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Chlorgesänge

By: Ute Zill Martina Schrey
  • Summary

  • Wir sind Schwimmerinnen. Wir waren beide mal im Schwimmverein, aber das ist lange her. Bis vor kurzem schwammen wir so wie die meisten – ab und zu, wenn es gerade passt. Doch dann entdeckten wir die Jahreskarte der Berliner Bäderbetriebe – und stellten fest: Berlin hat ja über 60 Schwimmbäder! Schnell stand fest: Die durchschwimmen wir alle! Und zwar in einem Jahr. Gesagt, getan. Was uns beim Bahnen ziehen durch den Kopf geht und warum wir meinen, dass schwimmen nicht nur überlebenswichtig, sondern ein großartiges Abenteuer ist – darum geht es hier!
    Ute Zill, Martina Schrey
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Episodes
  • Folge 77: Sport im Freibad
    Jul 24 2024
    Diesmal sind wir an einem Ort, wo es kein Schwimmbecken und noch nicht einmal Wasser gibt. Und unsere beiden Gesprächspartner sind auch keine Schwimmer. Und wir reden auch nicht übers Schwimmen. Trotzdem geht es um Orte, an denen man schwimmen kann - um Freibäder. Denn seit 2023 macht die Berliner Sportjugend zusammen mit dem Projekt SpOrt 365 kostenlose Sportangebote im Berliner Prinzenbad - und in diesem Jahr kommen noch drei weitere Schwimmbäder hinzu. Wir treffen uns aber nicht dort, sondern da, wo SpOrt 365 zuhause ist: Im Görlitzer Park. Hier macht SpOrt 365 seit 2021 in einem eingezäunten Bereich Sportangebote für jeden und jede, Fußball, Tischtennis, Basketball, Trampolinspringen, Volleyball, Skateboard und vieles mehr. Für alle kostenlos. Zusammen mit Freunden oder Menschen, die es werden könnten, unterstützt von Sozialpädagogen, Sportpädagogen und qualifizierten Übungsleitern. Wir sprechen dort mit dem Projektleiter Erik Little und mit Steffen Sambill, Geschäftsführer der Berliner Sportjugend, unter deren Ägide SpOrt 365 mittlerweile läuft, um uns erzählen zu lassen, wie es dazu kam und wie sich das Projekt in den Freibädern so anlässt. Los ging es damit, dass sich der Berliner Senat an die Sportjugend gewandt hat, um gemeinsam zu überlegen, was man gegen Jugendgewalt in den Freibädern machen könnte, erzählt Steffen Sambill. Es gab Brandbriefe der Bäderangestellten, es musste was passieren. In drei Freibädern finden 2024 in den Sommerferien Sportangebote statt, wieder im Prinzenbad, im Neuköllner Columbiabad und im Sommerbad in Pankow. Darüberhinaus plant SpOrt 365 neben dem Görlitzer Park einen zweiten Standort - und zwar im Kombibad Gropiusstadt. Dort soll es dann nicht nur ein Ferienangebot geben, sondern Sportmöglichkeiten im ganzen Jahr, an 365 Tagen, auf dem Gelände des Schwimmbads. Damit wird dann auch ein Teil der riesigen Liegefläche im Kombibad genutzt, die außerhalb der Freibadzeit ansonsten einfach brach liegt. Fertig wird das Ganze voraussichtlich zum Ende der Sommerferien. Das Modellprojekt „Sport im Freibad“ im Prinzenbad ist bereits im letzten Jahr sehr gut angenommen worden. Erik Little erzählt, dass Übungsleiter aus verschiedenen Sportbereichen vor Ort waren, meist nicht viel älter als die Jugendlichen im Bad, und dass sie nicht auf die Jugendlichen zugehen, sondern es wichtig sei, dass die zu ihnen kämen. Aber das sei auch kein Problem - Musik und ein Ball - und schon gehe es los. 100 bis 200 Jugendliche am Tag lassen sich so begeistern, Erik ist selber überrascht, wie gut das Angebot angenommen wird, auch Kinder und Familien sind dabei. Steffen Sambill freut zudem, dass auch die Berliner Bäder so offen waren, ihre Flächen für diese Angebote zur Verfügung zu stellen - auch da bewegt sich was! Und Steffen würde das Angebot am liebsten in ALLEN Berliner Freibädern machen. Finanziert wird das Projekt von der Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport, 50.000 Euro kostet das Ferienangebot in den drei Bädern insgesamt. Und bislang ist es erfolgreich - im Kreuzberger Prinzenbad gab es im letzten Jahr keinen Gewaltvorfall, und auch das Projekt SpOrt 365 im Görlitzer Park hat in den letzten vier Jahren lediglich einmal die Berliner Polizei rufen müssen. https://www.lsb-berlin.de/aktuelles/news/details/sport-im-freibad-mit-der-sportjugend-berlin https://www.sueddeutsche.de/panorama/bildungssenatorin-sportprojekt-gegen-krawall-im-schwimmbad-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230825-99-959422 https://www.podcast.de/episode/622766502/folge-56-traeumerei-aus-dem-prinzenbad https://www.podcast.de/episode/625885839/folge-59-schwimmen-ist-bunt
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    32 mins
  • Folge 76: Liebling Freibad
    Jul 17 2024
    Endlich ist es gelungen - wir treffen den Schriftsteller Arno Frank, über dessen Buch „Seemann vom Siebener“ wir schon mehrfach gesprochen haben, endlich persönlich. Und natürlich in einem Freibad, dem Berliner Sommerbad am Insulaner. Ein bisschen mussten wir uns schon bemühen, dabei nicht als schmachtende Fan-Girls daherzukommen, zumal das Buch wirklich großartig ist und Arno zudem noch ausgesprochen nett - aber selbstverständlich haben wir trotzdem total hart und kritisch nachgefragt, so hart und kritisch, wie man das an einem herrlichen Sommertag im Freibad eben sein kann. „Seemann vom Siebener“ ist 2023 erschienen, ein Buch über einen Tag im Freibad, mit Menschen, die man eben im Freibad trifft, vom Bademeister bis zur Frau an der Kasse, von Seepferdchen-Kindern und Erziehern, der alten Dame, die gefühlt schon seit Jahrzehnten hier täglich ihre Runden dreht bis hin zu Jugendlichen, Familien, Menschen, die der Zufall hierher verschlagen hat und solchen, die seit Jahren zum ersten Mal wieder herkommen. Was sie in diesem Buch verbindet, ist das Freibad - das selbst aber auch eine ganz eigene Geschichte hat. Und dann gibt es noch ein düsteres Ereignis, was aber schon eine Weile zurückliegt, und ein Gespenst - was man aber entdecken muss. Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden! Arno erzählt uns, wie er auf diese Geschichte gekommen ist, wie sich die Figuren in seinem Kopf nach und nach entwickelt, quasi darum beworben haben, in seinem Buch dabei sein zu dürfen. Und dass, anders als bei vielen anderen Büchern, der Plot nicht von Anfang an feststand. Sondern dass nach und nach eine ganz eigene Dynamik entstand: Der Figuren untereinander, aber eben auch in Bezug auf ihre Rolle an diesem einen Tag im Freibad. Und der „Seemann“ - ein Köpper, bei dem die Arme nicht nach vorn gestreckt werden, sondern am Körper anliegen - ist der Lieblingssprung von Arno, erzählt er, und deswegen stand auch der Titel schon von vornherein fest. Wenn er auch erstmal nicht bedacht hatte, dass es gar keinen Siebener gibt als Teil des Sprungturms. Sondern vielmehr den Siebeneinhalber zwischen dem Fünfer und dem Zehner. Und der Seemann: Ein Sprung, für den man sich überwinden muss, mit dem man aber auch beeindrucken kann, sagt Arno: „Die elegante Alternative zur Arschbombe!“ Das Besondere an diesem Buch ist, dass das Freibad eben nicht nur Kulisse ist, sondern auch ein ganz eigenes Schicksal hat. Und - das ist Arno besonders wichtig - es soll kein gesellschaftliches Phänomen beleuchten, keinen Missstand deutlich machen, keine Ratschläge transportieren, sondern einfach nur sein. Und das ist sehr gut gelungen, sicher auch, weil Arno Frank für seine Recherche selber viele Tage im Freibad verbracht hat, um zu schauen - wie fühlt es sich an, das Gras auf der Liegewiese, wie klingt das Sprungbrett, wenn es nach dem Absprung wieder zurückwippt, was ist das nochmal für ein Gefühl, wenn man mit dem nackten Fuß auf eine Pommes tritt? All das erzählt er uns und gibt uns gleich auch noch live eine Kostprobe seiner Fantasie, überlegt, was wohl der Frau in dem roten Badeanzug durch den Kopf gehen mag, die ein paar Meter von uns sich gerade mit Sonnenmilch einreibt, ob sie auf ihren Freund wartet oder allein diesen herrlichen Tag im Freibad genießt - und gibt uns so eine kleine Kostprobe, wie das Buch entstanden ist. Und so ist das Gespräch mit ihm mindestens genauso ein Genuss wie die Lektüre des Buchs selbst. Wer es noch nicht kennt - unbedingt lesen! Wo auch immer man dabei ist, gefühlt verbringt man einen herrlichen Tag im Freibad! https://www.klett-cotta.de/produkt/arno-frank-seemann-vom-siebener-9783608501803-t-5565 https://de.wikipedia.org/wiki/Arno_Frank https://www.klett-cotta.de/produkt/arno-frank-so-und-jetzt-kommst-du-9783608503692-t-2826
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    53 mins
  • Folge 75: Der Kronprinz
    Jul 10 2024
    Diesmal führt uns der Weg mal wieder ins tiefste Neukölln, in das Kombibad Gropiusstadt. Da waren wir letztes Jahr schon mal, an einem sehr heißen Sommertag, in einem vollem, aber ausgesprochen friedlichen Bad mit einer Bademeister-Crew, die freundlich, aber bestimmt die Lage jederzeit im Griff hatte. Seit diesem Jahr ist Sven Kraatz der Chef dieser Crew, also Leiter des Kombibads. Er begrüßt uns mit festem Händedruck und von der ersten Sekunde ist klar - er hat sehr großen Spaß an seiner Arbeit. Und dass es an diesem Tag immer wieder regnet und nur drei Menschen im Schwimmbecken ihre Bahnen ziehen, ist für ihn fast ein bisschen langweilig. Was womöglich auch daran liegt, dass er praktisch im Schwimmbad aufgewachsen ist: Sein Vater war viele Jahre Leiter im Kreuzberger Prinzenbad. Und der Sohn ebenfalls dort, wann immer er Zeit hatte. Und irgendwann stellte er dann fest - das will ich auch. Also machte seine Ausbildung als Fachangestellter für Bäderbetriebe, 2014 war er fertig und hatte seinen ersten Einsatz - im Prinzenbad! „Das war das erste richtige Jahr für mich und das letzte Jahr für meinen Vater“, erzählt er uns. Und die beiden hatten offensichtlich Spaß gemeinsam am Beckenrand - von Generationenkonflikt keine Spur. Sein Vater war eine Größe im Prinzenbad, man kannte ihn in Kreuzberg, den Erhard Kraatz, eine Respektsperson. Auch Sven findet ihn cool, fachsimpelt mit ihm immer noch gern am Abendbrottisch, sodass es seiner Frau auch schon mal zu viel wird. Beim Fachangestellten wollte Sven es dann aber doch nicht belassen, Vater hin oder her. Also machte er an der Akademie Saarbrücken seinen Meister und übernahm im Juni 2021 die Leitung der Schwimmhalle Sewanstraße - mit bis zu 20 Mitarbeitenden, Standortplanung, Aus- und Weiterbildung, Einkauf und alles, was dazu gehört. Drei Jahre später nun also der nächste Schritt - die Leitung eines Ganzjahresbades, Halle und Freibad, mit den unterschiedlichsten Bedingungen und Erwartungen, je nach Jahreszeit und Kundschaft. Für Sven, wie er sagt, eine tolle Herausforderung. Sein Ziel ist es, dass er nicht unvorhergesehen schließen muss - und dass die Gäste sich wohl fühlen. „Die Leute kommen doch hierher, um Spaß zu haben und sich zu entspannen“, sagt er. „Und das sollen sie auch können!“. Deshalb freut er sich auch schon auf das Sportangebot, das es demnächst auf dem Gelände des Kombibads das ganze Jahr über geben soll, von Volleyball bis Tischtennis. Außerdem will er, wenn es nicht ganz so voll ist, im Sommerbad zwei Bahnen abtrennen - „damit auch die sportlichen Schwimmer Lust haben vorbeizukommen!“. Nur länger öffnen als bis 20 Uhr kann er im Sommer leider nicht: „Wir haben hier draußen keine Beleuchtung - das wäre einfach zu gefährlich!“. Seine Geschichte, sagt Sven, sei übrigens keine Besonderheit. Bei den Berliner Bäderbetrieben gäbe es viele Familien in zweiter und dritter Generation. Mit seinem Sohn übt er auch schon die Abendroutine - allerdings nur zuhause. Der kleine Mann ist erst zweieinhalb und muss das Schwimmen erst noch erlernen. Aber wer weiß?
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    31 mins

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