• Kleiner Investor, großer Konzern: Wie aussichtsreich ist aktive Beteiligung? | Episode 76
    Oct 2 2024
    Weil er selbst mit den Angeboten für Geldanlage unzufrieden war, gründete Tillmann Lang mit einem Kommilitonen die Plattform Inyova, die sich auf Impact Investing spezialisiert hat. Mit 300 Mill. Franken Assets under Management ist das in Zürich gegründete Unternehmen ein vergleichswese kleiner Marktteilnehmer. „Wir sind nicht Blackrock“, sagt Lang. Ernstgenommen werde man aber trotzdem: „Wir vertreten Kleininvestoren aus dem Streubesitz. Das sind Aktionäre, die kennen die Unternehmen oft gar nicht genau, das ist für die interessant“, beobachtet er. Bei BMW, Netflix oder der Zurich Versicherung hat Inyova schon auf Veränderungen gedrungen, um die Unternehmen nachhaltiger auszurichten. BMW habe er als „relativ offen“ für ihr Anliegen empfunden, sagt Lang – im Gegensatz zu Netflix. Ihm ist wichtig, den Konzernen mit konstruktiven Vorschlägen zu begegnen. „Wir treten nicht die Tür ein und werfen Farbbeutel.“ Dass nachhaltige Investments zuletzt weniger Rendite erzielt haben, sei für die Anleger „eine starke Probe des Nachhaltigkeitswunsches“, räumt er ein. Nach welchen Kriterien Inyova die investierbaren Unternehmen auswählt, welche Rolle Crowd-Investments für die Finanzierung des Start-ups spielen und was ein Konzertflügel mit der Gründungsgeschichte zu tun hat, erklärt er im Podcast-Gespräch.
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    33 mins
  • Was auf Fonds mit „grünen“ Namen zukommt | Episode 75
    Sep 19 2024
    Eine neue ESMA-Leitlinie soll künftig die Namensgebung von Fonds mit Fakten unterlegen – wer Begriffe wie Umwelt, Sozial oder Impact verwendet, muss bestimmte Vorgaben erfüllen. „Aus meiner Sicht ist die Leitlinie ein Meilenstein“, sagt Daniel Sailer, Head of Sustainable Investment Office bei Metzler Asset Management, im Podcast Nachhaltiges Investieren. Die Zahl der betroffenen Fonds ist hoch: Über 60% des Fondsmarkts in Europa sind Sailer zufolge bereits als Artikel 8 oder Artikel 9 klassifiziert, davon tragen etwa 16% einen Nachhaltigkeitsnamenszusatz. „Das sind 16% von 6 Billionen Fonds.“ Anleger könnten die „grünen“ Fonds dank der Richtlinie künftig transparenter vergleichen und sicherstellen, dass ihre Anlagepräferenzen wirklich berücksichtigt sind. Doch auf die Anbieter kommt nun Arbeit zu. Die Übergangsfrist für die Anpassung auf die ESMA-Leitlinie endet im Mai 2025. Für Unternehmen mit Nachhaltigkeitsbezug im Namen greifen künftig bestimmte Benchmarks und klimaspezifische Grenzwerte. Sailer rechnet damit, dass es auch Fälle geben wird, in denen die Fonds den Umwelt-Bezug im Namen lieber streichen werden als sich daran anzupassen. Außerdem erwartet Sailer, dass es eine große Zahl an Transitionsfonds geben wird. Diese aufzunehmen, sei ein „absoluter Wunsch von vielen Marktteilnehmern“ gewesen, berichtet er. Mitunter müsse man dorthin gehen, „wo es dreckig ist, um sauber zu machen“. Dies ermögliche der Transitionsrahmen. Allerdings muss auch dieser Transitionspfad messbar gemacht werden. Wie das aussehen kann und wie Metzler Asset Management sich selbst in den nächsten Monaten auf die ESMA-Leitlinie vorbereitet, erklärt Sailer im Podcast.
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    31 mins
  • Impact im Großen und im Kleinen | Episode 74
    Sep 5 2024
    Für die Energiewende werden große Summen benötigt, und zumindest ein Teil davon soll über European Long-Term Investment Funds (Eltif) zusammenkommen. Tobias Huzarski hat als Head of Impact Investment der Commerz Real den Fonds Klimavest konzipiert. Seit Ende Oktober 2020 hat dieser 1,4 Mrd. Euro Kapital angezogen und gilt damit als einer von Deutschlands größten Eltif in dem Bereich. Huzarski sieht mit Blick auf den Kapitalbedarf „Platz für sehr, sehr viele Fonds“, die im ein- oder zweistelligen Milliardenbereich investieren können, erklärt er im Podcast Nachhaltiges Investieren. Sachwertefonds, die in konkrete Projekte investieren, sind für ihn ein wichtiger Baustein bei der Energiewende. Man brauche „einen vertikalen Kapitalfluss“, der in konkrete Projekte fließt. Neben dem großen Maßstab kümmert Huzarski sich in sogenannten Change Clubs auch um Veränderungsmöglichkeiten im Kleinen. Beide Perspektiven ergänzen sich für ihn. So könne man auf der einen Seite große Summen an Kapital bewegen, „aber auf der anderen Seite, im persönlichen Leben und Umfeld, fallen kleine Veränderungen oft sehr, sehr schwer“, beobachtet er. Welche kleinen Schritte im Alltag einen Impact haben können und wie er im großen Maßstab die Auswahl von Projekten für den Eltif trifft, berichtet Huzarski im Podcast.
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    29 mins
  • Greenwashing & Co.: Wann sind Klimaklagen erfolgreich? | Episode 73
    Aug 22 2024
    ESG-Themen werden immer stärker reguliert. Damit steigt die Gefahr, gegen eine Vorgabe zu verstoßen, sagt Thomas Nebel, Partner bei der Kanzlei Dentons. Klima-bezogene Prozesse hätten in den vergangenen zwei Jahren „massiv zugenommen“, berichtet er im Podcast „Nachhaltiges Investieren“. Doch was ist eigentlich erlaubt und was nicht? Eine klare Linie in der Rechtsprechung hat sich Nebel zufolge noch nicht herausgebildet, was die Orientierung für Unternehmen erschwere. Doch es gibt erste Ansätze. Vor wenigen Wochen hat sich der Bundesgerichtshof zu Wort gemeldet und zumindest das Thema Greenwashing dadurch „sehr allumfassend mitentschieden“, findet Nebel. Es gilt nun: „Wenn ich mehrdeutige Begriffe nehme, muss ich sie erklären, und ich muss sie an Ort und Stelle erklären. Alles andere geht nicht.“ Wer also Attribute wie „umweltschonend“ auf eine Verpackung schreibt, müsse „höllisch aufpassen“, warnt Nebel. Die geforderten Erklärungen lassen sich auf kleinen Verpackungen kaum platzieren. Wie Unternehmen sich behelfen können, welche weiteren regulatorischen Entwicklungen noch bevorstehen und warum hinter Klimaklagen nicht immer nur finanzielle Motive stehen, erklärt der Jurist im Podcast.
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    31 mins
  • Private-Market-Investments zwischen Nachhaltigkeit und Rendite | Episode 72
    Aug 8 2024
    Als Fund-of-Fund-Manager investiert Nordic Investment Opportunities mit Hauptsitz in Dänemark im Bereich Private Markets, etwa in Private Equity, Private Debt oder Real Assets. Der Großteil der Anleger sind Family Offices und kleinere institutionelle Investoren, erklärt Marc Dellmann, der die DACH-Region verantwortet. Ihm ist es wichtig, vor einer Investitionsentscheidung die Beweggründe eines Fonds zu verstehen: „Wir schauen pro Jahr ein Universum von etwa 500 Managern an, in verschiedenen Bereichen, von denen wir dann vielleicht vier oder fünf auswählen. Die Selektionskriterien sind da schon sehr hoch“, sagt Dellmann im Podcast „Nachhaltiges Investieren“. Impact ist für ihn ein wichtiges Element jeder Due Diligence. Ein Private-Equity-Manager müsse die Absicht mitbringen, in Unternehmen zu investieren, die eine positive Auswirkung auf die Gesellschaft oder das Klima haben – und er müsse in der Lage sein, diese Auswirkung auch zu messen, betont Dellmann. Dabei soll das Investment aber immer auch mit einer mindestens marktüblichen Rendite einhergehen: „Es geht nicht um Philanthropie.“ Nordic Investment Opportunities sieht sich als aktiver Manager: In regelmäßigen Follow-ups werde überprüft, dass die Manager bei ihren Nachhaltigkeitszeilen auf Kurs liegen, erklärt Dellmann. Gerade bei Family Offices, bei denen die jüngere Generation das Steuer übernimmt, sieht er eine steigende Nachfrage nach Sustainable Investing. Wie er zu Nachhaltigkeitskennziffern steht und welche Länder er bei nachhaltigen Investments zurzeit noch ein Stück weiter vorn sieht als Deutschland, verrät er im Podcast.
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    29 mins
  • Woran Unternehmen in der Value Balancing Alliance arbeiten | Episode 71
    Jul 25 2024
    Wer schon einmal eine Bilanz gelesen hat, findet sich auch in der Bilanz eines anderen Unternehmens rasch zurecht. Bei Nachhaltigkeitsberichten ist das anders. Die hohe Varianz und Vielfalt an Informationen seien ein „Grundproblem“ der Nachhaltigkeitsdebatte, sagt Christian Heller, Vorstandsvorsitzender der Value Balancing Alliance, im Podcast „Nachhaltiges Investieren“. In der Allianz engagieren sich Vertreter großer Unternehmen, aber auch die Big-Four-Wirtschaftsprüfer. Hellers beruflicher Hintergrund liegt beim Chemiekonzern BASF. Er meint: „Um die Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen relevant zu machen, müssen wir auf eine ähnliche Vereinfachung kommen wie bei finanziellen Statements.“ In der Allianz tauschen sich Unternehmen darüber aus, wie sich die Nachhaltigkeitsperformance am besten messen lässt. Das Ziel: ökologische und soziale Auswirkungen in vergleichbare Finanzdaten zu übersetzen. Durch den starken Fokus auf regulatorische Themen sei jedoch zuletzt die Diskussion darüber, wie man die ESG-Daten für Entscheidungen und Analysen nutzen kann, in den Hintergrund gerückt. Am Ende gehe es darum, die Nachhaltigkeitsperformance auch zu bepreisen, erklärt Heller: Wenn ein Unternehmen besser sei als der Wettbewerb, solle es dafür auch belohnt werden. Während die Value Balancing Alliance primär die wirtschaftlichen Entscheidungsträger adressiert, gibt es eine Vielzahl an anderen Initiativen, die aus verschiedenen Blickwinkeln auf ähnliche Themen schauen. Das sei „eine große Spaghetti-Schüssel“, räumt Heller ein. Wie groß seine Hoffnung auf mehr Einheitlichkeit ist und warum die VBA mit Metriken arbeitet, die Angaben in Euro auswerfen, erklärt er im Podcast-Gespräch.
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    30 mins
  • Wie geht man mit Öl- und Gasinvestments um? | Episode 70
    Jul 11 2024
    Der Umgang mit Investitionen in Öl und Gas ist für Investoren und Unternehmen ein kritisches Thema. Die Fondsgesellschaft Union Investment hat nun angekündigt, fossile Investitionen einzuschränken. So dürfen etwa ESG-Fonds von April 2025 an nicht mehr direkt in Wertpapiere von Unternehmen der Öl- oder Gasförderung investieren. Konventionelle Fonds sollen kein Geld mehr in Unternehmen stecken, die mehr als 5% des Umsatzes in der Förderung von Teersand erzielen. Allerdings werden Öl und Gas in der Wirtschaft nach wie vor gebraucht. „Wir verabschieden uns nicht vollkommen aus dem Öl- und Gasgeschäft“, betont deshalb Henrik Pontzen, seit April Chief Sustainability Officer bei Union Investment, im Podcast „Nachhaltiges Investieren“. Man wolle aber klare Vorgaben schaffen. Grundsätzlich gelte: „Was wir in Zukunft begleiten, das muss sich glaubwürdig transformieren.“ Pontzen setzt dafür auf den direkten Dialog. Daneben arbeitet er seit Juni im Sustainable Finance Beirat auch am Zukunftsbild eines nachhaltigen Finanzsystems mit. Wie er den Start dort erlebt hat und wo er als neuer CSO bei Union Investment Schwerpunkte setzen will, berichtet er im aktuellen Podcast.
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    28 mins
  • Die ersten Erfahrungen der Wirtschaftsprüfer mit CSRD & Co. | Episode 69
    Jun 27 2024
    Seit fünf Jahren befasst Yvonne Meyer sich als Wirtschaftsprüferin intensiv mit ESG-Themen – länger als die meisten in der Branche. Mit regulatorischen Vorstößen wie der CSRD werde Nachhaltigkeitsberichterstattung nun jedoch in der Breite ein Thema, betont Meyer im Podcast „Nachhaltiges Investieren“. Nachhaltigkeit sei für Investoren längst entscheidungsrelevant: „Ohne Nachhaltigkeit wird künftig eine holistische Betrachtung von Unternehmen gar nicht mehr möglich sein.“ Auch für die Prüfer bringt die Nachhaltigkeitsberichterstattung eine große Veränderung: Teilweise gibt es Prognosezeiträume von bis zu zehn Jahren – bislang beschränkte sich die zu prüfende Berichterstattung dagegen zumeist auf die kommenden zwölf Monate. „Die neue Berichterstattung ist wirklich ein Paradigmenwechsel“, findet Meyer. Warum sie die Entwicklung ihres Berufs „mega“ findet, wie sich die Prüfer vorbereiten und wie man Mandanten beim ersten Nachhaltigkeitsbericht die Angst vor dem weißen Blatt nehmen kann, erklärt sie im aktuellen Podcast.
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    26 mins