einfach ein Gericht. Ja, in dem den sehr kuriosen Meinungskomplex aus „Hipstername für Haferschleim“ und „völlig überhypt“ hat sich mittlerweile jeder restlos verortet aber am Ende des Tages handelt sich um Essen und Essen ist erstmal was schönes. Zu meiner Schulzeit habe ich fast jeden Morgen mit heißer Schokomilch, Rosinen und zarten Haferflocken begonnen um dann für einige Jahre gar nicht mehr an Hafer zu denken. Seit einiger Zeit genieße ich Haferschleim, -brei oder eben Porridge hingegen wieder sehr. Das geht zum Teil natürlich auch auf meine anglophilen Tendenzen zurück aber auch auf die Tatsache, dass es kaum ein so genügsames und flexibles Gericht wie Porridge gibt. Außerdem schmeckt er mir einfach. Sei es als schnelle Mahlzeit mit Milchpuler und heißem Wasser angerührt, selbst mit Milch (hier auch sehr schnell vergan mit Hafermilch, so logisch wie seltsam) über einen längeren Zeitraum köcheln gelassen oder in einem britischen Pub aus einem Topf gelöffelt, der dort den ganzen Tag vor sich hinblubbert – die Grundmasse ist geduldig, hat einen angenehmen Geschmack, sättigt und macht warm. Dazu natürlich Tee. Möglichst stark. Um die Dinge voranzubringen, stolperte ich vor einigen Jahren über ein kurzes Rezept, dass sich wie alle guten Rezepte auf essentielle Punkte konzentrierte, präzise aber nicht wissenschaftlich ist. Es handelt sich schließlich ums Kochen und nicht um Atomphysik. Wie stolpert man über Rezepte? Offenbar ist mein Hang zur Unordnung noch nicht überall angekommen, wenn sich solche rhetorischen Fragen zur Textflussunterstützung immer noch in meine eigenen Texte einschleichen, naja, sei es drum. In meinem Kosmos stolpert man über ein Rezept, wenn es von Neil Gaiman gepostet wird und in einer sehr uncharakteristischen Art als das „weltbeste Porridge-Rezept“ beschrieben wird. Eine starke Ansage aber, wie ich nach den ersten beiden Experimente herausgefunden habe: es ist mindestens extrem gut und bis ich ein besseres finde, stimme ich Mr. Gaiman widerspruchslos zu. Da ich seit nunmehr zwei Jahren meinen Geburtstag damit beginne, dieses Rezept nachzukochen und sich für den deutschen Supermarktkunden durchaus Probleme bei diesem britischen Rezept ergeben können, ergreife ich die Gelegenheit beim Schopf und übersetze und adaptiere Neil Gaiman. Rechtlich bin ich damit mutmaßlich auf dünnem Eis aber mittels eines essayartigem Stils, der auch Suchmaschinen feuchte Träume bereitet, erfüllen wir hier hoffentlich eine Schöpfunghöhe (nicht zu verwechseln mit Qualität), die das alles rechtfertig und ja, ich weiß, dass ich übertreibe und nicht zum Punkt komme aber genau das ist ja der Punkt dieses Abschnittes. Ein wichtiger Hinweis noch: Die Fotos sind nicht idealtypisch zu verstehen, weder bilden sie präzise ab, wie das Gericht aussehen soll, noch sind sie eine persönliche Empfehlung. Abseits von „flüssig“ und „verbrannt“ entscheidet am Ende Euer Gaumen, was die richtige Konsistenz ist. Ich habe nur ein paar Fotos machen wollen um völlig normale Zwischenschritte zu zeigen, im Endfoto sieht man den Porridge ja nicht mal mehr wegen der Extrazutaten. Ich denke, dass wir am Ende des Tages alle wissen, wie ein Brei aussieht. Wenn er Euch am Ende zu dick ist, Wasser dazu und gründlich umrühren. Kommen wir zunächst zu den wichtigsten Dingen, den Zutaten. Neben Wasser, Meersalz und Butter nennt Gaiman zwei Sorten von Hafer: „Normal rolled oats (not instant oats), and also steel-cut oats“. Er selbst verlinkt eine seher hilfreiche Unterscheidung verschiedener Hafersorten, die es uns ermöglicht herauszufinden, was unseren beiden typischen Haferarten nahekommt: Rolled Oats sind mutmaßlich „kernige“ Haferflocken, während unsere „zarten“ Haferflocken eher Quick Oats nahe kommen. Die verschiedenen Sorten unterscheiden sich in der Hauptsache darin, wie klein und fein sie geschnitten wurden, die „Instant Oats“ sind teilweise sogar vorgekocht, was in unseren Regalen mutmaßlich nur in vorgepackten Gerichten, die man mit heißem Wasser aufgießt, vorkommt. „Instant Oats“ spielen hier ohnehin keine Rolle, „Steel Cut Oats“ hingegen sind essentiell. Diese kriegt man in Deutschland eher…gar nicht oder muss sie importieren. Das ist allerdings Quatsch und rausgeschmissenes Geld. Die offensichtlichste Lösung findet sich in ganzem Hafer, den man entweder mit einem Mixer, einem Küchen- oder Wiegemesser kleiner aber nicht zu fein schneidet. Das Ergebnis sollten mehrheitlich ungefähr gedrittelte Haferkörner sein, das eine oder andere ganze Korn ist nicht schlimm, es geht ja genau darum, diesem Porridge eine etwas körnigere Textur zu verleihen. Ich habe alle drei Methoden ausprobiert und bin mit dem Wiegemesser am...
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    20 mins
  • "Black Widow" - Das Fortsetzungsprequel
    Jul 8 2021
    Eigentlich muss man niemanden daran erinnern aber falls dieser Text in ferner Zukunft gelesen wird, fassen wir die Umstände grob zusammen: Black Widow, der neueste Film des Marvel Cinematic Universe sollte ursprünglich im Mai 2020 erscheinen. Als Reaktion auf eine globale Gesundheitskriese, ausgelöst durch das Beta-Coronavirus SARS-CoV-2 mussten weltweit auch die Kinosäle schließen. Wie wenig Menschen mit unangenehmen Situationen und Konsequenzen umgehen können, zeigt sich an den gesellschaftlichen, persönlichen und globaen Clusterfucks, die seitdem über uns hereingeprasselt sind. Grüße an die Zukunft und zurück zur Popkultur. Dass es drei Veröffentlichungstermine gebraucht hat, bis Black Widow es in die, mittlerweile wieder geöffneten, Kinos geschafft hat, dass er einen Tag später im VIP-Zugang (für 21,99 Euro) via Disney+ verfügbar sein wird, zeigt wie die Pandemie auch die Pläne der wohl erfolgreichsten Blockbusterschmiede durcheinander gewirbelt hat. Das ist nicht nur wirtschaftlich relevant, sondern auch für die Zuschauerperspektive: von 2013 bis 2016 gab es jedes Jahr zwei, von 2017 bis 2019 drei MCU-Filme pro Jahr. Seit Spider-Man: Far From Home lag das MCU im Kino still. (Weil das Kino still lag.) Für Marvel und die Fans war es ein großes Glück, dass man ohnehin mehrere MCU-Serien für den hauseigenen Streaming-Dienst Disney+ in der Pipeline hatte, wo man den Bedarf an Neuem befriedigen konnte. Doch so innovativ Wandavision und Loki sind und so smart erzählt wie The Falcon and the Winter Soldier war: Trotz hohen Produktionswerten und Kinooptik liegen zwischen Wohnzimmer und Kinosaal noch Meilen. Für ein Publikum, das über ein Jahr keine Filme mehr auf der großen Leinwand sehen durfte, ist Black Widow nun tatsächlich genau das richtige: Action und Set-Pieces die sich im kleinen Bild kaum richtig entfalten können, ein Fest für Augen und Ohren. Inhaltlich funktioniert der Spagat zwischen eigenständiger Geschichte und Anschluss an das große MCU gerade gut genug um auch Zuschauer mit Wissenslücken nicht zu verwirren – tatsächlich könnte man Black Widow sogar ohne Vorwissen schauen. Falls der letzte gesehene Marvelfilm Captain America: Civil War gewesen ist, mag man sich sogar komplett zuhause fühlen, denn Black Widow spielt zeitlich direkt danach. „The key word in back story is back“ schreibt Stephen King in On Writing: A Memoir of the Craft und das mag für Filme vielleicht sogar noch mehr gelten als für Romane. Dennoch war es mehr als überfällig, dass Natasha Romanoff aka Black Widow ihren ersten (und mutmaßlich letzten) Solofilm bekommt. Als Mitglied der ursprünglichen MCU-Avengers und der bekanntesten Spionin direkt neben Spymaster Nick Fury war ihre Hintergrundgeschichte passenderweise ein kleines Mysterium, das nur über kurze Rückblenden und Anspielungen in den Dialogen vermittelt wurde (und teilweise auf harsche Kritik stoß). Doch das Abarbeiten der Hintergrundgeschichte ist nur eine der Aufgaben, die Black Widow elegant und unterhaltsam bewältigt: Auch wenn man keine tiefenpsychologischen Leistungen erwarten sollte, versteht man am Ende des Films sehr viel besser, wie die titelgebende Figur in ihrem Inneren tickt und wie sie zu ihren Mitmenschen steht. Die Anbindung an das restliche MCU gelingt so gut, dass man bei künftigen Rewatches Black Widow nahtlos zwischen Civil War und Infinity War anschauen kann – hier haben die Macher im Großen und im Kleinen ein erschreckend gutes Gespür dafür bewiesen, was dem Zuschauer ein Gefühl von nativer Zusammengehörigkeit von Geschichten vermittelt: Plot, Worldbuilding, Schauspiel, Stimmung, Gaderobe und Makeup arbeiten zusammen und schaffen es, dass Black Widow weniger ein Prequel als eine verspätete Fortsetzung ist. Thematisch widmet sich der Film den Stichpunkten „Familie“ und „Emanzipation“. Der erste Themenkomplex bleibt dabei oberflächlich aber angenehm unkonventionell – wer hätte bei Natasha Romanoff auch mit einer generischen Kleinfamiliengeschichte ohne Haken gerechnet? – wird aber sehr offen und plakativ angesprochen. Dass es aber auch um die Emanzipation weiblicher Figuren geht, ist natürlich auch kein Fall für das Hermeneutisch Interpretatorische Einsatzkommando, wird aber immerhin nicht demonstrativ didaktisch durchdiskutiert, sondern ist – in jedem Wortsinne – starker Teil von Handlung und Subtext. Die schauspielerische Leistung des Casts nicht zu loben wäre sicherlich ein Fehler. Scarlett Johanson ist selbst so bekannt und kennt ihre Figur mittlerweile so gut, dass es schwer fällt noch von ihrer Leistung überrascht zu sein. Dennoch ist es spannend zu sehen, wie sie emotionale Noten umsetzt, die wir von der spionierenden Assasine noch nicht gesehen haben. Florence Pugh wird zurecht für ihre Leistung mit viel Lob überschüttet, Rachel Weisz spielt sich routiniert durch den Film, David Harbour liefert uns die bärig sympathische Figur, die wir von ihm erwartet ...
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  • Das Tee-Paket
    Jun 27 2021
    Es ist schon wieder ein bisschen her, dass ich hier über Tee geschrieben habe aber das soll natürlich kein Dauerzustand sein. Vor Kurzem habe ich auf Twitter eine spontane Idee gehabt, die -- für mich überraschend -- auf nahezu ausnahmslos positive Resonanz gestoßen ist. Daher kann man ab sofort unter der Angabe "Das Teepaket von Dominik Hammes" oder "Die Drei Tees, die Dominik Hammes empfiehlt" oder das "Hammes Teepaket" etc. pp. drei von mir favorisierte Tees bei meinem Stammteehändler bestellen. Das ist mir insofern unangenehm, weil ich die Tees ja nicht selbst herstelle und meinen Namen ungern so weit nach vorne schiebe. Da es aber für viele von Euch den Bestellprozess erleichtert, haben Herr Stricker und ich uns darauf geeinigt, das anzubieten. Der Mehraufwand für ihn ist ja nicht groß, ich verdiene dabei übrigens nichts, weil ich das auch gar nicht will (wenn Ihr jetzt den Laden leer kauft, reden wir da vielleicht noch mal drüber aber das hier ist einfach eine kleine Gratiswerbung, wie Ihr wisst, 8hat die Pandemie für viele im Einzelhandel Umsatzeinbußen zufolge gehabt). Im Folgenden gibt es alle Infos zum Bestellvorgang und ein paar Worte von mir zu den Tees. Falls Ihr mir komplett vertraut und einfach losbestellen wollt, schreibt Ihr einfach eine Email an bestellungen.teestricker@gmail.com gebt an, wie viel Gramm der drei Tees Ihr haben wollt. Dabei habt Ihr natürlich alle Freiheit dieser Welt und könnt einfach "von allem 50g, 100g, 250g" oder sogar mehr bestellen oder für jeden Tee unterschiedliche Mengen anfordern. Dann braucht Herr Stricker natürlich noch Eure physische Adresse und das wars auch schon. Bezahlt wird auf Rechnung (liegt der Bestellung bei) und ab 30€ kostet der Versand auch nichts mehr. Onto the teas. Wichtig: Ich habe mich nach langem hin und her entschieden, einfach meine drei am häufigsten bestellten Tees in das Paket zu tun. Das bedeutet: Es sind ausnahmslos schwarze Tees, falls Ihr die also nicht so sehr mögt, müsst Ihr warten, bis die liebe Oddnina ihr Paket ankündigt (ja, wird es geben!). Tee #1: Halmari (GTGFOP 1) - ein Assam der für meinen Gaumen den präzisen Sweetspot zwischen aromatisch und "Tritt in den Hintern" schafft. Sprich: Ähnlich wie bei starken Kaffees kann man hier nicht rumdiskutieren worum es sich handelt. Der Halmari ist ein malziger Assam, der sich hervorragend zum Wachwerden eignet. Ich trinke ihn pur aber wie alle nicht aromatisierten, kräftigen Schwarztees, bieten sich Milch und Zuckerarten an um den Geschmack zu ergänzen. (Kleiner Hinweis für die, die nicht genau wissen, in welche Richtung ein Assam geschmacklich geht: English Breakfast Teas und auch Osftriesentees haben oft einen hohen Assam-Anteil, bestehen aber meist aus Mischungen verschiedener Tees mit kleineren Blättern als der Halmari). Für einen derartig hochwertigen Tee, finde ich den Halmari erschwinglich, muss aber auch sagen, dass ich im höheren Preissegment einfach noch nichts geschmeckt habe, was den Aufpreis wert ist. Hoffen wir, dass mein Gaumen weiterhin so unempfindlich ist. Tee #2: Duke of Grey (bio) - Eine Earl-Grey-Variante von Ronnefeldt - auf Assam Basis. Damit kombiniert dieser Tee zwei meiner liebsten Teevariante: Die Frische der Bergamotte (in diesem Fall ohne Aromastoffe sondern mit echtem Bergamotteöl) trifft auf den kräftigen Abgang eines Assam und damit haben wir auch direkt die Antwort auf die Frage, was denn mein liebster Earl Grey sei. Hierbei handelt es sich natürlich um eine Mischung, derartige Tees müssen ja den Marktgesetzen folgen und immer gleich schmecken, was man bei Naturprodukten nur erreichen kann, wenn ein Profi den Ziel-Geschmack durch das Mischen und Abschmecken unterschiedlicher Tees nach jeder Ernte neu erzeugt. Tee #3: Lapsang (bio) -  Lapsang-Tees sind eine gänzlich andere Schwarzteeerfahrung. Die Teeblätter werden nach der Ernte intensiv geräuchert, was sich in der Tasse auch als dominantes Aroma niederschlägt. Die Wirkung des Geruchs und des Geschmackts ist individuelle sehr unterschiedlich: Die einen denken beim Geruch an Fisch, die anderen an Speck oder Wurst - typischerweise geräucherte Lebensmittel. (Was einem mal wieder verrät, dass viele Lebensmittel gar nicht so schmecken, wie wir denken, sondern einfach Aromen und Salz gut annehmen und mit ihrem Fett sehr gut an unsere Geschmacksnerven verkaufen können.) Bei mir weckt es Erinnerungen an Lagerfeuer und Gemütlichkeit. Lapsang ist pures Wohlbefinden, selten bitter und - so ein altes Interview mit Patrick Stewart - wäre beinahe der Lieblingstee von Captain Jean-Luc Picard geworden. Wunderbar. Das ist es also, das (Schwarztee-)Paket, das ihr ab sofort bei Tee Stricker bestellen könnt. Natürlich ist es gerade ein wenig warm für Heißgetränke (ja...ja... in vielen Kulturen trinkt man sie gerade dann, ich weiß) als weitere Option daher ein kurzer Tipp und ein Heinweis: Ein Grüntee, den ich sehr gerne kalt aufgieße: Shincha Wakana (Kyushu, bio):...
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    18 mins
  • "Loki" - Burdened with Glorious Exposition
    Jun 8 2021
    Hätte es Disney+ schon 2014 gegeben, wäre Loki vermutlich die erste Serie gewesen, die man an den Start geschickt hätte, um das Marvel Cinematic Universe in TV-Form kanonisch weiterzuerzählen. Dank der magnetischen Ausstrahlung von Tom Hiddleston hatte sich das asgardische Adelsadoptivkind Loki so sehr in die Herzen der Fans geschlichen, dass er für viele das Beste an den Thor-Filmen war - bis Taika Waititi im dritten Soloabenteuer des Hammer schwingenden Helden kreativ frei drehte und dem gesamten MCU eine Frischzellenkur verpasste. Doch auch hier war Loki ein wichtiger und spannender Teil des Films. Das ungleiche Brüdergespann raufte sich endlich zusammen ohne dabei ihre Charaktereigenschaften zu verlieren. Für einen kurzen aber wunderbaren Moment wurden die Zuschauer Zeugen von Thor und Loki als Duo mit Buddycop-Dynamik. Mit dem Ende von Ragnarök war allerdings auch die Figur Loki nahezu auserzählt, was im Anfang von "Avengers: Infinity War" zusätzlich unterstrichen wurde. Doch jetzt ist er zurück. Allerdings nicht der erwachsenere, geläuterte Loki. Sondern der machthungrige Bad Boy "Burdended with glorious purpose" Loki. Ich durfte zwei Folgen vorab sehen und nach dem Klick gehts weiter. Es gibt eine Redensart, bestehend aus einem einzigen Wort und wenn man sie benutzt, muss man eigentlich die Hände in die Luft heben und die Finger leicht schütteln. Sie lautet: "Comics!" "Comics!" wird immer dann benutzt, wenn eine Comic-Adaption erzählerische Eskapaden aufweist, für die das Ursprungsmedium, insbesondere im Superheldengenre, bekannt ist. Insbesondere dann, wenn man sich entweder aus einer selbst geschaffenen Plotsackgasse mit genretypischen Plotdevices heraussprengt: "Time Travel!" (insert Professor Hulk-GIF here), Klone, alternative Realitäten, MacGuffins die plötzlich doch die Story beeinflussen und womöglich die empfundene Glaubwürdigkeit der Geschichte aufs Spiel setzen, womit man immer auch einen Teil des Publikums verlieren könnte. Natürlich ist das Publikum von Filmen, in denen Supersoldaten, gammaverstrahlte Wutmonster, Alien-Götter, Tech-Genies in Kampfanzügen und Spione nebeneinander kämpfen sehr tolerant aber man muss nicht mehr als einen "Resident Evil"-Film gesehen haben, um die Risiken narrativer Narretei dieses Stils zu kennen. Gleichzeitig gehört es aber auch zum Spaß dazu. "Comics!" funktioniert für Comic-Adationen ein bisschen wie Salz im Rahmen einer ausgeglichenen Ernährung. Als Produktionshaus einiger der erfolgreichsten Filme aller Zeiten ist Marvel klar, dass sie nicht ausschließlich Serien produzieren dürfen, die nur für ihre Hardcorefans funktionieren. Insofern war es eine überraschende aber beeindruckende Entscheidung mit Wandavision den Einstand bei Disney+ zu feiern - einem Liebesbrief an das Medium Fernsehen aber auch einer Produktion, die für viele kryptisch und nur schwer nachvollziehbar war. Jedenfalls bis circa zur Hälfte der Staffel. Die erste Folge von Loki wirkt redlich bemüht ihre vielen Aufgaben unter einen Hut zu bringen. "Aber was sollen die denn sein, außer unterhalten?" gute Frage, Ted. Schauen wir mal: Wie jede Serie, muss auch "Loki" seine Zuschauer:innen "abholen". Diese furchtbare Regionalberichterstattungsphrase beschreibt immer noch am besten, was es bedeutet, eine Verbindung zum Publikum aufzubauen. Niemand kann mit Sicherheit sagen, welche Vorkenntnisse über das MCU, Genrekonventionen oder die Figur Loki beim Publikum vorliegen. Darüber hinaus: wie viel Wille, Kompetenz und Kapazität besteht überhaupt mitzudenken? Hier nur eine Auswahl an "dummen Fragen", die man beantworten muss, wenn man "Loki" schreibt: "Hä, der ist doch tot?" "Hä, wie ist das jetzt mit den Zeitreisen?" "Hä, wieso benimmt der sich wie vor 9 Jahren?" "Hä, ist jetzt alles anders?" Und ja, es ist völlig in Ordnung, wenn man diese Fragen stellt. Man kann von uns nicht erwarten, immer alle diese Entwicklungen auf dem Schirm zu haben. Zudem sind wir es aus dem Alltag nicht gerade gewohnt, mit identischen Doppelgängern klarzukommen, die nicht zu den emotionalen Erinnerungen passen, die wir mit ihrer anderen Version verbinden. Agent Exposition Loki beginnt dort, wo wir diesen Loki zuletzt gesehen haben: In der abweichenden Zeitlinie, die entstand als er den Tesseract in Infinity War in seine Finger bekam und ihn benutzte, um sich aus der Gefangenschaft der Avengers wegzuteleportieren. Damit gerät er in das Visier der Time Variant Authority, kurz TVA. Diese wurde von den Time Keepers erschaffen, um die "Sacred Timeline" zu sichern, jegliche davon abweichende Varianten werden von deren Agenten und Analysten aufgespürt und in die Zentrale der TVA gebracht und dort... nun, in der Regel einfach aus der Realität "entfernt". Falls das zu kompliziert war: gar kein Problem, das wird in den ersten Folgen ungefähr drei mal erklärt. Zweimal der Hauptfigur und dann noch mal von der Hauptfigur selbst, um zu zeigen, dass Loki es verstanden hat. ...
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    15 mins
  • Playlist: Socially Distant Dance Party for Introverts who have the same taste in music as me - so basically, just myself.
    Apr 1 2020
    Playlist: Socially Distant Dance Party for Introverts who have the same taste in music as me - so basically, just myself.
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  • Teetrinken und mehr in Zeiten von #WirBleibenZuhause
    Mar 21 2020
    Die Pandemie ist da. Ein paar Gedanken zum Leben zuhause und der Frage, wie und wo man jetzt seinen Tee kaufen kann. Bleibt zuhause wenn Ihr könnt, wascht Eure Hände und bleibt gesund.
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    26 mins
  • "Star Trek: Picard" - Eine Watchlist und eine Kurzbesprechung der ersten Folge
    Jan 25 2020
    Die Audiofassung der Besprechung der ersten Folge von "Star Trek: Picard" und ein kleiner Watchguide für TNG und Co. Die Liste lässt sich natürlich viel besser aus netassetee.de in Schriftform nachvollziehen.
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    59 mins