• Quäl dich, du Sau!
    Jul 28 2024
    Wir schrieben das Jahr 2008, und ich hatte im Rahmen einer kleinen Lebenszäsur meine Couch gegen Laufschuhe, den Wodka durch Elektrolyt-Getränke und die Chips durch Energieriegel ersetzt. Dank ausgefeiltem Ernährungsplan hatte ich ruckzuck ordentlich abgespeckt und meinen ersten Halbmarathon bewältigt. Natürlich knapp unter zwei Stunden, alles andere wäre blamabel gewesen, ich lief schließlich nicht zum Spaß. Es war infolge auch keine Frage, dass nach der ersten Bewährungsprobe ein richtiger Marathon anstehen würde. 42,195 Kilometer! Und die natürlich auch unter vier Stunden, der magischen Grenze, die den Läufer vom Jogger unterscheidet. Mit ausgefeilten Trainingsplänen, immer hart an der Belastungsgrenze, versprach mein Trainer Klaus mich da durchpeitschen.
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    32 mins
  • My China Story
    Jul 14 2024
    Sieben Monate nach Erscheinen meines deutschsprachigen China-Buches („Verliebt in China“) ist jetzt endlich die englische Übersetzung („My China Story“) auf dem Markt. Damit trage ich der großen Nachfrage aus verschiedenen Teilen der Welt, vor allem den USA und China, Rechnung. Vielen Dank an all die treuen Follower meines Blogs und Podcasts, die mich dazu ermutigt haben. In Zeiten, die von Krieg, Terror und Abschottung geprägt sind, hat China im Dezember 2023 seine Pforten geöffnet und eine visafreie Einreise ermöglicht. Egal was für wirtschaftliche Interessen da reingespielt haben, so ist es dennoch eine Riesengeste in Sachen Völkerverständigung. Dazu möchte ich mit meinem Buch einen Beitrag leisten. Ich möchte mit Vorurteilen aufräumen, denn China ist weitaus besser als sein Ruf. Was man in West-Medien über die Chinesen zu hören bekommt, ist zumeist machtpolitisch gefärbt und oft sogar frei erfunden. Die Feedbacks der China-Reisenden, die mein Buch im Gepäck haben, geben mir recht. MY CHINA STORY – How I became famous behind the Great Wall ISBN 978-3-9826480-0-2 Copyright © Armin Lissfeld Taschenbuch (245 Seiten, 11t Farbfotos) 2o $, Kindle 9,99 $, Kindle Unlimited 0 $
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    30 mins
  • Klimawandel- was soll das sein?
    Jun 24 2024
    Naturkatastrophen, wohin man schaut. Es ist fünf vor zwölf. Das dürfte eigentlich jedem klar sein. Was macht man da? Weiter leben wie bisher und hoffen, dass alles wieder gut wird? Den Klimawandel verleugnen und Nazis wählen? Oder vielleicht doch besser irgendwas ändern? Es hätte einige Optionen bei der Europawahl gegeben. Man hat dann doch lieber gegen Veränderungen gestimmt. Grün hat verloren. Braun hat gewonnen. Braun wie Scheiße.
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    21 mins
  • Dragon Boat Festival
    Jun 10 2024
    Während die faschistischen Wahlerfolge in Europa für Trauerstimmung sorgen, lassen sie im kommunistischen China die Korken knallen. Sie feiern das Duānwǔjié, das Drachenbootfest. Neben dem Neujahrsfest, dem Nationalfeiertag und dem Mondfest, der wichtigste Feiertag des Landes, an dem die meisten Chinesen drei Tage Urlaub (10. bis 12. Juni) haben. Zum Ursprung der über 2000 Jahre alten Tradition ranken sich unterschiedliche Legenden, zumal das wichtigste Tierkreiszeichen, der Drache, mit im Spiel ist. Die gängigste Legende ist, dass an dem Fest Chinas ältester Dichterpersönlichkeit Qu Yuan (340 v. Chr.) gedacht wird. Qu Yuan, nach dessen Gedicht Tianwen, Himmelsfragen, alle chinesischen Raumfahrtmissionen benannt sind, wurde wegen seiner unpopulären politischen Ansichten einst vom Herrscherhof gejagt. Infolge irrte der Dichter heimatlos durchs Land, bis er sich schließlich das Leben nahm und sich im Fluss Miluo Jiang ertränkte. Drachenboote hatten der Legende nach vergebens versucht, den Dichter zu retten, weswegen landesweit Drachenbootrennen stattfinden. Die schmucken Boote sind 20 bis 35 Meter lang, können bis zu 500.000 Euro kosten und werden von 20 bis 80 Paddlern angetrieben, die in Zweierreihen mit dem Gesicht zum Bug sitzen. Am Bug sitzt der Trommler, der Herzschlag der Crew, und am Heck steht ein Steuermann mit einem Langruder. In Erinnerung an das tragische Ereignis werden während der Festtage Zongzi verspeist, salzig oder süß gefüllte Reisklößchen, die man damals in den Fluss geworfen haben soll, damit die Fische seinen Leichnam nicht fressen.
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    26 mins
  • Was für ein Gemetzel
    May 31 2024
    Ja, man kann schon froh sein, in Deutschland zu leben dieser Tage. Natürlich nicht so froh, dass man es in Liedern besingen muss. Erst recht nicht, wenn man einer privilegierten Oberschicht angehört, für die eh keine normalen Regeln gelten. Dennoch empfinde ich die Aufregung rund um das Sylt-Video als maßlos übertrieben. Ein paar betrunkene Rich Kids, haben das getan, was sie schon immer tun auf der Sylter Whiskey-Meile: Sie haben sich danebenbenommen. Das ist nichts Neues. Kampen ist seit jeher ein Ort an dem einem das Fremdschämen leicht fällt. Dennoch ist die Aufregung groß. Sogar der Bundeskanzler zeigte sich öffentlich schockiert. Vielleicht auch weil ihm jetzt erst klar wurde, in welcher Entourage sein Finanzminister vor zwei Jahren, ein paar Häuser weiter, in der Sansibar, seine Hochzeit gefeiert hatte. Und der Wirt vom Pony Club, dem Tatort des Geschehens, der den Kindern für mehrere tausend Euro Alkohol verkauft hat und in dessen Lokal derlei wilde Partys an Pfingsten üblich sind, hat zwei Wochen später seinen Gästen medienwirksam Hausverbot erteilt. Er hatte das vermeintliche Nazi-Gegröle im Eifer des Gefechts angeblich nicht mitbekommen. Er war wohl zu sehr mit Geld zählen beschäftigt gewesen.
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    23 mins
  • Von allen guten Geistern verlassen
    May 18 2024
    Was ist eigentlich Pfingsten? Kann ja nicht nur der Feiertag des Reisegottes sein. Mein Religionslehrer würde sich im Grab umdrehen, aber ich musste tatsächlich Google fragen. Das Fest gilt als Gründungstermin der christlichen Kirche, da an Pfingsten der Heilige Geist auf die Jünger Jesu herabkam und sie erleuchtete. Als Jesus nach seiner Auferstehung in den Himmel zurückfuhr, hatte er den Aposteln versprochen: „Ich will euch den Tröster senden.“ Trost und Erleuchtung also. Das nenne ich mal ein zeitgemäßes Fest. Google meint ferner, dass öffentliche und vor allem laute Arbeiten an Pfingsten verboten seien. Kleinere Arbeiten auf dem eigenen Grundstück, wie Blumen gießen oder Unkraut entfernen, seien hingegen erlaubt. Klingt für mich, als dürfe man keine lauten Raketen auf seine Nachbarn abfeuern. Selbst wenn man deren Grundstück als das eigene und deren Bewohner als Unkraut betrachtet.
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    29 mins
  • Wer den richtigen Beruf wählt, muss nie arbeiten
    May 1 2024
    In einem Land, in dem die 72-Stunden-Woche Standard ist und nicht wenige sogar 90 Stunden schuften, ist der Tag der Arbeit eine große Nummer. Am 1. Mai steht China Kopf. Sprichwörtlich. Ich erinnere mich an einen Sonntag in Peking. Zumindest im Rest der Welt war Sonntag. Im China war Freitag. Die Chinesen hatten nämlich den Freitag gegen den Sonntag getauscht. Genauso wie sie den vergangenen Donnerstag mit dem letzten Sonntag eingetauscht hatten. Dadurch hatten sie aus dem Tag der Arbeit, der am Mittwoch war, einen dreitägigen Megafeiertag gemacht, ohne wertvolle Arbeitszeit zu verlieren. Ein ganz normales Prozedere, dass ich natürlich anfangs nicht verstanden habe. Ich hatte mich gewundert, warum in meinem Lieblingsrestaurant nicht der übliche sonntägliche Auftrieb war. Auch mein Date, eine Lehrerin, hatte mir kurzfristig abgesagt, weil sie unerwartet, ein paar Unterrichtsstunden für eine Kollegin übernehmen musste. In beiden Zusammenhängen tauchte zwar die Erklärung auf, dass heute doch Freitag sei, aber ich hatte dem keine Beachtung geschenkt. Mir waren aufgrund der Sprachbarrieren so viele seltsame Sachen passiert, dass ich mich schon lange nicht mehr wunderte. Háo bā – alles klar. Ich nicke stets alles ab und nehme es mit Gelassenheit hin. Man muss ja auch nicht immer alles verstehen. Irgendwann klärt sich immer alles von ganz allein auf.
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    24 mins
  • China Reisetipps
    Apr 20 2024
    Die vielen Klimazonen machen China zu einem ganzjährig attraktiven Reiseziel. Da Sommer und Winter je nach Region jedoch sehr extrem ausfallen können, sind Frühjahr und Herbst die unbedenklichsten Reisezeiten. Vorsicht vor der „Golden Week“ (die Woche, die an den Nationalfeiertag am 1. Oktober anschließt) und dem „Spring Festival“ (die Woche, die ans chinesische Neujahrsfest im Februar anschließt)! Für die meisten Chinesen sind das die beiden einzigen Urlaube im Jahr, sodass jeweils circa 700 Millionen Menschen auf der Rolle sind. Glaubt mir, das will man nicht erleben. Für 15-tägige touristische Reisen braucht man als Europäer kein Visum, sondern nur einen gültigen Reisepass. Auch braucht man kein übermäßiges Gepäck mitnehmen, denn in China kann man alles kaufen, was es im Westen gibt. Wem 15 Tage China zu wenig sind (sind es), kann ein 30-tägiges Touristen-Visum für gewöhnlich problemlos auf seinem zuständigen Konsulat beantragen. Ansonsten einfach von China einmal kurz nach Hongkong oder in ein Nachbarland ausreisen, und bei Rückkehr gibt es wieder einen Visa-Stempel für 15 Tage.
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    35 mins