Episodios

  • 21: Wölfe aus der Sicht eines Schäfers
    Jul 12 2024
    Wie kommen die Schäfer eigentlich mit dem Wolf klar? Alles, was man so hört, klingt eher nicht nach friedlicher Koexistenz, sondern nach ganz viel "geht nicht, wollen wir nicht, haben wir früher auch nicht so gemacht, sind wir dagegen". Tatsächlich ist die Ablehnung des Wolfes in Hobbyschäferkreisen weit verbreitet. Ein Großteil vor allem der Berufsschäfer, von denen man leider wenig hört, hat längst aber einen Weg gefunden, sich mit der Rückkehr der Prädatoren zu arrangieren. Konsequenter Herdenschutz ist nicht nur wissenschaftlicher Konsens, sondern auch umsetzbar und damit alltagstauglich auf dem Weg zu einem friedlichen Miteinander mit dem Wolf. Es wurde Zeit, dass ein Schäfer im Podcast zu Wort kommt. In dieser Folge begrüßen Sabine und Matthias Thomas Rebre, der in der niedersächsischen Göhrde, inmitten mehrerer Wolfsterritorien, mit 500 Heidschnucken und Ziegen im Einklang mit der Natur wirtschaftet und seine Schäferei betreibt. Er hat keine Herdenschutzhunde und schützt seine Tiere ausschließlich mit Strom. Rebre hat einen riesigen Mehraufwand durch den Wolf und schimpft manchmal auch über ihn. Alles in allem sieht er den Wolf aber positiv und hat Respekt, wie er sich als Art wieder durchsetzt. Der Erfolg gibt im Recht. 39 Nutztierübergriffe hat es im Gebiet um die Göhrde herum gegeben – bei Thomas Rebre nur drei in zehn Jahren. „Wenn du willst, dann geht es“, und „Wolfsabschüsse bringen gar nichts", weiß der Wanderschäfer. Die Wölfe hier kennen seine Schafe und wissen, dass sie maximal geschützt sind. Rebre geht mit gutem Beispiel voran. Viele weitere werden ihm hoffentlich bald folgen.
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    45 m
  • 20: Der Wolf in der Politik : Emotionen vs. Fakten
    Jul 4 2024
    Die Empörung über die Aussagen von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir zum Thema Wolf ist groß und ruft Sabine & Matthias auf den Plan, einiges zu dem fragwürdigen Auftritt des Politikers klarzustellen. So hatte Özdemir angekündigt, er werde sich der Absenkung des Schutzstatus der europäischen Wölfe nicht in den Weg stellen. »Der Wolf hat in der Landwirtschaft nichts verloren«, sagte der Minister. Und: Weidetiere müssten Sicherheit vor dem Wolf haben. Er könne sich nicht vorstellen, wie ein Wolfsschutz mit Zäunen auf Almen oder an Deichen funktionieren solle. Der 2. Vorsitzende vom Freundeskreis freilebender Wölfe e.V., Thomas Mitschke, ist wieder zu Gast. Der Experte für Wolfspolitik kommentiert die Aussagen und kritisiert Özdemirs "Inkompetenz und Populismus". Es ist wieder mal Zeit für Haltung. Und gute Argumente. Let`s go!
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    23 m
  • 19: Über die Wölfin GW403f, Deiche und illegale Wolfstötungen
    Jun 28 2024
    Mit seinen knapp 500 Mitgliedern ist der Freundeskreis einer der kleineren Verbände, die sich aktiv für den Wolf einsetzen. Wenn es aber um das Durchsetzen von Recht und Gesetz geht, hat er die Nase vorn und leistet wertvolle Arbeit zum Beispiel in Sachen Eilverfahren. Bis jetzt hat der Verein nur Siege zu verbuchen. Aktuell, zum Zeitpunkt der Aufnahme dieser Folge am 16. Juni 2024, stand eine Entscheidung vom Landgericht Stade noch aus. Sabine und Matthias sprechen mit Thomas Mitschke detailliert über den Fall der Jungwölfin im Landkreis Stade, die nicht nur mit zwei Übergriffen auf ungeschützte Weidetiere aufgefallen ist. Des Weiteren wird über den Herdenschutz auf Deichen gesprochen und wie dieser verbessert werden kann. Thomas betont, dass Deiche gut geschützt werden können und dass es Beispiele dafür gibt, dass es auch ohne Schafe funktioniert. Für den erfahrenen Naturschützer ist klar, dass die Deichschutzmaßnahmen in Niedersachsen gnadenlos hinterherhinken. Er macht politische Interessen dafür verantwortlich. Matthias und Thomas kennen persönlich Schäfer, die erfolgreich Herdenschutz betreiben und mit dem Wolf im Einklang leben. Damit sind sie absolute Vorbilder, obwohl auch sie mit den finanziellen Herausforderungen der Schäfereien zu kämpfen haben. Zum Schluss geht es um ein Thema, das für die Podcaster nur schwer zu ertragen ist: Illegale Tötungen von Wölfen. Wilderei ist leider aktueller denn je, die Aufklärungsrate aber gleich Null. Es wird betont, wie wichtig es ist, solche Vorfälle zu melden. Das Projekt wildLIFEcrime hat es sich zum Ziel gesetzt, die Wilderei europaweit zu bekämpfen. Fazit: Der Freundeskreis freilebender Wölfe e.V. leistet wertvolle Arbeit nicht nur mit Aufklärung, Information und Wolfspolitik. Er hilft auch aktiv vor Ort bei den Weidetierhaltern. "Jetzt Mitglied werden", wünschen sich Sabine und Matthias und sind schon vor einiger Zeit mit gutem Beispiel voran gegangen.
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    1 h y 9 m
  • 18: Der Wolf aus der Sicht der Pathologin
    Jun 21 2024
    Stirbt irgendwo in Deutschland ein Wolf, landet er in Berlin Friedrichsfelde auf dem Seziertisch. Egal ob überfahren, erschossen oder auf natürliche Weise ums Leben gekommen: Sein letzter Weg führt zu Dr. Claudia Szentiks ins Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung. Dort sucht die Pathologin nach der genauen Todesursache. Fast 1000 Wölfe hatte sie schon auf dem Tisch (Stand 5.6.24). Tendenz steigend, nicht nur weil die Population wächst. Tatsächlich ist der Mensch für den Wolf sehr gefährlich. Über seine Rückkehr freut die Wissenschaftlerin sich sehr. Die Beutegreifer spielen nämlich eine wichtige Rolle in einer intakten Natur. Wozu für sie auch Wisent und Bär gehören. Für diese Folge hat sich die Fachtierärztin viel Zeit genommen, um mit Matthias und Sabine über ihre Erfahrungen im Sektionssaal, menschliche Abgründe, Respekt zu Natur und Tieren und ihre Kindheit auf dem Lande zu sprechen. Die Tierpathologin fordert ein gesellschaftliches Umdenken in Sachen Fleischkonsum und wünscht sich mehr Wertschätzung für die Weidetierhalter. Kriegen Wölfe die gleichen Krankheiten wie Hunde? Wie kommen die wilden Wölfe mit der Räude klar? Ist in der Metropole Berlin schonmal ein Wolf nachgewiesen worden? Wie läuft so eine Obduktion genau ab? Antworten auf diese und viele weitere spannende Fragen erwarten euch in diesen knapp 40 Minuten Wolfspodcast.
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    43 m
  • 17: Der Wolf in den Medien
    Jun 14 2024
    Lokalredaktionen berichten gerne über Wölfe. Das Thema polarisiert stark. Ihnen ist die Aufmerksamkeit von Gegnern und Befürwortern plus der unentschlossenen Mitte daher gewiss. Wolfssichtungen und Risse sind hier ein ideales Thema. Die „AG NABUs im Wolfsterritorium Schermbeck“ ist eine Arbeitsgemeinschaft der NABU-Organisationen aus Borken, Bottrop und Wesel. Zwei Jahre lang haben die Naturschützer die Pressearbeit im Territorium unter die Lupe genommen. Wie sieht`s in Sachen Wolf mit den journalistischen Standarts aus? Ist die Berichterstattung so ausgewogen wie sie sein sollte? Sind die Formulierungen neutral? Und kommen eigentlich alle Parteien zu Wort? Leider nein! Unzutreffende Behauptungen wie „Wölfe verlieren zunehmend die Scheu“ und „Wölfe springen über jeden Zaun“ oder „Weidtierhalter gibt auf“ schwingen zwischen den Zeilen mit oder werden ohne jedes Hinterfragen im Klartext formuliert. Die Darstellung von relativierenden Fakten wie „Wölfe fliehen nicht panisch, sondern ziehen sich eher langsam zurück“ – dafür gibt es biologische Gründe – werden nicht gegeben. Und kaum ein Journalist schreibt über die Qualität des Herdenschutzes. Wölfe springen in der Regel selten über Zäune, sondern graben sich unten durch. Das lässt sich durch vernünftige Zäune mit entsprechender Bauweise in den meisten Fällen verhindern. Und Weidetierhalter geben ihre Tiere meistens ab, weil es aus vielen Gründen schwierig ist, beispielsweise von der Schäferei zu leben. Der Wolf ist nur ein Grund von vielen. Die durch ihn verursachten Schäden werden durch staatliche Entschädigungen ausgeglichen. Aber alles das schreiben die „flotten Federn“ eben nicht. Ist zu komplex, macht zu viel Mühe. Headlines wie „Wolfsmassaker im Streichelzoo“ verkaufen sich eben besser. Sabine und Matthias haben sich für diese Folge mit dem Kreisvorsitzenden vom NABU Borken, Martin Frenk, verabredet. Eine Bestandsaufnahme, aber auch Tipps, wie es besser laufen kann, und was man als Leser solcher Meldungen tun kann.
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    1 h y 4 m
  • 16: Ehrenamt Wolfsberater
    Jun 7 2024
    Kenny Kenner ist seit 2009 Wolfsberater im niedersächsischen Wendland. Fasziniert von den wilden Wölfen und ihrer Rückkehr ist er aber schon seit mehr als 20 Jahren. Die gesellschaftlichen Konflikte hat er sehr früh kommen sehen. So entschloss er sich, mehr und intensiver über Wölfe und deren Verhalten zu erfahren, um sie besser schützen zu können. Heute fahndet Kenny Kenner als Wolfsberater in der Göhrde nach frischer Losung, mit denen Wölfe ihr Revier markieren, sammelt sie ein und schickt sie zur genetischen Untersuchung an das LUPUS Institut für Wolfsmonitoring und -forschung. Das Monitoring und ist eine der Aufgaben eines Wolfsberaters. Öffentlichkeitsarbeit & Herdenschutzberatung gehören auch dazu. Der erfahrene Wolfsfreund wirbt für ein Miteinander von Schaf- und Viehlandwirten, Jägern, Förstern und Anwohnern. Und für konsequenten Herdenschutz, ohne den es nicht funktioniert. In seinem bekannten Hotel Kenners Landlust bietet er geführte Touren und Wanderungen zum Thema Wolf an. Für 2025 plant der Publizist und gelernte Dokumentarfilmer einen Film über seine Wölfe. Sechs Jahre hat er sie mit der Kamera in ihrer natürlichen Umgebung begleitet. Das Rudel erzählt seine ganz eigenen Geschichten und gewährt Einblicke, die es so nicht oft gibt. Prädikat spannend, finden Matthias und Sabine und freuen sich jetzt schon auf die Premiere im kommenden Jahr. Diese gut 56 Minuten hier gehören aber erstmal Kenny und seinem Leben wie in einem Abenteueroman.
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    56 m
  • 15: Freiwilligeneinsätze im Herdenschutz: WikiWolves
    May 31 2024
    Ohne lückenlosen Herdenschutz, also geeignete, intakte Zäune und Herdenschutzhunde, wird das Zusammenleben mit dem Wolf nicht funktionieren. Dass viele Weidetierhalter dabei aber an ihre Grenzen kommen, war nur eine Frage der Zeit. WikiWolves ist eine Plattform für die, die Unterstützung im Herdenschutz benötigen, und für die, die helfen möchten. Matthias und Sabine haben in dieser Folge Steffi Sakowitz, WikiWolves Ansprechpartnerin für Nordrhein-Westfalen (Niederrhein), zu Gast. Sie stellt die Initiative vor, berichtet über spannende Einsätze und lädt ein, aktiv mitzumachen.
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    26 m
  • 14: Der Wolf und die Biodiversität
    May 24 2024
    Unbestritten: Im Gleichgewicht der Natur und für die Gesundheit unserer Ökosysteme spielt der Wolf eine wichtige Rolle. Aber wie wirkt sich seine Anwesenheit auf die Biodiversität aus? Inmitten der von Menschen gestalteten Kulturlandschaften. Welche Auswirkungen haben die Agrar- und Holzwirtschaft, die Schafhaltung und andere Formen der Weidenutzung? Matthias und Sabine haben Guido Meyer eingeladen. Auf www.naturdigital.online berichtet er sehr erfolgreich und regelmäßig über seine Erlebnisse und Beobachtungen in der Natur und erklärt die komplexen Zusammenhänge wissenschaftlich fundiert. Bekannt geworden ist der Hannoveraner mit seinen atemberaubenden Fotos heimischer Wildtiere, mit denen er die Natur in unsere Wohnzimmer bringen will. Politisch nicht immer bequem, tritt Guido Meyer auch in dieser Podcast-Folge mit einer klaren Forderung an: Biodiversität fördern, die EU-Biodiversitätsstrategie in der Erstversion einhalten und der Natur endlich mehr Raum geben. Fakt ist: Wir stehen vor großen Herausforderungen. Wie wir sie meistern könnten, wenn wir wollten, erfahrt ihr in dieser Folge.
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    56 m