Unter Schlipsträgern – Frauen in der Politik

By: Thüringer Ministerium für Inneres und Kommunales
  • Summary

  • Das Thüringer Ministerium für Inneres und Kommunales hat mit Kommunalstaatssekretärin Katharina Schenk eine neue Podcast-Reihe gestartet. Ab sofort sind bei den großen Anbietern sowie auf den Ministeriumskanälen fünf Folgen vom Podcast „Unter Schlipsträgern – Frauen in der Politik“ abrufbar. In ihnen werden Fragen behandelt wie: Gibt es einen Unterschied zwischen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern in der Art der Amtsführung? Begegnen Landrätinnen anderen Anforderungen als ihre männlichen Kollegen? Wie balancieren Frauen mit Amt und Mandat die oft widerstreitenden Anforderungen und Erwartungen? Dafür hat Katharina Schenk mit dem Mikrofon Thüringer Kommunalpolitikerinnen an ihrem Arbeitsplatz besucht und mit ihnen über ihren Anspruch an das Amt, die männliche Konkurrenz, den beruflichen Alltag (samt gelegentlichem Frust oder auch schlechtem Gewissen, wenn die Kinder abends mal wieder ohne Mama auskommen müssen) sowie über Siege und Niederlagen gesprochen. „Ich möchte Frauen ins Hörfeld holen und so auch anderen Frauen Mut machen zu kandidieren. Es braucht mehr Amtsträgerinnen in Thüringen“, meint Schenk. Mit dem Podcast möchte die Staatssekretärin Frauen ermutigen, sich bei den Wahlen im kommenden Jahr politisch zu engagieren. Ihre eigenen kommunalpolitischen Erfahrungen fließen neben privaten Informationen immer wieder in die Gespräche ein, machen sie besonders. Da die Staatssekretärin in ihrer Studienzeit Radioerfahrungen sammeln konnte, bringt sie die Gespräche voran, ohne den Roten Faden zu verlieren. Die kurzweiligen und informativen Folgen sind zwischen 25 und 35 Minuten lang. Gesprächspartnerinnen sind die Eisenacher Oberbürgermeisterin Katja Wolf, die Geraer Stadträtin Monika Hofmann, die Sonderhäuser Landrätin Antje Hochwind-Schneider, die Heldrunger Bürgermeisterin Silvana Schäffer und die Ostramondraer Bürgermeisterin Madeline Temme.
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Episodes
  • #5 - Madeline Temme, Bürgermeisterin in Ostramondra im Landkreis Sömmerda
    Oct 11 2023
    Vor zwei Jahren kam sie ins Amt, weil sie von ihrer Nachbarin, einer langdienten Beigeordneten, zur Kandidatur überredet worden ist. „Als Person triggere ich auch hier und da, weil ich bin jung, ich bin laut, und ich bin präsent. Damit muss man umgehen können. Und `Das haben wir ja immer schon so gemacht`, ist so ein Satz, der mich sehr triggert, weil ich sage, da würden wir noch in einer Höhle sitzen und auf Steintafeln ritzen und Beeren sammeln“, sagt Temme. Für die Ehefrau und Mutter eines kleinen Mädchens war es unangenehm überraschend, als eine Frau in der Anfangszeit zu ihr sagte, „wenn man Bürgermeister sein will, dann mag man seine Familie nicht.“ „Das war sehr krass, da habe ich nicht gewusst, was ich sagen soll, aber so ist es nicht, ich bin schon gern zuhause und man kann das sehr gut vereinen, wenn man gut organisiert ist“, sagt sie. Außerdem: „Wir leben im Jahr 2023, da darf auch ein Papa Brote schmieren und Zöpfe flechten. Und ich kann mit Matchbox spielen.“ Eine von Temmes ersten Amtshandlungen war es dann, die Gemeinderatssitzungen statt bisher um 19 bereits um 17 Uhr beginnen zu lassen. So kann sie beim Abendessen ihrer kleinen Familie dabei sein und ihr Kind ins Bett bringen. Um die Termine unter einen Hut zu bringen, jongliert festangestellte Mitarbeiterin der Handwerkskammer Erfurt mit sechs Kalendern gleichzeitig. „Unser Leben ist Planung – zu 89 Prozent.“
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    29 mins
  • #4 - Silvana Schäffer, Bürgermeisterin "An der Schmücke"
    Oct 11 2023
    Sie steht der Landgemeinde „An der Schmücke“ vor und erzählt, wie quälend der Prozess der Namensfindung („Das war nur ein Arbeitstitel, aus dem dann Ernst wurde.“). Für Schäffer, die als Bürgermeisterin in „eine Männerwelt hinein gerutscht“ ist, ist Freundlichkeit der große Anspruch. „Es stört mich nicht, die 100. Anfrage zum selben Thema hundertmal zu beantworten, weil, es sind ja 100 verschiedene Menschen, die mich das fragen“, sagt sie. Freuen würde es sie aber schon, wenn die Menschen das Amtsblatt lesen oder die Social-Media-Postings lesen würden, denn da stünden alle Informationen drin. Ein großes Projekt, das die Landgemeinde vor der Brust hat, ist der erste Neubau eines Kindergartens seit 2014. Regelmäßig ist die Bürgermeisterin zu Bauberatungen selbst vor Ort. Diese Vielseitigkeit „macht den Beruf so unglaublich schön“, sagt Schäffer.
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    28 mins
  • #3 - Antje Hochwind-Schneider, Landrätin im Kyffhäuserkreis
    Oct 11 2023
    Für die Landrätin ein ganz wichtiger Termin, denn ihr Landkreis hat mit Abwanderung und Überalterung zu kämpfen. „Wir freuen uns über jeden, der dazu kommt“, sagt sie. Wichtig ist Hochwind-Schneider aber, dass die Neubürgerinnen und Neubürger nicht nur den deutschen Pass als Ziel sehen, sondern auch die Verpflichtung, für die Demokratie einzutreten. „Die Demokratie ist für mich die beste Gesellschaftsform, die es gibt. Momentan ist es schwer, die Menschen davon zu überzeugen.“ Als Landrätin sieht sie sich „an vorderster Front“ (Schenk), um die Demokratie zu schützen. „Ein Diktator wird Dinge festlegen. Die Bürger haben dann keine Möglichkeit, etwas dagegen zu tun“, so die Landrätin aus Sondershausen. In ihrer Rede zur Einbürgerung erinnert sie immer die Frauen und Männer daran. Im Podcast spricht Antje Hochwind-Schneider aber auch darüber, wie es ist, wenn man als Landrätin die Erwartungen anderer an eine Mutter scheinbar nicht erfüllen kann. „Ich hatte oft den Eindruck, die Menschen fragen sich, wer sich ums Kind kümmert.“ Einmal habe sie sogar eine Bürgerin drauf angesprochen. Der erklärte sie dann, dass ihr Mann und die Großeltern viel übernehmen. Privatleben, Amt und ehrenamtliches Engagement in Einklang bringen? „Es ist nicht immer einfach, aber es ist möglich.“
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    27 mins

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