LandAussichten

De: Andreas Hermes Akademie
  • Resumen

  • Unsere Abteilung Entwicklung ländlicher Räume steigt jetzt auch mit der Reihe „LandAussichten“ in den AHA-Podcast ein. Wir werfen einen genauen Blick auf die vielfältigen Themen und Fragestellungen, die die ländlichen Räume in Deutschland beschäftigen. Ehrenamt, Landnutzung, Zukunftsbilder oder neue Narrative – gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus den ländlichen Räumen werden diese und weitere Bereiche genauer unter die Lupe genommen.

    Einmal im Monat ist eine neue Folge auf allen gängigen Plattformen zu hören (z. B. Apple Podcasts, Spotify sowie auf unserem YouTube-Kanal).

    Andreas Hermes Akademie (AHA) im Bildungswerk der Deutschen Landwirtschaft e.V.
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Episodios
  • #26 - Geschlechtersensible Raumplanung mit Dr.in Melanie Rühmling und Jutta Kuhles
    Aug 13 2024

    Frauen stellen sich in Hinblick auf ihre Wohnortswahl im Vergleich zu Männern andere oder zusätzliche Fragen. Diese reichen von „Wo fühle ich mich als Frau wohl und sicher?“ über „Wo gibt es für mich interessante Arbeits-, Ausbildungs- und Freizeitangebote?“ bis zu „Wo fühle ich mich als Frau gesehen und gehört?“. In den 2000er- und 2010er-Jahren hat dies zu einem signifikanten Männerüberschuss in den jüngeren Generationen in den Ländlichen Räumen, insbesondere Ostdeutschlands, geführt (https://www.bib.bund.de/Publikation/2012/Wenige-junge-Frauen-im-laendlichen-Raum-Ursachen-und-Folgen-der-selektiven-Abwanderung-in-Ostdeutschland.html?nn=1219558). In unserer aktuellen Folge LandAussichten sprachen wir mit Jutta Kuhles, Präsidentin des Rheinischen LandFrauenverbandes sowie dlv-Präsidiumsmitglied (https://www.rheinische-landfrauen.de/unser-landesverband/unser-praesidium), und Dr. Melanie Rühmling, Soziologin am Rostocker Institut für Sozialforschung und gesellschaftliche Praxis e.V. (https://rostocker-institut.org/melanie-ruehmling/), zur geschlechtersensiblen Raumplanung in Ländlichen Räumen.

    Die drei wichtigsten Ansatzpunkte der geschlechtersensiblen Raumplanung sind laut Melanie Rühmling Erwerbsarbeit, Mobilität und öffentliche Partizipation (https://rostocker-institut.org/gender-planning/). Die drei Ebenen sind eng miteinander verzahnt und bedingen einander: Frauen können eher einer (vollen) Erwerbsarbeit nachgehen, wenn die Mobilität in der Region gesichert ist und zu pflegende Personen zum Beispiel mit dem ÖPNV selbstständig in das nächstgelegene Dienstleistungszentrum gelangen. Auch das Vorhandensein einer Breitbandanbindung ist für flexible Arbeitsplatz- und Arbeitszeitgestaltung und damit einem geschlechtergerechten Arbeitsmodell essenziell. Dies bestätigt auch Jutta Kuhles. Der LandFrauenverband engagiert sich dementsprechend für eine Ausweitung des New-Work-Modells in die Ländlichen Räume

    (https://www.landfrauen.info/fileadmin/Redaktion/fileadmin/Redaktion/PDF/Publikationen/Docs/Positionspapiere/2023_New_Work.pdf).

    Die Frage nach der öffentlichen Partizipation stellt sich als Schlüsselfunktion in der Entwicklung geschlechtergerechter Regionen heraus: Nur wenn Frauen andere Frauen in öffentlichen Rollen als Vorbilder sehen, werden sie selbst dazu animiert, sich zu engagieren und für die eigenen Belange einzusetzen. Dies erfordere ein Bewusstsein in kommunalen Verwaltungseinrichtigungen für die spezifischen Bedürfnisse von Frauen und anderen marginalisierten Gruppen und die Bereitwilligkeit, diese in der Planung über traditionelle Frauenthemen wie Spielplätze und Kita- Versorgung hinaus mit einzubeziehen. Als Modellbeispiel hat Jutta Kuhles dafür das „Aktionsprogramm Kommune - Frauen in die Politik!“ (https://www.frauen-in-die-politik.com/programm) mitgebracht, das zum Beispiel ein Mentoring-Programm beinhaltet, in dem erfahrene Frauen in der Politik mit politisch interessierten Frauen zusammengebracht werden (https://www.frauen-in-die-politik.com/mentoring).

    Melanie Rühmling und Jutta Kuhles enden die Folge mit dem Aufruf an alle Frauen in den Ländlichen Räumen, sich zu engagieren und sich selbst nicht als auf dem Land „Hinterbliebene“ und „Abgehängte“ zu sehen. „Nutzt das Potential der Vielen, schließt euch zusammen, werdet sichtbar.“ – Jutta Kuhles.
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    46 m
  • #25 - Sozialer Kitt – was hält unsere Gesellschaft zwischen Land und Stadt zusammen?
    Jul 9 2024

    Mit seinem Buch Stadt Land Frust vermisst der Politologe Lukas Haffert den Konflikt zwischen den angeblich abgehängten Land und den „abgehobenen“ Metropolen. Im Podcast diskutieren wir seine Thesen und auch durchaus kritisch, ob es diesen „sozialen Kitt“, der in Gefahr sein soll, überhaupt gibt.

    Interessanterweise ist der Eindruck eines sich vertiefenden Grabens zwischen Land und Stadt ein Generationenphänomen. Während jüngere Menschen (insbesondere jüngere Männer) eher dazu tendieren, diesen Wahrzunehmen, nehmen ihn ältere Menschen nicht so stark wahr. Das Gefühl von Zusammengehörigkeit wird dabei meist von erfahrenen Ungleichheiten in Frage gestellt. Hier spielen besonders ökonomische Unterschiede eine Rolle.

    Klar ist: Der geografische Kontext beeinflusst uns alle, egal ob auf dem Land oder in der Stadt lebend. Er beeinflusst welche Themen wir für wichtig erachten und damit auch unser Wahlverhalten.

    Strukturelle und kulturelle Polarisierung

    Es gibt Konfliktlinien zwischen Land und Stadt, die struktureller und kultureller Art sind, wie Einkommen, Infrastruktur, Wertvorstellungen oder Statusdenken. Die Betonung dieser Konfliktlinien weist großes Mobilisierungspotenzial auf und wird auch von Parteien und Medien genutzt. Strukturelle und kulturelle Polarisierungen greifen ineinander und verstärken sich ggf. noch. Dabei ist wichtig zu verstehen, dass die wachsende geografische Polarisierung gleichermaßen von Stadt und Land ausgehe, so Haffert. Dabei hängen Wahlentscheidungen erheblich mit der Frage nach einer Zugehörigkeit zusammen, danach mit was, welcher Gruppe oder auch welchem Ort man sich identifiziert. Ein geografisches Wir vs. die Anderen kann schnell konstruiert und zur politischen Mobilisierung genutzt werden. Heimatgefühle und -verbundenheit werden zur Mobilisierung von Wähler:innen genutzt.

    Poltische Repräsentanz

    Im Podcast haben wir auch viel über die politische Repräsentanz gesprochen. Was ist die tatsächliche, was die gefühlte Repräsentanz? Wird die politische Selbstwirksamkeit je nach geografischer Zugehörigkeit unterschiedlich wahrgenommen? Welche Rolle spielt der Metropolenfokus im Journalismus, was macht das Sterben der Lokalzeitungen mit dem empfundenen Debattenraum? Wo sind die Orte der Verständigung? – Freut euch auf eine spannende Podcastfolge!

    Übrigens:

    • Die zitierte Studie des Kieler Institut für Weltwirtschaft wird hier kurz dargestellt: https://www.andreas-hermes-akademie.de/artikel/schon-gewusst-dass-11/
    • Lukas Haffert präsentierte seine Thesen auch im Rahmen unserer Veranstaltung „Sozialer Kitt – was hält unsere Gesellschaft zwischen Land und Stadt zusammen?“ am 25 Juni 2024 in der Landesvertretung Brandenburg. Eine Zusammenfassung ist hier zu finden: https://www.andreas-hermes-akademie.de/artikel/sozialer-kitt-was-haelt-uns-als-gesellschaft-zwischen-land-und-stadt-zusammen-2/
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    34 m
  • #24 - Neue Wege gegen den innerstädtischen Leerstand ländlicher Kleinstädte mit Katrin Hitziggrad
    Jun 11 2024

    Überall in Deutschland machen sich in Kommunen Menschen auf den Weg, ihre Innenstädte wiederzubeleben und neue Entwicklungsimpulse zu setzen. Unser Gast in der heutigen Folge, Katrin Hitziggrad, begleitet Kommunen und Eigentümer:innen auf diesem Weg. Als gelernte Immobilienkauffrau und Expertin für Leerstandsentwicklung und Standort-/Immobilienmarketing kennt sie die gängigen Herausforderungen und bringt die nötigen Ideen, Visionen und Instrumente mit, Leerstand neu zu denken.

    Denn in vielen ländlichen Kleinstädten zeigt sich ein ähnliches Bild: immer mehr Drogerien, Metzgereien, Eisdielen und andere Ladenzeilen in Innenstädten stehen leer. Laut dem Immobilienverband Deutschland IVD lag die bundesweite Leerstandsquote im Einzelhandel 2021 bei 20 Prozent (https://t1p.de/u2dad). Besonders betroffen sind dabei auch Nebenlagen in Klein- und Mittelstädten, in denen der Anteil im Schnitt sogar bei 25 % lag (https://t1p.de/4sngv). Zu den Ursachen gehören neben der zunehmenden Bedeutung von Onlineshopping auch die Folgen der Covid-Pandemie, fehlende Nachfolger:innen und fehlendes Personal, das viele Läden vor Herausforderungen stellt.

    In unserer heutigen Folge ging es unter anderem um Katrin Hitziggrads jüngste Projekte, die FreiRaumStationen in Homberg (Efze) und Borken im Schwalm-Eder Kreis. Über eine digitale Plattform konnten hier verschiedene Leerstände mit Nutzungsformen gematcht und teils über Stipendien gefördert werden. Auch die Fragen, welche Impulse von temporären Zwischennutzungen ausgehen können, wie man die Bevölkerung vor Ort mitnimmt und welche Nutzungsformen die ländliche Kleinstadt der Zukunft beheimatet, waren Thema.

    Über das städtebauliche Leitbild hinter dem Slogan „Innen- vor Außenentwicklung“ könnt ihr euch im Handwörterbuch der Stadt‐ und Raumentwicklung der Akademie für Landforschung und Landesplanung (ARL) weiter informieren: https://www.arl-net.de/system/files/media-shop/pdf/HWB%202018/Innenentwicklung.pdf

    Als Land Ü-Ei hat uns Katrin Hitziggrad das maßstab:werk im thüringischen, Bad Liebensteiner Ortsteil Schweina mitgebracht, in dem ein leerstehendes Fabrikgelände in ein Kulturzentrum mit Coworking Space umgenutzt wurde. Ein besseres Bild könnt ihr euch auf dessen Website: https://maßstabwerk.de/ machen.

    Eine Kurzdokumentation des Hessischen Rundfunks über die Raumstationen in Homberg (Efze) und Borken, in der auch Katrin Hitziggrad und ihre Projektflächen zu sehen sind, ist in der ARD-Mediathek abrufbar: https://www.ardmediathek.de/video/erlebnis-hessen/mission-innenstadt-neue-ideen-fuer-leere-schaufenster/hr-fernsehen/MjY1ODFmYjAtZmU5MS00Y2RiLTg2ZjMtNGJmZWQ3ZWEzZjM5
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    36 m

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